Abstract Objective We hypothesized that patients’ ratings of physician empathy (PE) would be higher among those with private health insurance (PHI, referring to financial incentive) than among ...patients with statutory health insurance (SHI). Methods A postal survey was administered to 710 cancer patients. PE was assessed using the Consultation-and-Relational-Empathy measure. T -tests were conducted to analyse whether PHI and SHI-patients differ in their ratings of PE and variables relating to contact time with the physician. Structural-equation-modelling (SEM) verified mediating effects. Results PHI-patients rated physician empathy higher. SEM revealed that PHI-status has a strong significant effect on frequency of talking with the physician, which has a strong significant effect (1) on PE and (2) has a moderate effect on patients’ perception of medical staff stress, thereby also affecting patients’ ratings of PE. Conclusions Our findings suggest that PHI-status is one necessary precondition for physicians spending more time with the patient. Spending more time with the PHI-patient has two major effects: it results in a more positive perception of PE and positively impacts PHI-patients’ perception of medical staff stress, which in turn, again influences PE. Practical implications Health policy should discuss these findings in terms of equality in receiving high-quality care.
Einleitung/Zielsetzung:
Die Bedeutung einer adäquaten Informationsversorgung von Brustkrebspatientinnen ist hinreichend bekannt. In dieser Studie sollten die unerfüllten psychosozialen ...Informationsbedürfnisse von multimorbiden Brustkrebspatientinnen untersucht werden.
Material & Methoden:
Die Studie erfasst die unerfüllten psychosozialen Informationsbedürfnisse von 4166 Brustkrebspatientinnen, die an einem der 50 nordrhein-westfälischen Brustzentren behandelt worden sind. Der in der poststationären postalischen Befragung eingesetzte Kölner Patientenfragebogen für Brustkrebs 2.0 erfasst die Informationsbedürfnisse mit einer adaptierten Version der „Cancer patient information needs“ Skala. Mittels univariater Analyse, unter Verwendung des Chi-Quadrat-Tests, wurde überprüft, ob multimorbide Brustkrebspatientinnen signifikant andere psychosoziale Informationsbedürfnisse hatten als Brustkrebspatientinnen ohne weitere Begleiterkrankungen.
Ergebnisse:
Allgemein ergaben sich bei den Brustkrebspatientinnen hinsichtlich Beruf (20,7%), Alltag (26,8%), Erkrankung (27,4%) und Therapie (35,7%) eher mäßige und bezüglich des Gesundheitsverhaltens (54,2%) größere unerfüllte Informationsbedürfnisse. Multimorbide Brustkrebspatientinnen hatten bezüglich des Berufs signifikant geringere und hinsichtlich der Therapie signifikant größere unerfüllte Informationsbedürfnisse im Vergleich zu Brustkrebspatientinnen ohne Begleiterkrankungen. Nierenerkrankungen und psychische Begleiterkrankungen waren mit besonders großen Informationsbedürfnissen assoziiert (p < 0,05).
Zusammenfassung:
Die Ergebnisse unserer Studie sollen den in der onkologischen Versorgung Tätigen die Komplexität und Heterogenität der Informationsbedürfnisse von Brustkrebspatientinnen verdeutlichen und helfen, die Informationsversorgung patientenorientierter zu gestalten.
The HAROW study was initiated to investigate the provision of ongoing medical care for patients with localized prostate cancer in a prospective, noninterventional setting and to investigate treatment ...options (Hormonal treatment, Active surveillance, Radiotherapy, Operation, Watchful waiting) under real-life conditions.
A total of 3169 patients were enrolled by 259 participating physicians in private practice in Germany. The median follow-up was 28.4 months. At 6-month intervals, the treating physicians reported data on clinical parameters, clinical course of disease, and quality of patient-physician interaction.
The highest proportion of patients with low risk tumor was found in the defensive treatment groups (AS and WW). As expected, the AS group showed the highest progression rate. In all, 112 AS patients (23.9%) changed therapeutic strategy, 21 of them upon medical advice in the absence of any signs of progression. Metastases were seen most frequently in the WW group (1.5%). No metastases occurred in AS patients. Medical support in managing the disease reached high scores in all groups, the highest in AS.
The data enable a differentiated comparative analysis of patient and tumor characteristics of each treatment group. Indication of AS was predominantly consistent with the guideline. The high rate of AS termination based on the physician's recommendation rather than on clinical progression is remarkable, and may be interpreted as a kind of insecurity in dealing with AS. Results regarding communication indicate that patients appreciated being involved in treatment decisions.
Zusammenfassung
Hintergrund
Die HAROW-Studie Hormontherapie, Active Surveillance (AS), Radiotherapie, Operation und Watchful Waiting (WW) wurde initiiert, um die Versorgungssituation von Patienten ...mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom prospektiv und nicht-interventionell zu untersuchen. Es wird der Frage nachgegangen, wie mit den möglichen Behandlungsoptionen im klinischen Alltag umgegangen wird.
Methodik
Es konnten insgesamt 3169 Patienten eingeschlossen werden, die von 259 niedergelassenen Ärzten versorgt wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 28,4 Monate. Von den behandelnden Ärzten wurden in 6-monatigen Intervallen klinische Parameter des Ausgangsbefunds, Daten zum Krankheitsverlauf sowie zur Patient-Arzt-Beziehung erhoben.
Ergebnisse
Der größte Anteil von Patienten mit niedrigem Risikoprofil fand sich in den Gruppen mit defensiver Vorgehensweise (AS und WW). Die höchste Progressionsrate lag erwartungsgemäß in der AS-Gruppe. 112 AS-Patienten (23,9 %) wechselten die Behandlungsstrategie; 21 von ihnen aufgrund ärztlicher Empfehlung trotz fehlender Zeichen einer Progression. Metastasen wurden am häufigsten in der WW-Gruppe gesehen (1,5 %); AS-Patienten blieben ohne Metastasennachweis. Bei der Krankheitsbewältigung fand sich in allen Gruppen eine gute ärztliche Unterstützung, die in der AS-Gruppe am höchsten war.
Schlussfolgerung
Die Daten erlauben eine differenzierte vergleichende Auswertung von Patienten- und Tumorcharakteristika für die einzelnen Therapieoptionen. Die Indikation zur AS wurde überwiegend im Sinne der Leitlinie gestellt. Auffällig ist in der AS-Gruppe der hohe Anteil an Abbrüchen, die aufgrund der Arztempfehlung trotz Fehlens einer klinischen Notwendigkeit erfolgte, was auf den teilweise noch unsicheren Umgang mit dieser Strategie hindeutet. Die Ergebnisse zur Kommunikation mit den behandelnden Ärzten zeigen, dass die Patienten sich in Therapieentscheidungen einbezogen fühlen.
Objective: This study examines the association between social capital at work and depressive symptoms in employees. Methods: Data for this crosssectional study were collected through an online survey ...with the full population of employees from six companies in the German information and communication technology sector (response rate: 58.4%). A multivariate logistic regression analysis was performed. Results: Results of data from a total of 328 employees suggest that, after controlling for sociodemographic factors, health awareness, and job strain, lower levels of perceived social capital at work are associated with the experience of depressive symptoms (OR = 0.76; 95% CI: 0.64-0.90). Conclusions: Our findings suggest that characteristics of high social capital at work, such as an established environment of trust and a sense of common values and convictions, could be an essential resource for preventing depressive disorders.
Einleitung:
Studien zeigen, dass die Distanz zum Krankenhaus eine wichtige Determinante der Krankenhauswahl darstellt. Die Wahl eines wohnortentfernten Krankenhauses ist daher ein möglicher Indikator ...für dessen Qualität und Attraktivität. Zudem könnten Unterschiede in der wohnortentfernten Krankenhauswahl in Abhängigkeit von Patientenmerkmalen auf Versorgungsungleichheiten hinweisen. In der vorliegenden Arbeit wird daher untersucht, ob und inwiefern ausgewählte Krankenhaus- und Patientenmerkmale sowie Empfehlungen durch Angehörige und einweisende Ärzte mit einer wohnortentfernten Krankenhauswahl von Brustkrebspatientinnen, die in nordrhein-westfälischen Brustkrebszentren behandelt wurden, assoziiert sind.
Methodik:
Als Analysegrundlage dienen die Befragungsdaten von 2.934 Brustkrebspatientinnen aus 85 nordrheinwestfälischen Krankenhäusern aus dem Jahr 2011 sowie die Angaben aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser. Die Distanzen zwischen den Wohnsitzen der Patientinnen und ihren jeweils wohnortnächsten sowie den von ihnen beanspruchten Krankenhäusern wurden mithilfe von Google Maps ermittelt. Es wird ein Mehrebenenmodell berechnet, mit dem untersucht wird, ob die Krankenhausmerkmale Bettenzahl, Trägerschaft, Lehrstatus und Krankenhausimage sowie soziodemographische und klinische Patientenmerkmale und die Empfehlungen durch Angehörige und einweisende Ärzte eine wohnortentfernte Krankenhauswahl determinieren können.
Ergebnisse:
Ein Anteil von 44,8% der Patientinnen wählt ein anderes als das wohnortnächste Krankenhaus. Die Ergebnisse der Mehrebenenanalyse zeigen, dass Universitätskliniken signifikant häufiger Brustkrebspatientinnen behandeln, die ein wohnortentferntes Krankenhaus gewählt haben. Bezüglich der Patientenmerkmale ist festzustellen, dass verheiratete Patientinnen und Patientinnen, die eine Empfehlung durch Angehörige erhalten haben, signifikant häufiger ein wohnortentferntes Krankenhaus beanspruchen. Sind die Patientinnen gesetzlich krankenversichert oder erfolgt bei ihnen eine brusterhaltende Therapie, werden sie signifikant häufiger im wohnortnächsten Krankenhaus behandelt.
Diskussion:
Ein beachtlicher Anteil an Patientinnen wählt ein wohnortentferntes Krankenhaus. Für die in der Brustkrebsbehandlung tätigen Einrichtungen bietet sich dadurch die Chance, Patientinnen aus den Einzugsgebieten anderer entfernter Krankenhäuser zu gewinnen und dadurch den eigenen Marktanteil zu erhöhen. Universitätskliniken ziehen signifikant häufiger Patientinnen aus wohnortentfernten Gebieten an. Demnach scheint dieses Merkmal den mit einer wohnortentfernten Krankenhauswahl verbundenen Mehraufwand aufzuwiegen.
Referenzen beim Verfasser
Hintergrund:
Die Beziehung zum behandelnden Arzt ist insbesondere für Krebspatienten wichtig, um die Diagnose, Therapie und den Umgang mit der Erkrankung zu bewältigen. In Studien wurden ...Zusammenhänge zwischen Krankenhausstrukturen, wie z.B. Lehrstatus und Zahl der Operationen, und der Versorgungsqualität bestätigt. Zudem weisen Studien auf Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen von Ärzten und deren Gesundheit und Performanz hin. Weitgehend unklar bleibt allerdings, inwiefern die Arbeitsumgebung von Ärzten im Krankenhaus auch die Arzt-Patient-Interaktion beeinflusst. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Zusammenhänge zwischen der Arbeitsumwelt im Krankenhaus und dem von Brustkrebspatientinnen wahrgenommenen Vertrauen in die Ärzte sowie der Unterstützung und empathischen Informationsvermittlung durch Ärzte zu untersuchen.
Daten und Methodik:
Vier Datenquellen aus 2010 zu 35 Brustzentrumskrankenhäusern in Nordrhein-Westfalen wurden im Rahmen des von der Deutschen Krebshilfe e.V. geförderten WORG OUT (Work Organization and Patient-Reported Outcomes)-Projektes miteinander verknüpft: (1) Befragungsdaten von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die zwischen Februar und Juli 2010 in einem Brustzentrum in NRW operiert worden sind (n = 1844) (2) Befragungsdaten von Ärzten (n = 348) (3) Befragungsdaten von Personen aus der Brustzentrumsleitung (n = 108) und (4) Strukturdaten aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser. Das von Patientinnen berichtete Vertrauen in Ärzte, die wahrgenommene Unterstützung durch Ärzte und die empathische Informationsvermittlung wurden in Abhängigkeit von Krankenhausstrukturen (z.B. Fallzahl, Lehrstatus, Trägerschaft) und den von Ärzten berichteten Arbeitsbedingungen (z.B. Arbeitsaufkommen, Arbeitsanforderungen, Befristung, Voll- oder Teilzeitanstellung, Zufriedenheit mit dem Gehalt) untersucht. Die Auswertung erfolgte mittels Mehrebenenanalysen, die die genestete Datenstruktur von Patientinnen in Krankenhäusern berücksichtigen. Es wurde für den unterschiedlichen Case-Mix der Krankenhäuser kontrolliert.
Ergebnisse:
Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass Patientinnen alle drei Indikatoren der Arzt-Patient-Interaktion schlechter bewerteten, wenn sie in Krankenhäusern behandelt wurden, in denen Ärzte mehr Überstunden leisteten und ein größerer Anteil der Ärzte in Teilzeit arbeitete. Außerdem berichteten Patientinnen aus Krankenhäusern mit öffentlicher Trägerschaft weniger Vertrauen in ihre Ärzte als Patientinnen aus freigemeinnützigen Krankenhäusern.
Diskussion:
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie unterstreichen die Bedeutung der ärztlichen Arbeitsbedingungen für eine patientenzentrierte Versorgung. Da dies bisher eine der wenigen Studien zum Thema ist, sollten Faktoren innerhalb der Arbeitsumgebung von Ärzten, die für die Interaktion mit Patienten hemmend und förderlich sein können, in weiteren Studien tiefergehend untersucht werden, um praktische Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Vor dem Hintergrund hochstandardisierter Krebstherapien gewinnen die psychosozialen Aspekte der onkologischen Versorgungsqualität im Wettbewerb der Brustzentren zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus könnten die Rahmenbedingungen der ärztlichen Tätigkeit in Zukunft als zentraler Wettbewerbsfaktor für hochqualifizierte und engagierte ärztliche Mitarbeiter gelten.
This study takes a first step toward examining the relationship between organizational characteristics and the perceived attitude toward health promotion in companies from the perspective of chief ...executive officers (CEOs). Data for the cross-sectional study were collected through telephone interviews with one CEO from randomly selected companies within the German information and communication technology (ICT) sector. Multivariate logistic regression analysis (LRA) was performed, and further LRA was conducted after stratifying on company size. LRA of data from a total of n = 522 interviews found significant associations between the attitude toward health promotion and the company's market position, its number of hierarchical levels, the percentage of permanent positions and the percentage of employees with an academic education. After stratification on company size, the association between the attitude toward health promotion and both market position and the percentage of employees with an academic education was still present in small companies. There were no significant relationships between the attitude toward health promotion and the structural characteristics of medium-sized and large companies. The preliminary results of the study indicate that a perceived attitude toward health promotion in companies can be explained, to a certain degree, by the intraorganizational characteristics analyzed. Our key findings highlight that efforts toward establishing a positive attitude toward health promotion should focus on small companies with a lower market position and a greater number of employees with a lower education level.