Land- und forstwirtschaftliche Leistungen stellen unentbehrliche Werte für die Gesellschaft dar. Um diese auch in Zukunft zu sichern, initiierte das Land Oberösterreich den Strategieprozess „Zukunft ...Landwirtschaft 2030“.
Der Methodenmix zur Entwicklung einer erstrebenswerten Zukunftsvision für Land- und Forstwirt:innen und von Schritten für deren Umsetzung umfasste fünf Dialogplattformen, zwei World Cafés und neun Fokusgruppen-Diskussionen. Am partizipativen Prozess waren über 1000 Personen beteiligt, darunter landwirtschaftliche Betriebsleiter:innen, Funktionär:innen, Medienvertreter:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft.
Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Diese resultierte in einer Charakterisierung des Selbstverständnisses und der angestrebten Entwicklung der Beteiligten sowie in einer Sammlung von Missionen, denen jeweils Ziele und Maßnahmen zugeordnet sind. Im Strategieprozess wurden vier „Partner:innen“ als relevante kooperative Akteur:innen für die Umsetzung der angestrebten „Zukunft Landwirtschaft 2030“ identifiziert. Neben der Land- und Forstwirtschaft sind dies die Medien, die Politik sowie die Konsument:innen, deren partnerschaftliches Engagement aus Sicht der Teilnehmer:innen als entscheidend für die zukunftsfähige Entwicklung der Landwirtschaft betrachtet wird.
Die Diskussion zeigt, dass hinsichtlich der Missionen, Ziele und Maßnahmen weitgehende Übereinstimmungen mit rezenten Publikationen zum Thema bestehen. Schließlich regen die Ergebnisse Akteur:innen dazu an, die Missionen an die genannten Partner:innen der „Zukunft Landwirtschaft 2030“ heranzutragen und sie in gemeinschaftlicher Abstimmung zu prüfen, weiterzuentwickeln und in Umsetzung zu bringen.
To assess the effects of COVID-19 on Austrian farmers, a qualitative study design including computer-aided, qualitative content analysis was applied. Interviews with 34 Austrian farmers covering a ...broad spectrum of the sector were conducted to identify the impacts, obstacles, and opportunities during the first year of the COVID-19 pandemic. The results show that the diverse and heterogeneous impacts of COVID-19 on farms created significant challenges but also opportunities. Negative impacts included sales difficulties due to the closure of the hospitality industry and farmers markets, the ban on non-agricultural activities, the disrupted availability of workers and agricultural inputs, and the related additional workload. Mitigation of negative effects through political measures and interest groups showed limited effectiveness. Nevertheless, the functionality of the agricultural sector was maintained. During the initial phase of the pandemic, direct impacts on agricultural production were minimal and adjustments were adequate. There were also positive effects on parts of the agricultural sector, such as a boost in direct sales, increased demand in the food retail sector, and improved public perception of agriculture and farmers. Long-term changes in farms have been triggered and/or reinforced by the COVID-19 pandemic, mainly driven by digitization, investments in product and/or process innovations, and adjustments concerning marketing.
Das Umweltbewusstsein ist grundsätzlich von Schwankungen betroffen, welche vor allem dann auftreten, wenn andere gesellschaftliche Ereignisse in den Vordergrund treten. Diese Arbeit untersucht, ...inwiefern sich das Umweltbewusstsein von in Österreich lebenden Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren im Vergleich zum Zeitraum direkt vor der Covid-19-Krise verändert hat. Die Beantwortung dieser Fragestellung stützt sich, neben einer Literaturrecherche, auf eine quantitative Befragung (n = 210) bezüglich der affektiven und kognitiven Komponente des Umweltbewusstseins. Die Ergebnisse zeigen eine geringe Zunahme der affektiven/kognitiven Komponente. Diese korreliert mit einigen soziodemografischen Merkmalen, nicht aber mit der Betroffenheit durch die Covid-19-Krise. Die langfristige Entwicklung des Umweltbewusstseins kann aufgrund der Dynamik und dem Andauern der Covid-19-Krise noch nicht abschließend beurteilt werden. Dies bedingt zukünftiges Forschungspotenzial.
The consumption of meat substitutes has significantly grown over the last decade. To understand the extent to which plant-based meat alternatives can already substitute conventional meat in terms of ...price and nutritional value, detailed knowledge of current market offerings is essential. We conducted an analysis of 38 plant-based minced products and 36 plant-based sausage products in Austrian supermarkets. The data were obtained using standardized observation in Austrian supermarkets reflecting 90% of the current market, expanded further through secondary data, and analyzed the generated dataset using mean value comparison. To provide a broader perspective on the trends in these markets, we incorporate results from a comparative study conducted in Australia. Our results obtained through
-tests revealed that there is no statistically significant difference in the protein content of plant-based meat substitutes and conventional meat (at the 95% confidence interval), underscoring the potential of meat substitutes as an alternative source of protein. Offering comparable protein content but with significantly lower caloric intake (at the 1% significance level), plant-based substitutes may contribute to reducing obesity in industrialized countries. The findings also reveal that plant-based products continue to be priced significantly higher than conventional meat (at the 1% significance level). We found substantial differences in ingredients and other nutritional values of plant-based products between Austria and Australia, although the main protein sources are the same in both countries, with peas being included in 60 out of 74 and soy in 27 out of 74 Austrian products. Our article concludes with a discussion of the implications for scholars and policymakers and identifies new avenues for future research.
Die ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie sowie Einstellungs- und Verhaltensänderungen der Konsumenten haben sich global auf Lebensmittelwertschöpfungsketten ausgewirkt. Um die ...Auswirkungen von COVID-19 auf die österreichische Landwirtschaft zu untersuchen, wurden im Frühjahr 2021 Interviews mit 34 Landwirt:innen geführt. Basierend auf den Ergebnissen einer qualitativen Inhaltsanalyse wird deutlich, dass die vielfältigen und heterogenen Auswirkungen von COVID-19 auf landwirtschaftliche Betriebe sowohl Chancen als auch Herausforderungen verursachen. Zu den negativen Auswirkungen zählen Absatzschwierigkeiten durch die Schließung von Gastronomie und Märkten, das Verbot nichtlandwirtschaftlicher Aktivitäten, die gestörte Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Betriebsmitteln sowie Belastungen der Landwirt:innen. Die Mitigation negativer Auswirkungen durch staatliche Hilfen und Interessenvertretung zeigte eine begrenzte Wirksamkeit. Dennoch wurde die Funktionsfähigkeit der landwirtschaftlichen Produktion aufgrund geringfügiger direkter Auswirkungen und adäquater Anpassungen aufrechterhalten. Positive Auswirkungen resultieren aus der gestiegenen Nachfrage in der Direktvermarktung und im Lebensmitteleinzelhandel, der verbesserten Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Gesellschaft und Vorteilen im Privatleben der Landwirt:innen. Langfristige Veränderungen der landwirtschaftlichen Betriebe werden vor allem durch Digitalisierung, Investitionen und Anpassungen der Vermarktung ausgelöst.
Zusammenfassung Um als herausragendes Unternehmen wahrgenommen zu werden, müssen Unternehmen über ihre Aktivitäten oder Produkte kommunizieren. Die Darstellung von Exzellenz, im Sinne von ...Spitzenleistung und Bessersein als Andere, bietet Unternehmen die Möglichkeit sich abzuheben. Auf Basis von Länderstudien in Österreich und Deutschland wird im vorliegenden Beitrag Exzellenz sowie die Kommunikation darüber in der Molkereibranche verglichen. Die Thematisierung von Nachhaltigkeit (Selbstberichte) sowie das Aufzeigen von Prämierungen und Zertifizierungen (Drittberichte) werden dabei als Darstellungsoptionen für Exzellenz herangezogen. Die Auswertung von 22 in Österreich und Deutschland geführten Experteninterviews erfolgte mittels kategorialer Inhaltsanalyse nach Mayring. Die deskriptive Website-Analyse von 197 österreichischen und deutschen Molkereien ergänzt die Studie. Die Ergebnisse zeigen, dass es steigende Produktanforderungen sowie Konkurrenz- und Preisdruck für Molkereien beider Länder unumgänglich machen, sich durch hervorragende Leistungen und klare Differenzierung am Markt abzuheben. Exzellenz in der Molkereibranche wird als multikausale und relative Kenngröße beschrieben, in die sich Nachhaltigkeit einordnet. Prämierungen und Zertifikate haben dabei unterschiedliches Gewicht. In Österreich ist die Kommunikation über gewonnene Prämierungen ausgeprägter als in Deutschland. In beiden Ländern werden vor allem Produktprämierungen gezeigt. Zertifikate gelten in beiden Ländern nur eingeschränkt als Zeichen von Exzellenz. Insgesamt stehen diese Drittberichte meist in Abhängigkeit von finanziellen und personellen Ressourcen; weniger gilt dies für Selbstberichte.
In den letzten Jahren haben sich am Markt Weine hervorgetan, welche das Image der Natürlichkeit und Nachhaltigkeit verkörpern wollen. Aufgrund einer bis dato fehlenden Begriffsdefinition dieser ...sogenannten Natural Wines kann sich jeder Winzer als Produzent natürlicher Weine bezeichnen. Das Hauptziel dieser Studie ist es, herauszufinden, wie natürlich verschiedene Produkteigenschaften von Natural-Wines-Konsumenten eingestuft werden und wie hoch die Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Natürlichkeitsaspekte ist. Dazu finden die traditionelle Conjoint-Analyse sowie das Preispremiumverfahren der Markenbewertung Anwendung. Die Ergebnisse zeigen, dass die biodynamische Anbauweise und Weine ohne Schwefelzusatz von den Teilnehmern als die natürlichsten Produktattribute wahrgenommen werden. Des Weiteren ist die Mehrpreisbereitschaft der befragten Konsumenten bei Weinen aus biodynamischem Anbau am höchsten.
Obwohl der österreichische Bio-Fachhandel im Vergleich zum konventionellen Lebensmitteleinzelhandel nur einen geringen Anteil am Gesamtumsatz mit Bio-Lebensmitteln hat, nimmt die Anzahl der ...Bio-Fachhandelsgeschäfte konstant zu. Ziel der Arbeit war daher, die Kunden von Wiener Bio-Supermärkten (eine der Formen des Bio-Fachhandels) zu analysieren und auf Basis dieser Analyse Zielgruppen abzuleiten. Unter Verwendung eines standardisierten Fragebogens wurden 211 Kunden des Bio-Supermarktes „denn’s“ befragt. Im Rahmen der Befragung wurden soziodemografische, psychografische und kaufverhaltensbezogene Merkmale ermittelt. Die Zielgruppensegmentierung der Teilnehmer erfolgte mittels Clusteranalyse unter Verwendung zweier Clusterverfahren (Single-Linkage- und Ward-Verfahren). Die deskriptiven Ergebnisse dieser Erhebung zeigen, dass die Kunden des Wiener Bio-Supermarktes „denn’s“ vorwiegend weiblich sind. Allgemein sind die Kunden mittleren Alters und weisen ein vergleichsweise hohes Bildungs- und Einkommensniveau auf. Für die Befragten ist der Gesundheitsaspekt beim Bio-Lebensmitteleinkauf am relevantesten, gefolgt vom Umwelt- und Tierschutz. In Hinblick auf die Ernährungsgewohnheiten der Kunden sind über 60 % Vegetarier oder Veganer und rund 35 % achten auf eine gluten- oder laktosefreie Ernährung. Zudem sind die wesentlichsten Einkaufsmotive das Sortiment sowie Produktinformationen am Regal und eine deutliche Preiskennzeichnung. Mittels Clusteranalyse konnten zuvor vier unterschiedliche Kundenzielgruppen identifiziert werden.
Fermentierte Milchprodukte wie Joghurt werden in ganz Europa, aber auch im eurasischen Raum, hergestellt und verzehrt. Je nach klimatischen Bedingungen unterscheiden sich die Mikroflora und ...dementsprechend auch das fertige Endprodukt. Neben Milchsäurebakterien können auch Hefen und Schimmelpilze zur Fermentation der Milch herangezogen werden. Am österreichischen Markt sind derzeit vor allem das Griechische Joghurt und High-Protein-Produkte wie das isländische Produkt Skyr gefragt. Da der Milchkonsum in Österreich jedoch stagniert, stellen Produktinnovationen für heimische Molkereien wichtige Umsatztreiber dar. Mithilfe dieser Studie soll geklärt werden, welche fermentierten Milchprodukte mit ausgefallener Herstellungsweise laut Experteneinschätzung das Potenzial für eine erfolgreiche Markteinführung in Österreich besitzen. Als Forschungsmethode dienten qualitative Expertenbefragungen. Um ein breites Spektrum abzudecken, wurden Vertreter aus der Forschung, dem Handel und der Produktion befragt.
A consistent and comprehensive ranking of journals relevant for agricultural economists cannot rely on impact factors for at least two major reasons: (i) the scientific database by Thomson Reuters, ...on which the standard impact factor is based, includes only a very limited number of relevant journals; (ii) the standard impact factor cannot be compared across research fields of different sizes. Survey-based journal rankings may overcome these problems. We report on such a survey-based ranking initiated by the Agricultural Economics Associations of Germany and Austria. Results of the ranking and a classification of journals, i.e. a rating, are provided for 160 selected journals. Scientific quality is assessed by an index based on the researchers' perception of the quality standards of each journal and of the quality of its published articles. The survey-based ranking allows a much more comprehensive and consistent ranking than the impact factor, as specific agricultural economics journals can be directly compared with neighbouring economic and interdisciplinary journals to which agricultural economists submit their work. The low impact factors of core agricultural economics journals are put into perspective. The scientific quality of the top agricultural economics journals is assessed as being rather high and above most of the relevant interdisciplinary journals from agricultural and food sciences that are typically characterised by higher impact factors. Agricultural economists' perceptions on the scientific quality of the journals vary more across journals than perceptions of their relevance.