Künstlerisches und ästhetisches Handeln führt nicht nur zu bestimmten Werken, wie etwa den Kunstwerken, sondern kann auch selbst Wissen produzieren und weitergeben. Im europäischen Kanon des Wissens ...und der Wissenschaften sind ästhetische Praktiken aus dem Blick geraten. Um die Wissensdimension dieser ästhetischen Praktiken wieder sichtbar und anwendbar zu machen, behandeln die Beiträge dieses Bandes sie sowohl als Gegenstände wie auch als mögliche Methoden einer kulturwissenschaftlichen Forschung. Ästhetische Praxis umfasst dabei nicht allein die als künstlerisch bezeichneten Praktiken, sondern auch Praktiken des Alltags und der Populärkultur. Die Beobachtung und Erforschung ästhetischer Praxis erlaubt es so, die vielfältigen Dimensionen und Zusammenhänge aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen nachzuvollziehen.
Pop & Mystery Kleiner, Marcus S; Wilke, Thomas
2015, 2015-05-01, Volume:
1
eBook
Die Auseinandersetzung mit den Grenzen und Grenzüberschreitungen vernünftigen Verstehens ist ein wesentlicher Bestandteil von phantastisch-spekulativen Erzählungen in populären ...Medienkulturen.Populärkulturelle Wissensproduktionen entfalten sich häufig im unaufgelösten Spannungsfeld von Wissen und Glauben, Realität und Simulation, Natürlichem und Übernatürlichem. Sie bleiben grundlegend spekulativ.»Pop & Mystery« untersucht anhand von Film, Fernsehen, Musik und Internet, wie spekulative Wissensproduktionen und Wissensirritationen einerseits inszeniert und diskutiert werden - und wie sie sich andererseits medial, technisch, gesellschaftlich und kulturell auswirken.Hierbei spielen populärkulturelle Medienkulturen mit den Regeln der Fiktionen und Fiktionsdiskurse und setzen dabei Normen mimetischer Konventionen außer Kraft.
Kulturwissenschaftliche Konsumforschung befand sich lange Zeit im Schatten einer Kulturkritik, die Konsumenten eher als verführt und passiv denn als kreativ und erfinderisch verstand. Tatsächlich ...umfasst der Umgang mit käuflichen Dingen jedoch eigensinnige Praktiken, etwa das Kuratieren und Kombinieren von Produkten und deren umgestaltende Aneignung - sei es in subversiver, personalisierender oder künstlerischer Absicht. Darüber hinaus treten Verbraucher zunehmend bereits bei der Produktgestaltung ko-kreativ in Erscheinung.
Die Beiträge des Bandes widmen sich diesen kreativen Aspekten des Konsums und werden von einem Gespräch mit dem Bildhauer Thomas Rentmeister über dessen künstlerischen Umgang mit Konsummaterialien ergänzt.
Popkultur und Fernsehen Stefan Greif, Nils Lehnert, Anna-Carina Meywirth / Stefan Greif, Nils Lehnert, Anna-Carina Meywirth
2015, 201507, Volume:
11
eBook
Die Verzahnung von Fernsehen und Pop(kultur) wurde von der Forschung bislang vernachlässigt. Dabei bedient sich das Fernsehen schon früh popästhetischer Verfahren - und Musiker, Künstler sowie ...Literaten nutzen bereits seit den 1960ern das Fernsehen für eigene Inszenierungsstrategien, um einer maroden Hochkultur mit einer mediensouveränen Popästhetik zu begegnen.Der Band schließt die Forschungslücke und geht den historischen und ästhetischen Berührungspunkten von TV und Pop nach. Neben einzelnen Pop-Akteuren (Warhol, Schlingensief, Neumeister, Kracht) widmen sich die interdisziplinären Beiträge auch aktuell diskutierten, popaffinen Genres und Entwicklungen (z.B. Poetry Slams, Scripted Reality Soaps, Videoclips sowie Popfeminismus).
»Transformation« bezeichnet einen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungstyp von unterschiedlicher Stärke und Radikalität - ein Wandel, der den Betroffenen ein Umdenken bisheriger Orientierungen ...abnötigt. Das kulturelle Programm, das diese Orientierung formuliert und als mentales Muster in uns abgelegt ist, ist zugleich beharrlich und formbar, stets gefordert, sich neu aufzustellen.Erstmalig liegt mit diesem Buch eine kulturwissenschaftliche Transformationsforschung vor - nah an den Praktiken und Kompetenzen der Akteure, an den zirkulierenden Energien der kulturellen Felder und im Kontext verzweigter Diskurse.Thomas Düllo zeigt zudem, wie sich eine anwendungsorientierte und den Cultural Studies verpflichtete Kulturwissenschaft mittels des performativen Transformationsprinzips aufstellen kann.
Nichts wird von der intellektuellen Klasse schärfer kritisiert und tiefer verachtet als der alles und jeden durchdringende Konsum. Dabei stellt der massenhafte Konsum einen unverzichtbaren ...Bestandteil jeder auf Wohlstand abzielenden Wirtschaftsordnung dar. Dennoch einigt die Ablehnung einer »materialistischen Einstellung« Rechte wie Linke, Avantgardisten wie Bildungsbürger, Verfechter einer Elite wie Vertreter der Mittelschicht.Thomas Hecken zeichnet in seinem Essay die Geschichte dieser Versagung von Böll bis Habermas, von der KPD bis zur CDU und von der FAZ bis zur »konkret« nach. Er entlarvt die zwiespältigen Versuche der Pop-Linken und der Neoliberalen, daran etwas zu ändern - und unternimmt schließlich selbst eine Verteidigung von Konsum und Materialismus.
Der "spatial turn" beschäftigt seit einigen Jahren die Kultur- und Sozialwissenschaften. Auch in der Sprach- und Literaturforschung ist die Aufmerksamkeit für die Räumlichkeit von Texten sowie die ...Frage nach der Lesbarkeit von Räumen in unterschiedlichen Hinsichten wichtig geworden, nicht zuletzt im Blick auf die 'Territorialität' von Sprache und kulturell-sozialer Praxis sowie auf die räumliche Organisation von Wissen. Die Beiträge des Sammelbandes stellen in exemplarischen Studien das Potential der Erkundung "literarischer Räume" vor. Das Spektrum reicht von der poetologischen Deutung räumlicher Anschauung über die Analyse von literarischen Architekturen, Ordnungen des Wissens und der Funktion europäischer Kulturräume bis zur Erkundung des Zusammenhangs von Raum und Medien.
Fernsehen oder Film wurden in den Sozialwissenschaften lange Zeit uberwiegend als abzuwehrende Herausforderung fur die Kultur und das politische Gemeinwesen betrachtet. Diese Einstellung konnte ...solange aufrechterhalten werden, wie diese Medien als etwas der Kommunikation und Wahrnehmung Hinzugefugtes und ihr gegenuber Fremdes gedacht wurden. Mittlerweile setzt sich jedoch ein Medienverstandnis durch, das diesen Gegensatz in Frage stellt und stattdessen die Verbundenheit der Massenmedien mit wichtigen Errungenschaften der modernen Gesellschaft betont. Der Band widmet sich diesem Perspektivwechsel und stellt damit auch die Frage nach den Moglichkeiten der Medienkritik neu.