In the mid-1760s, Johann Heinrich Lambert wrote a letter to Kant who offered cooperation with a view to reforming metaphysics. Based on the short correspondence between the two philosophers, it can ...be shown that this cooperation could never really come about. Nevertheless the thesis was sometimes put forward in research that Lambert had a defining influence on Kant’s Metaphysical Foundations of Natural Science, also, and above all, with regard to the Newton-critical moments of this natural theory. However, this thesis can only be confirmed in relation to individual theorems, such as the relationship between attraction and repulsion force, even though the reasons for Lambert and Kant’s deviation from Newton’s theory of gravity also differ. For in its main features the transcendental metaphysics of Kant’s nature is substantially different from the mathematical methodology of Lambert’s theory of nature. In addition, Lambert stuck throughout his life to a theonomous natural teleology in the succession of Wolff, which was fundamentally made impossible by the Critique of Pure Reason: because the wise “intention of the creator”, which Lambert’s empirical-rationalistic cosmology could not and did not want to do without, could no longer be referred to in a rational context according to the Critique of Pure Reason. Even if Lambert certainly had moments of the Kantian theory of matter or — as Kant himself admitted — elements of the spatial theory of the first Critique, there is no way from his mathematisation of metaphysics and his natural teleology to the fundamental innovation of the Metaphysical Foundations.
Christian Garve (1742–1798) zählte zu den prägenden Philosophen, Übersetzern und Publizisten der europäischen Aufklärung zwischen 1770 und 1800, und zwar sowohl innerhalb gewichtiger Teilbereiche der ...Fach- oder Schulphilosophie, wie der Moralphilosophie und Politik, als auch im Zusammenhang literarischer und populärphilosophischer Diskurse der sich entwickelnden und an Dynamik gewinnenden Öffentlichkeit. Garve nahm entscheidenden Einfluss auf wichtige Debatten, Kontroversen und Forschungsentwicklungen seiner Zeit; so entwickelte er Vorformen soziologischen Forschens und Argumentierens. Seine durch Friedrich II. angeregte Neuübersetzung und Kommentierung von Ciceros 'De officiis' war nicht nur ein großer Verkaufserfolg, sondern hatte auch immensen Einfluss auf die Debatten zur Moralphilosophie und deren pädagogische Umsetzung im späten 18. Jahrhundert – namentlich auf Kant.
Christian Garves Texte wurden im späten 18. Jahrhundert als heraustragende Beispiele für eine gelehrte und populäre Schreibweise bewundert. Zugleich genoss der Breslauer Aufklärer auch unter ...Fachkollegen aus der Philosophie und der Philologie große Reputation. Mit seinen Übersetzungen und Kommentaren englischer Autoren und lateinischer Klassiker beeinflusste er Generationen von Literaten und Philosophen. Der Band bietet erstmalig eine zwiesprachige Edition seiner frühen Dissertation zur Logik sowie seine ebenso berühmte wie umstrittene Studie zum Verhältnis von 'Moral und Politik'. Ergänzt wird diese Auswahl aus seinen monographischen Arbeiten durch kommentierte Editionen von Aufsätzen, dem Kommentar zur Fergussson-Übersetzung sowie repräsentative Rezensionen.
Der Band versammelt Studien zu philosophische, wissenschaftlichen und künstlerischen Reflexionen auf das Vermögen der Einbildungskraft, das in der Erkenntnistheorie und Psychologie des 17. und 18. ...Jahrhunderts in bedeutenden Entwürfen und erbitterten Kontroversen europaweit diskutiert wurde. Zwischen produktivem und reproduktivem Status, d.h. zwischen Phantasie und Gedächtnis changierend wurde die Leistungsfähigkeit für Erkenntnis und Wissenschaft von den Gefahren der Täuschungen des Geistes durch die Einbildungskraft korreliert. Der Band leistet eine breit gefächerte Sichtung der unterschiedlichen Konzepte der Einbildungskraft und ein Tableau der Begründungsleistungen erstellen, das historische und systematische Perspektiven produktiv vermittelt.
Literatur und praktische Vernunft Frieder von Ammon, Cornelia Rémi, Gideon Stiening / Frieder von Ammon, Cornelia Rémi, Gideon Stiening
2016, 2016-11-07T00:00:00, 2016-11-07
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Friedrich Vollhardt befasst sich in seiner Untersuchung "Selbstliebe und Geselligkeit" und vielen weiteren Arbeiten intensiv mit dem Verhältnis der Literatur zu Wissensbeständen, die sich der ...praktischen Vernunft zuordnen lassen. Dazu zählen neben Rechts- und Morallehren auch Theorien der Politik und der Religion. Daher lässt sich sagen, dass sich Vollhardts Forschungen im Sinne des (ihm besonders nahen) 17. und 18. Jahrhunderts auf die Bedeutung einer philosophia practica universalis für die Literatur konzentrieren. Diesem Themenkomplex ist auch die Festschrift zu Vollhardts 60. Geburtstag gewidmet: Lehrer und Kollegen, Schüler und Freunde des Geehrten setzen sich aus philologischen, philosophischen, theologischen und historischen Perspektiven mit dem Verhältnis von Literatur und praktischer Vernunft auseinander. Sie spannen dabei einen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Johann Georg Sulzer gehörte zu den prägenden Gestalten der europäischen Aufklärung in den 1750er und 1760er Jahren, sowohl in der Philosophie als auch in einer Reihe von Einzelwissenschaften - wie ...der Mathematik und der Pädagogik - sowie im Kontext literarischer und ästhetischer Diskurse. Federführend nahm er an den wichtigen Debatten, Kontroversen und Forschungsentwicklungen teil, die etwa in Berlin, in Leipzig oder in Paris die Aufklärung beschäftigte. Der vorliegende Band versammelt Studien von Philosophen, Literaturwissenschaftlern und Wissenschaftshistorikern zu allen Werkbereichen Sulzers, insbesondere zur lange Zeit vernachlässigten Erkenntnistheorie und Psychologie. Zugleich wird seine bislang weitgehend unbekannte praktische Philosophie diskutiert. Darüber hinaus werden auch Sulzers Sprach- und Kunsttheorie sowie seine Enzyklopädistik analysiert. Mit Beiträgen von: Élisabeth Décultot, Werner Euler, Frank Grunert, Jutta Heinz, Marion Heinz, Dieter Hüning, Heiner Klemme, Hans-Peter Nowitzki, Udo Roth, Gideon Stiening, Udo Thiel, Achim Vesper und Falk Wunderlich.