Einleitung:
Das Aufteten bestimmter angeborener Fehlbildungen kann durch die rechtzeitige Einnahme von Folsäure vermindert werden. Frauen im gebärfähigen Alter wird eine zusätzliche Einnahme von ...400mg/d empfohlen. Frauen, die bereits ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt haben, sollten 4mg/d einnehmen. Wir untersuchten den Einfluss von Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und monatlichem Einkommen auf die Planung der Schwangerschaft, geburtsvorbereitende Maßnahmen und die Inanspruchnahme der Folsäureprophylaxe.
Methode:
SNiP (Survey of Neonatas in Pomerania) ist eine populationsbasierte, prospektive Studie in Ostvorpommern (1300 Geburten/a). Wir analysierten 773 Datensätze aus Interview und Mutterpass auf die Plannung der Schwangerschaft, das Einnahmeverhalten von Folsäure und die sozioökonomischen Faktoren.
Ergebnisse:
Folsäurepräparate werden von 79% aller Mütter zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft eingenommen. Es zeigen sich generell Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Entbindungseinrichtungen, die sich bei Analyse des Einnahmeverhaltens entsprechend den Empfehlungen noch deutlicher zeigen. Nur 9% aller Frauen nehmen rechtzeitig Folsäure. Die Einnahme der Folsäureprophylaxe nach den Empfehlungen nimmt signifikant mit dem Grad der Schulbildung und mit dem monatlichen Einkommen zu. Ebenso zeigt sich ein signifikanter Unterschied (p=0,002) zwischen Erwerbstätigen (13%) und Nicht-Erwerbstätigen (5%). Bei 69% aller Mütter ist die Schwangerschaft geplant.
Schlussfolgerung:
Ein hoher Prozentsatz der Mütter in der Studienpopulation supplementiert nicht rechtzeitig Folsäure. Die Folsäureeinnahme korreliert positiv mit Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und monatlichem Einkommen. Es zeigt sich eine mangelnde Inanspruchnahme der Folsäureprophylaxe und damit die Notwendigkeit für ein Interventionsprogramm.
Diese Studie wird vom BMBF (NBL3, Referenznr. 01 ZZ 0403) gefördert.
Fragestellung:
Analyse struktureller Faktoren innerhalb des Perinatalzentrums und deren Einfluss auf Morbidität und Mortalität von Früh- und Neugeborenen.
Methodik:
Auf Basis der Daten des ...prospektiven populationsbasierten „Survey of Neonates in Pomerania“ (SNiP) wurden Faktoren zur perinatalen Morbidität und Mortalität analysiert. Erhoben wurden alle Neugeborenen der Region Ostvorpommern (Population P) und zusätzlich stationär aufgenommene Neugeborene mit schwerwiegenden Diagnosen außerhalb der Population (Einschluss E-stat). Die Auswertung erfolgte in zwei Gruppen: stationäre Aufnahme ohne Verlegung und Verlegung ins Perinatalzentrum (ITS).
Ergebnisse:
Im Zeitraum 04/2003–03/2005 wurden 2725 Neugeborene (P: 2610, E-stat: 115) in den Kliniken Greifswald (HGW 1442), Wolgast (WLG 850) und Anklam (ANK 456) erfasst; aus P wurden 481 Kinder (18,4%) stationär aufgenommen (P-stat.): HGW 255, WLG 158, ANK 68. Die kinderärztliche Präsenz bei Geburt war bei E-stat mit 86,0% höher als bei P-stat (69,7%). Erweitert erstversorgt (minimal O2-Vorlage) wurden 232 (P-stat) bzw. 83 (E-stat) Kinder. Von P-stat wurden 234 Kinder (48,6%) ins Perinatalzentrum verlegt (P-ITS): HGW 202 (79,2%), WLG 12 (7,6%), ANK 20 (29,4%). Zu den Verlegungsdiagnosen zählten – einzeln oder in Kombination – Frühgeburtlichkeit (FG 37,6%), respiratorische Erkrankungen (RE 34,7%) und Hyperbilirubinämie (HB 28,7%). Aus E-stat wurden 99 Kinder (86,1%) verlegt (E-ITS) (FG 82,6%, RE 61,7%, HB 51,3%). Die Kliniken unterschieden sich signifikant in der Verlegungspraxis: z.B. mit RE in der Geburtsklinik verblieben in HGW 4,8%, in WLG 88,2%, in ANK 42,1%.
Von den verlegten Kindern verstarben im Perinatalzentrum 11 Kinder (P-ITS 7/E-ITS 4), entspr. 0,40% aller erhobenen Neugeborenen beziehungsweise 3,3% aller Verlegungen.
Während die Neugeborenensterblichkeit auf der neonatologischen Intensivstation des Perinatalzentrums leicht erhöht ist, konnte in den letzten fünfundzwanzig Jahren im Rahmen der Regionalisierung eine Halbierung der gesamten neonatalen Sterblichkeitsrate von 0,98% auf 0,48% erzielt werden.
Schlussfolgerung:
Eine strukturierte Verlegungspraxis „in utero“ verbessert signifikant die Prognose und senkt die Mortalität Neugeborener.
Gefördert vom BMBF (NBL3, Referenz-Nr. 01 ZZ 0403)
Einleitung:
Durch perikonzeptionelle Einnahme von Folsäure kann das Auftreten kongenitaler Fehlbildungen vermindert werden. Für alle Frauen im gebärfähigen Alter wird eine zusätzliche tägliche ...Supplementation von 400µg Folsäure vor der Konzeption empfohlen. Mütter von Indexpatienten sollten bei erneutem Kinderwunsch 4mg Folsäure pro Tag supplementieren. Wir untersuchten die Fragestellung, ob Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und Planung der Schwangerschaft mit der Folsäureeinnahme korreliert.
Methode:
SNiP ist eine prospektive, populationsbasierte Studie in Ostvorpommern (1300 Geburten/a). Wir analysierten 527 Datensätze (ab 05/2003, ab diesem Zeitpunkt Frage nach Planung der Schwangerschaft) aus Interview und Mutterpass auf das Einnahmeverhalten von Folsäurepräparaten und Planung der Schwangerschaft.
Ergebnisse:
Folsäurepräparate wurden von 78% der teilnehmenden Mütter in der Population zu irgendeinem Zeitpunkt der Schwangerschaft eingenommen. Eine Folsäuresupplementation gemäß den Empfehlungen haben nur ca. 10% aller teilnehmenden Mütter durchgeführt. Bei 69% aller Mütter war die Schwangerschaft geplant.
A
B
C
D/E
Anteil geplante SS %
31
70
70
52/77
davon Geburtsvorbereitungskurs %
23
63
78
43/68
davon Folsäureeinnahme nach Empfehlungen %
3
14
19
8/17*
Folsäureeinnahme überhaupt in der SS aller Mütter %
58
82
88
75/85
A=Hauptschulabschluss (n=62)
B=Realschulabschluss (n=238)
C=Abitur/Fachoberschulreife (n=161)
D=nicht erwerbstätig (n=122)
E=erwerbstätig (n=293)
*=p<0,017
Diskussion:
Ein hoher Prozentsatz der Frauen in der Studienpopulation supplementiert nicht rechtzeitig Folsäure. Die Folsäureeinnahme korreliert positiv mit dem Bildungsstand und der Erwerbstätigkeit. Die Folsäureeinnahme nach den Empfehlungen ist in der Gruppe der Erwerbstätigen signifikant (p<0,017)höher als in der Gruppe der nicht Erwerbstätigen. Aussagen über Korrelation mit Fehlbildungen sind aufgrund der zu kleinen Fallzahl nicht möglich. Aus den Daten von SNiP zeigen sich eine mangelnde Inanspruchnahme der Folsäureprophylaxe und damit die Notwendigkeit für ein Interventionsprogramm.
Diese Studie wird vom BMBF (NBL3, Referenznr. 01 ZZ 0130) gefördert.
Einleitung:
Hauptziel der Studie ist die Erhebung von Prävalenzdaten zu neonataler Morbidität und Mortalität und deren Korrelation mit anamnestischen, phäno- und genotypischen Daten.
Methode:
...Prospektive populationsbasierte Studie. Alle Eltern in der Region Ostvorpommern (Geburtenzahl ca. 1300/a) werden nach ausführlicher Information um Studienteilnahme gebeten. Es werden in Face-to-Face Interviews und Fragebogen zum Selbstausfüllen Daten zu Schwangerschafts-, Medikamenten-, Familien- und Sozialanamnese erhoben und der Gesundheitszustand durch eine körperliche Untersuchung des Neugeborenen evaluiert. Plazentagewebe sowie Plasma und DNA aus Nabelschnurblut werden asserviert. Durch Abgleich der Daten mit den Geburtenzahlen von Standes- und Einwohnermeldeämtern sowie dem Statistischen Landesamt wird die Vollständigkeit der Erfassung überprüft.
Ergebnisse:
Anzahl an Lebendgeborenen 848 (03–12/2003). Die Erfassungsrate lag bei 95%, die Teilnehmerquote bei 75%. Die Rate an Fehlbildungen betrug 3,8% (davon 1,1% muskuloskelettale Fehlbildungen), die Häufigkeit aller behandlungs- oder kontrollbedürftigen Befunde lag bei 23% (davon 10% mehrere Befunde) und die Verlegung in eine Kinderklinik erfolgte bei 6,7%. Die Frequenz an Frühgeborenen (< vollendete 37. Schwangerschaftswoche) wurde mit 6,0% (davon 0,12% <1000g) festgestellt.
Diskussion:
Die Vollständigkeit der Erfassung in unserer Studie ist sehr gut. Der strikte Bezug auf die Bevölkerung ist für eine so ausführliche Datenerhebung in den neuen Bundesländern nach unserem Wissen einmalig. Die Raten an Frühgeborenen und an Fehlbildungen entsprechen in etwa den Beobachtungen aus anderen Untersuchungen. Die erhobenen Daten bilden eine quantitativ hochwertige Basis für Phänotyp-Umwelt- und Phänotyp-Genotyp-Analysen.
Ausblick:
Es sind kooperative Projekte aus SNiP mit dem Institut für Humangenetik der RWTH Aachen und dem MPI für Molekulare Genetik, Berlin für Untersuchungen zu Polymorphismen bei IUGR und Herzfehlbildungen geplant.
Diese Studie wird vom BMBF (NBL3, Referenznr. 01 ZZ 0130) gefördert.
215 out-patients aged between 65 and 88 years (average age 70.3 years) were examined radiologically for coronary calcification. In 62.5% of the cases positive results were obtained with a prevalence ...of men over women. From the 134 patients with coronary calcification 81.5% had a pathological ECG and 32% of these showed evidence of transmural infarction. The combination of coronary calcification and chronic arterial hypertension was found in 68.5% of the patients. In our opinion radioscopy of the heart for the detection of coronary calcification is of particular diagnostic value, on account of its safety and simplicity, especially with elderly patients; all the more so since the otherwise usual diagnostic techniques such as ergometry and selective coronary angiography can, for reasons of age, only be performed in certain cases.
Previous studies have evaluated how changes in atmospheric nitrogen (N) inputs and climate affect stream N concentrations and fluxes, but none have synthesized data from sites around the globe. We ...identified variables controlling stream inorganic N concentrations and fluxes, and how they have changed, by synthesizing 20 time series ranging from 5 to 51 years of data collected from forest and grassland dominated watersheds across Europe, North America, and East Asia and across four climate types (tropical, temperate, Mediterranean, and boreal) using the International Long-Term Ecological Research Network. We hypothesized that sites with greater atmospheric N deposition have greater stream N export rates, but that climate has taken a stronger role as atmospheric deposition declines in many regions of the globe. We found declining trends in bulk ammonium and nitrate deposition, especially in the longest time-series, with ammonium contributing relatively more to atmospheric N deposition over time. Among sites, there were statistically significant positive relationships between (1) annual rates of precipitation and stream ammonium and nitrate fluxes and (2) annual rates of atmospheric N inputs and stream nitrate concentrations and fluxes. There were no significant relationships between air temperature and stream N export. Our long-term data shows that although N deposition is declining over time, atmospheric N inputs and precipitation remain important predictors for inorganic N exported from forested and grassland watersheds. Overall, we also demonstrate that long-term monitoring provides understanding of ecosystems and biogeochemical cycling that would not be possible with short-term studies alone.