In der Frühen Neuzeit differenzieren sich Formen und Inhalte des Wissens zunehmend aus. Bereits die Zeitgenossen erkannten die Herausforderungen, Chancen und Probleme eines Prozesses, der u. a. ...mediale, technologische, soziostrukturelle und institutionelle Ursachen hat und gleichermaßen säkulare wie religiöse Wissensbestände betrifft. Die Beiträge des Bandes untersuchen exemplarisch historische Praktiken und Strategien der Vermittlung, Legitimation und Organisation des Wissens. Die Studien gehen auf den Stellenwert sprachlicher und insbesondere schriftlicher Medien ein, aber auch auf Formen ikonischer und musikalischer Diskursivierungen. Sie behandeln naturkundliches und alchemisches Wissen, Differen¬zierungen von 'Glauben' und 'Aberglauben', die Infragestellung religiöser Sinndimensionen, Verfahren der Wissensorganisation, -verwaltung und -didaxe.
In Institutio oratoria 1,7,23 and 9,4,39 Quintilian quotes a somewhat idiosyncratic Catonian spelling for dicam and faciam. The manuscripts offer for the first passage both dicae / faciae and dice / ...facie as variants, whereas the second passage is corrupt, but in all probability has to be emended according to 1,7,23. Recently James Bradford Churchill and Wolfram Ax have advocated the spellings with -e. In contrast, this paper first argues on the basis of a thorough analysis of the two passages for the readings dicae and faciae, which Quintilian believed Cato the elder to have written; secondly it is likely that Cato indeed had used these forms to render the weakened pronunciation of m, which sounded (as we may presume) like a weak e (something like a schwa) to him. Obviously, the exact pronunciation must remain uncertain.
In Institutio oratoria 1,7,23 and 9,4,39 Quintilian quotes a somewhat idiosyncratic Catonian spelling for dicam and faciam. The manuscripts offer for the first passage both dicae / faciae and dice / ...facie as variants, whereas the second passage is corrupt, but in all probability has to be emended according to 1,7,23. Recently JAMES BRADFORD CHURCHILL and WOLFRAM AX have advocated the spellings with -e. In contrast, this paper first argues on the basis of a thorough analysis of the two passages for the readings dicae and faciae, which Quintilian believed Cato the elder to have written; secondly it is likely that Cato indeed had used these forms to render the weakened pronunciation of m, which sounded (as we may presume) like a weak e (something like a schwa) to him. Obviously, the exact pronunciation must remain uncertain.
Politik - Ethik - Poetik Thorsten Burkard, Markus Hundt, Steffen Martus, Claus-Michael Ort / Thorsten Burkard, Markus Hundt, Steffen Martus, Claus-Michael Ort
2011, 2011-07-01, Letnik:
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eBook
Die Wissensdifferenzierung und der damit einhergehende Aufbruch in eine heterogene Wissensgesellschaft machen die Frühe Neuzeit zur entscheidenden Schnittstelle zwischen dem Mittelalter und der ...wissensdisparaten und hochgradig wissensspezialisierten und -fraktionierten Neuzeit. Dabei zeichnet sich die Frühe Neuzeit nicht zuletzt durch verschiedene Versuche aus, die immer weiter divergierenden und sich in ihren Geltungsgraden und Geltungsbereichen auseinander entwickelnden Wissensbestände erneut zusammenzubinden und als Einheit zu erfassen (Enzyklopädieprojekte, Wissenspanoptiken etc.). Begleitet werden diese Versuche von selbstreflexiven Wissensdiskursen, in denen die Konstitutionsbedingungen von Wissen verhandelt werden. Diese Funktion der Frühen Neuzeit als einer Übergangszeit der Wissensformationen wird in den Beiträgen des Bandes interdisziplinär untersucht. Im Fokus stehen dabei die Fragen: Wie bilden sich bestimmte themen- und medienspezifische Wissensformationen neu, wie verändern und verfestigen sie sich, wie werden sie marginalisiert, disqualifiziert oder gänzlich abgelöst und durch neue Wissensformationen ersetzt? Wie können sich diese Formationen an gewandelte soziale und räumliche Umwelten anpassen? Diese Fragestellungen zielen auf soziale, politische, konfessionelle, wirtschaftliche und technische Bedingungen ebenso wie auf geographische und im weiteren Sinne kulturräumliche Faktoren, die jeweils in Wechselbeziehung mit den zu untersuchenden Wissensformationen stehen.
19 Beiträger zeigen in diesem Sammelband anhand ausgewählter Beispiele, wie Vergils Werke, vor allem sein Epos Aeneis, von neuzeitlichen Autoren rezipiert werden. Die Beispiele umfassen fünf ...Jahrhunderte (vom 15. bis zum 20. Jahrhundert) und beschränken sich nicht auf die lateinische Rezeption, sondern stellen Texte unterschiedlicher Gattungen und Sprachen (Latein, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch u.a.) vor. Der Band gibt so einen eindrucksvollen überblick über die Vielfalt der neuzeitlichen Vergilrezeption.