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  • Wirtschaftsbürgerliche Bild...
    Müller, Christian; Remkes, Fabian

    Pädagogische Rundschau, 01/2021, Volume: 75, Issue: 1
    Journal Article

    Um den Wissensstand von Schülerinnen und Schülern über die Wirtschaft ist es, das belegen empirische Untersuchungen immer wieder, nicht gut bestellt.1 Schnell ist infolgedessen Einigkeit darüber zu erzielen, dass die ökonomische Bildung gestärkt werden müsse. Ein Konsens, was konkret mit dieser Forderung gemeint ist, ist dagegen schon deutlich schwerer zu erreichen. Die einen meinen, an den Schulen werde generell zu wenig Wirtschaft unterrichtet; in diesem Sinne sind die jahrelangen Forderungen zu verstehen, Wirtschaft als eigenständiges Schulfach einzuführen, wie es gerade in Nordrhein-Westfalen, zum Teil in Kombination mit anderen Disziplinen wie der Politik - geschehen ist. Nach einer anderen Auffassung genügt die gegenwärtige Institutionalisierung ökonomischer Bildung in der Schule, aber die schulischen Curricula selbst werden als defizitär angesehen, da sie Lücken im Bereich besonders lebensdienlicher Alltagsfragstellungen aufweisen. Schließlich könnte es auch sein, dass die vorhandenen Lehrpläne durchaus ausreichen, diese aber nicht hinreichend unterrichtlich umgesetzt werden. Schon vor Jahren wies etwa Massing darauf hin, dass gerade die Lehrkräfte im Schulfach Sozialwissenschaften dazu neigen, ökonomische Problemstellungen aufgrund ihrer Komplexität zu umgehen.2 Dies mag auch damit zusammenhängen, dass sich die grundlegenden Einstellungen von Lehrerinnen und Lehrern zu ökonomischen Themen auch in aktuelleren Untersuchungen als mangelhaft erweisen.3 Hinzu kommt, dass die ökonomische Bildung häufig mit dem Ruf behaftet ist, Schülerinnen und Schüler einseitig zu beeinflussen.