Leonidas, mit Amelie Paradini vermählt und Sektionschef im österreichischen Unterrichtsministerium, erhält im Oktober 1936 einen privaten Brief in blaßblauer Frauenschrift. Darin bittet ihn die Jüdin ...Vera Wormser, mit der ihn vor Jahren ein Liebesverhältnis verbunden hat, um Protektion für einen "jungen begabten Mann". Dieser müsse Deutschland "aus den allgemein bekannten Gründen" verlassen. Für Leonidas, dessen "volle Souveränität" Hitler-Deutschland nur formal anerkannt hat, bricht eine Welt zusammen. Franz Werfel; Wilhelm Brauneder, Universität Wien; Matthias Pape, RWTH Aachen.
In October 1936, Leonidas - a director at Austria's Department of Education - received a private letter in a woman's pale blue handwriting. In it, Vera Wormser, a Jew with whom he had a love affair ...years ago, asks him to protect a "young talented man" who has to leave Germany "for the usual and known reasons." With this news, a world collapses for Leonidas, whose "complete sovereignty" was recognized only formally by Nazi Germany.
Der Band nimmt eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme von Biografie und Werk des österreichisch-jüdischen Schriftstellers Franz Werfel unter dem Gesichtspunkt des Völkermords an den Armeniern vor. ...Was brachte Werfel in seinem Roman "Die vierzig Tage des Musa Dagh" zu seinem literarischen Engagement für die Armenier? Wie sind Fiktion und historisches Geschehen in dem Roman umgesetzt und später kinematografisch verarbeitet worden? Welche Rolle spielen christliche und jüdische Anschauungen im Werk von Werfel? Welche Rezeptionslinien lassen sich aus armenisch-jüdisch-türkisch-deutscher Perspektive ziehen? Der Band erschließt erstmals einen der großen Romane des 20. Jahrhunderts im Kontext des ersten modernen Genozids.