Im Jahr 395 wurde der zehnjährige Honorius Kaiser des Weströmischen Reiches. Honorius verbrachte die meiste Zeit seiner Herrschaft zurückgezogen im Palast und überließ seinen Heermeistern die ...Kommandogewalt bei militärischen Operationen. In der Forschung hat man die Regierungsphase des Honorius oft als Symptom für einen Niedergang angesehen. Das neu entstandene Palastkaisertum habe den Machtkämpfen am Hof und innerhalb des Reiches Vorschub geleistet und die Zentralgewalt sukzessive ausgehöhlt, so dass Rom – vor allem im Westen – den Bedrohungen an der Reichsgrenze schutzlos ausgeliefert gewesen sei. Die vorliegende Studie wendet sich gegen eine solche Sichtweise und argumentiert stattdessen, dass das Palastkaisertum des Honorius nicht dem jungen Alter des Kaisers geschuldet war und auch nicht den Niedergang des Weströmischen Reiches einläutete; das vermeintlich ,passive‘ Regieren stellte vielmehr eine adäquate Reaktion auf die komplexen außen- und innenpolitischen Herausforderungen der Zeit dar und trug zu einer Stabilisierung der Verhältnisse bei. Die Konsolidierung der Zentralgewalt erfolgte nicht über herkömmliche, traditionelle und geradezu stereotype Manifestationen von Macht, sondern durch die Kombination aus scheinbar diskreditierenden Faktoren und paradox anmutender Entwicklungen.
Im 4. Jahrhundert etablierte Kaiser Theodosius das sogenannte Palastkaisertum und verbrachte einen großen Teil seiner Regierungszeit in Konstantinopel. Dieser wichtige Umbruch, der eine Tradition ...begründete, die in Ostrom bis ins 6. Jh. andauern sollte, ist insofern erklärungsbedürftig, als sich besonders ab dem 3. Jh. n.Chr. die römischen Kaiser vor allem aufgrund ihrer Tätigkeit im Feld und an der Grenze als Verteidiger des Reiches legitimierten. Dies Studie analysiert, wie schon seit der Mitte des 4. Jh.s Vorgänger von Theodosius eine Neudefinition des Kaisertums versuchten, damit aber scheiterten. Erst Theodosius gelang es, das Palastkaisertum als akzeptierte Form der Kaiserherrschaft zu etablieren.
In his play The Trojan War will not take place (1955), French novelist and diplomat Jean Giraudoux has his protagonist Hector struggle tremendously with convincing both Trojans and Greeks alike to ...prevent the looming war. Despite coming very close to negotiating a truce, Hector fails in the end owing to the belligerent aspirations of some other protagonists led by the Trojan poet Demokos. Cassandra's famous final line, ‘war cannot be avoided’, comes true and, in contrast to the title of the play, the Trojan War does indeed take place.
Die Problematik, dass gleichzeitig stattfindende Ereignisse in Erzählungen nur sequentiell geschildert werden können, gehört zu einer der interessantesten Herausforderungen eines jeden ...Geschichtsschreibers. Allerdings wurde die Bedeutung dieser Frage erst explizit im Hellenismus diskutiert. Die vorliegende Untersuchung zeichnet wichtige Entwicklungsstufen nach und erörtert dabei, inwiefern zeitgeschichtliche Umstände einen wesentlichen Einfluss auf die jeweiligen Entscheidungen der antiken Historiographen ausübten, ihre Erzählung entweder in einer synchronen oder einer diachronen Narration zu gliedern.