MANCHE MERKMALE DER NEHRUNGSKURISCHEN VERBEN VON A. BEZZENBERGER BIS HEUTIGE ZEITZusammenfassungBei der Untersuchung stütze man sich auf die Werken und Texte von A. Bezzenberger, J. Plāķis, W. P. ...Schmid, und die Eintragungen aus dem Jahre 1986-1996. Die nicht suffigierten nehrungskurischen Verben haben sich von A. Bezzenberger Zeiten verändert.1. Die Spuren von athematischen Formen besitzt nur das Verb ieti. Das Verb pradēti gehört zu Lituanismen.2. In der Gruppe von den thematischen Verben sollte man als die größte Veränderung die Entstehung der neuen i̯a-Stämmigen Verben betrachten, die infolge der strukturellen und semantischen Entwicklung des Dialektes esntstanden sind.3. In südwestlichen Mundarten Lettlands war der Prozeß des Übergangs der Präteritum Formen von den ē-Stämmen in den ā-Stamm schon weit vorangeschritten, bevor die Menschen in die Kurische Nehrung zogen.4. Der Gebrauch von ē-Stämmen im Präteritum ist auf dem Gebiet nicht in allen Fallen archaisch. In vielen Fällen können sich diese Formen durch andere Entstehungswege wegen der inneren Entwicklung oder durch den Einfluß der litauischen Sprache bilden.5. Lithuanismen un gemeisame Kuronismen mit dem Niederlitauischen passen sich der Struktur nach an die schon existierenden morphologichen Typen an, obwohl sie phonetisch nicht regelmäßig zu sien scheinen.
SKIZZIERUNG DER SOZIOLINGUISTISCHEN SITUATION IM GEBIET DER NORDÖSTLICHEN „VILNAER“ MUNDARTENZusammenfassungIm Artikel wird die gegenwärtige soziolinguistische Situation im Bezirk von Ignalina ...behandelt. Der wichtigste Schluß, den man aufgrund der bisherigen Beobachtungen ziehen kann, besteht im folgenden: in den Ortschaften des betrachteten Gebiets kann man keine irgendwie geartete Zweisprachigkeit feststellen. In den größeren Städten, vor allem den gemischteren, kann die Situation etwas anders aussehen, sie ist jedoch bislang nicht ausführlich genug erforscht. Bei weiteren Untersuchungen der soziolinguistischen Situation im Raum Ignalina sollten klarer als bisher die Kenntnis einer Fremdsprache und Umstände, die auf eine echte Zweisprachigkeit hindeuten, unterschieden werden. Die vorliegenden Daten lassen die Vermutung zu, daß im litauischen Gebiet das Litauische überwiegt, im slavischen Gebiet dagegen slavische Varietäten. Intensivere Kontaktstreifen zwischen beiden Arealen gibt es offenbar nicht.
SOZIOLINGUISTISCHE ANMERKUNGEN ZUR LAGE DER NORDÖSTLICHEN „VILNAER“ MUNDARTEN IN DER ZEIT VON 1920 BIS 1930ZusammenfassungIm Artikel wird die soziolinguistische Situation des westlichen Teils des ...Bezirks Ignalina in den Jahren 1920–1930 diskutiert. Am meisten stützen wir uns dabei auf Daten aus Fragebögen, welche während verschiedener Expeditionen erhoben wurden. Die von den Informanten gelieferten Daten und ihre Analyse zeigen die folgenden wesentlichen Tendenzen: 1) In den untersuchten Kirchengemeinden von Palūšė, Daugėliškis, Vidiškės und Paringys wurde die allgemeine Polonisierungspolitik der polnischen Verwaltung verwirklicht. 2) Das Material deutet darauf hin, daß das stärkste Polonisierungsinstrument am ehesten die Schule war, das schwächste dagegen die polnischen Verwaltung und die Gutsbesitzer. 3) Verglichen mit den übrigen Teilen des Vilnaer Gebiets war die Rolle der Kirche im Polonisierungsprozeß eher gering. 4) Der Polonisierung wirkte in der Bevölkerung das Bewusstsein ihrer ethnische Zugehörigkeit entgegen, eine klare Identität, litauische Pfarrer und das Modell der Schule „von den Eltern“ (d.i. von Wanderlehrern, die in den Häusern der litauischen Unterricht erteilten).