Akademska digitalna zbirka SLovenije - logo
E-resources
Full text
  • CYP2D6-Tamoxifen
    Brauch, H.; Schroth, W.

    Gynäkologe (Berlin), 07/2010, Volume: 43, Issue: 7
    Journal Article

    Zusammenfassung Tamoxifen gehört zum Standard bei Prävention und Behandlung des hormonrezeptorpositiven Mammakarzinoms. Seine Wirkung hängt von der Bildung pharmakologisch aktiver Metaboliten ab. Die Bildung des Hauptmetaboliten Endoxifen wird vom Cytochrom-P450 (CYP)-Enzym 2D6 dominiert. Plasmakonzentrationen und Krankheitsverlauf werden durch genetische CYP2D6-Varianten und Interaktion mit CYP2D6-Inhibitoren beeinflusst. Im Vergleich zu Patientinnen mit voller CYP2D6-Funktion (EM) haben Patientinnen mit nichtfunktionellen („poor metabolizer“, PM) und in der Funktion eingeschränkten („intermediate metabolizer“, IM) CYP2D6-Varianten ein erhöhtes Rückfallrisiko (PM vs. EM: HR 1,9; 95%-KI 1,10–3,28). Eine Studie (n>1300) bestätigte für PM höhere (11,5%) und für EM niedrigere (2%) absolute Rückfallraten im Vergleich zur gesamten, nicht nach Genotyp stratifizierten Gruppe. Die „Up-front“-CYP2D6-Genotypisierung zur Vorhersage des Metabolisierer-Phänotyps könnte ein wichtiger Schritt hin zur individualisierten adjuvanten endokrinen Behandlung des postmenopausalen Mammakarzinoms mit verbesserten Heilungschancen darstellen. Dabei sollte auf die Gabe von starken CYP2D6-Inhibitoren (z. B. Paroxetin) verzichtet werden und die Patientinnen sollten auf die Bedeutung einer zuverlässigen Tamoxifen-Einnahme nach ärztlicher Anweisung hingewiesen werden.