Wider das Establishment Fischer, Moritz; Schlemmer, Thomas
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte,
11/2023, Letnik:
72, Številka:
1
Journal Article
Die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) ist weitgehend vergessen, auch wenn ihr nach wie vor die Rolle einer wichtigen Stichwortgeberin auf dem Feld des apologetischen ...Geschichtsrevisionismus zukommt. 1981 unter Federführung von Alfred Schickel und Hellmut Diwald gegründet, verstand sich die ZFI als Gegenentwurf zum Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ), das als Bastion einer angeblich politisch motivierten Historiografie einer von den Schatten der NS-Vergangenheit unbelasteten deutschen Identität im Weg stand. Moritz Fischer und Thomas Schlemmer geben auf der Basis neu erschlossener Quellen Einblick in das Innenleben der ZFI, sie zeichnen ihre Konflikte mit etablierten Institutionen wie dem IfZ oder dem Bundesarchiv nach, und sie erklären, warum die ZFI in den 1980er Jahren zu einem auch öffentlich beachteten Eckpfeiler im „Brückenspektrum zwischen Konservativismus und Rechtsextremismus“ (Armin Pfahl-Traughber) avancieren konnte.
Hochschulen sind derzeit mit hohen politischen Erwartungen an ihren Beitrag zu regionalen Transformationsprozessen konfrontiert, oft als ,,Third Mission" bezeichnet. Doch wie nimmt die regionale ...Bevölkerung, die ein zentraler Adressat der Third Mission ist, diese neue Mission der Hochschulen wahr? Dazu wurden Bürger*innen der Region Ingolstadt befragt (N = 512). Diese sehen hohes Potential in der Third Mission von Hochschulen und sind bereit, an entsprechenden Angeboten teilzunehmen. Allerdings hat nur ein sehr geringer Anteil der Personen das bereits getan. Diese Kluft kann durch die stärkere Adressierung der Bedarfe der Bevölkerung und der konkreten regionalen Lebenswelten überwunden werden. Denn unter anderem die Orientierung der Hochschulen an den zentralen Themen der Region trägt dazu bei, die wahrgenommene Bedeutung der Hochschulen für die Region aus Sicht der Bevölkerung zu steigern. Zusammenfassend weist dieser Beitrag auf das Potential hin, das Third Mission aus Sicht der Bürger*innen hat, und macht deutlich, wie dieses gehoben werden kann. (DIPF/Orig.)
The identity of the Early High German author Johannes Hartlieb, who had been working as a court physician in Munich since 1441, with a pleban of the same name who was installed in Ingolstadt in ...1436/37, was repeatedly called into question. The comparison of a letter of this pleban with
autograph documents of the Munich court physician confirms now that both are the same person.
Das "Wirtschaftswunder" der fünfziger und sechziger Jahre veränderte die Bundesrepublik Deutschland grundlegend und hinterließ auch in Regionen mit ungünstigen Startbedingungen tiefe Spuren. Bayern ...etwa mauserte sich von einem finanzschwachen Agrar- zu einem wachstumsstarken Industrieland, das den Vergleich mit anderen westdeutschen Ländern nicht zu scheuen brauchte. Die vorliegende Studie rekonstruiert diesen nachhaltigen Strukturwandel am Beispiel der Region Ingolstadt, die nach 1945 in den Sog der Automobil- und Erdölindustrie geriet und lange Zeit als Paradebeispiel bayerischer Strukturpolitik galt. Die Geschichte eines bedeutenden Unternehmens wie Audi wird dabei ebenso thematisiert wie die symbolträchtige Errichtung des Raffineriezentrums, der Einfluss der Landesplanung, die Transformation von Landwirtschaft und Handwerk sowie die politischen Folgen des beschleunigten sozialen Wandels. Damit liegt erstmals eine Untersuchung vor, die den Strukturwandel der Nachkriegszeit aus der Nahoptik einer differenzierten Regionalstudie betrachtet.
The explosion at the Ingolstadt oil refinery was widely recorded at seismic and infrasound stations deployed throughout Central Europe, to distances of several hundred to a thousand kilometres. This ...study focuses on the wealth of data recorded at infrasound stations in Central and Eastern Europe, while from the many detecting seismic stations within 400 km range, only seismic and seismo-acoustic arrivals at the close-in Gräfenberg array are considered here. Most of the infrasound stations are acoustic arrays enabling us to apply array processing techniques to determine relevant wave field parameters, such as backazimuth and slowness (resp. trace velocity). These parameters not only confirm the source direction, but also put constraints on the observed arrivals’ propagation modes. Wave field parameters suggest that we observe tropospheric arrivals to about 150 km and stratospheric and/or thermospheric returns for longer distances. 1D, 2D and 3D ray tracing predict tropospheric arrivals to westerly directions up to distances of 100 km, beyond which only thermospheric returns are obtained azimuth-independent beyond 250–300 km. Stratospheric returns do not follow from any of the increasingly complex ray tracing models. Parabolic equation propagation modeling however suggests that in a number of cases stratospheric ducting may be possible. However, neither the tropospheric seismo-acoustic arrivals at the Gräfenberg array nor the various arrivals at IMS station IS26 could be modeled. Therefore, the Ingolstadt explosion along with the observed infrasonic phases provide an excellent test bed to investigate our ability in realistically forecasting atmospheric wave propagation with existing algorithms and available atmospheric models.
The identity of the Early High German author Johannes Hartlieb, who had been working as a court physician in Munich since 1441, with a pleban of the same name who was installed in Ingolstadt in ...1436/37, was repeatedly called into question. The comparison of a letter of this pleban with autograph documents of the Munich court physician confirms now that both are the same person.
Text von Schlemmer: Das "Wirtschaftswunder" der fünfziger und sechziger Jahre veränderte die Bundesrepublik Deutschland grundlegend und hinterließ auch in Regionen mit ungünstigen Startbedingungen ...tiefe Spuren. Bayern etwa mauserte sich von einem finanzschwachen Agrar- zu einem wachstumsstarken Industrieland, das den Vergleich mit anderen westdeutschen Ländern nicht zu scheuen brauchte. Die vorliegende Studie rekonstruiert diesen nachhaltigen Strukturwandel am Beispiel der Region Ingolstadt, die nach 1945 in den Sog der Automobil- und Erdölindustrie geriet und lange Zeit als Paradebeispiel bayerischer Strukturpolitik galt. Die Geschichte eines bedeutenden Unternehmens wie Audi wird dabei ebenso thematisiert wie die symbolträchtige Errichtung des Raffineriezentrums, der Einfluss der Landesplanung, die Transformation von Landwirtschaft und Handwerk sowie die politischen Folgen des beschleunigten sozialen Wandels. Damit liegt erstmals eine Untersuchung vor, die den Strukturwandel der Nachkriegszeit aus der Nahoptik einer differenzierten Regionalstudie betrachtet.