Einschränkungen der Mobilität, Betreuungspflichten oder finanzielle Belastungen sind nur einige der Gründe, warum manche Menschen nicht an etablierten Weiterbildungsangeboten teilnehmen (können). Aus ...diesem Grund setzt der Verein ,,Die Kärntner Volkshochschulen" (kurz VHS) auf eine aufsuchende Bildungsarbeit. Sein VHS Mobil ist ein technisch voll ausgestatteter fahrender Kursraum mit sechs Schulungsplätzen für Einzelcoachings und Kleingruppenkursen direkt vor Ort. Nach Vorankündigung durch die Gemeinden macht das VHS Mobil an öffentlichen, gut frequentierten und leicht erreichbaren Plätzen Halt. Die VHS Mitarbeiter*innen treten mit den Bewohner*innen der Gemeinden in persönlichen Kontakt, bieten Bildungsberatung und Schnupperworkshops an und identifizieren konkrete Weiterbildungsbedarfe, um rasch passgenaue Angebote entwickeln zu können. Diese werden in Kooperation mit den Gemeinden, mit Betrieben oder auch im Einzeltraining zu Hause umgesetzt, etwa zu den Themen IKT und Digitalisierung. (DIPF/Orig.)
Limited mobility, care duties or financial burdens are a few of the many reasons why some people do not (or cannot) participate in established continuing education programmes. For this reason, the association "Die Kärntner Volkshochschulen" (VHS for short, The Carinthian Adult Education Centres) has embraced educational outreach. Its VHSmobile is a fully equipped classroom on wheels with six training stations for individual coaching and small group courses inside the vehicle. The municipalities give advanced notice, and then the VHSmobile makes stops at public places that are well frequented and easily reached. The VHS staff establish personal contact with the municipality residents, offer educational guidance and introductory workshops and identify specific continuing education needs in order to quickly develop individualized programmes They are implemented in cooperation with the municipalities, in businesses or even in oneonone training at the participant's home, for example on topics related to ICT and digitalization. (DIPF/Orig.)
The south-western part of the Carinthian (or Frög) group of the Early Iron Age, located between the valley of the Gail/Zilja and Villach/Beljak (Rosegg/Rožek), bordered the Veneti in northern Italy ...and the Sveta Lucija group in western Slovenia. The relationships with these neighbours, alongside the trade in amber from the Baltic Sea, salt from Hallstatt and Dürrnberg, as well as iron and lead from the Alps, brought to the eastern Alpine areas not only foreign luxury goods, but also people and ideas. One communication with the southern neighbours led across the Predel/Predil Pass, evidence of which can be found in a pin with a moulded neck from Napoleonwiese at Villach that has parallels in Tolmin. Further along the Soča/Isonzo, contacts between Caput Adriae and Carinthia/Kärnten may be reflected in the pottery with lead appliqués. Evidence of such contacts and circulations of ideas can also be seen in the use and development of the Unec type pendants, in the boat fibulae (Kahnfibeln) of the Villach type and the Paularo type of east Alpine animal-headed fibulae (ostalpine Tierkopffibel) that indicate a common artisanal tradition in Posočje and Kärnten in the 5th/4th century BC, as well as in the commonalities that the tumulus from Schmeißer Boden at Gurina shows with the tumuli in Mel near Belluno.
Der Beitrag beschäftigt sich mit kollektiven Erinnerungstraditionen im österreichischen Bundesland Kärnten, wo im Jahr 2020 zahlreiche Feierlichkeiten anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der ...Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 begangen werden. Ausgehend von diesem Ereignis untersucht der Beitrag die Entwicklung eines „Narrativs von Bedrohung und Widerstand“, das über Generationen hinweg als identitätsstiftendes Element im kollektiven Gedächtnis der Kärntner und Kärntnerinnen ausgestaltet wurde. In Anlehnung an die Unterscheidung von kommunikativem und kulturellem Gedächtnis wird dieses Narrativ zunächst als Element bewusster Tradierung vorgestellt. In einem zweiten Schritt wird am Beispiel des im Kärnten des 17. und 18. Jahrhunderts bedeutenden Phänomens des Geheimprotestantismus gezeigt, inwiefern im kollektiven Gedächtnis auch unbewusste Erinnerungsbestände transportiert werden und die politische Kultur einer Gesellschaft bis in die Gegenwart prägen können. Dazu werden die kulturwissenschaftlichen Begriffs-instrumentarien von Jan und Aleida Assmann zum kulturellen Gedächtnis mit den Einsichten des Soziologen Norbert Elias in Verbindung gebracht, mit dessen Habituskonzept eine generationenübergreifende Weitergabe von Verhaltensmustern verstehbar werden kann. This article addresses collective traditions of remembrance in Carinthia, which celebrates the centenary of the Carinthian plebiscite on 10 October 1920 with a host of events this year. Taking this occasion as a starting point, the establishment of a “narrative of threat and resistance” that has informed identity formation across generations as part of Carinthia’s collective memory will be investigated. First, the concept of the narrative will be defined as an element of conscious transfer based on the difference between communicative and cultural memory. Then, the transfer of unconscious memories within a collective memory and how they can shape the political culture of a society in ways that still resonate in the present will be examined on the example of Carinthian cryptoProtestantism in the 17th and 18th century. The research applies cultural science concepts according to Jan and Aleida Assmann together with the habitus concept of sociologist Norbert Elias in order to explain the cross-generational transfer of behavioural patterns.
Als weit verbreitete Kurznachrichtenträger, die um 1900 visuelle und sprachliche Elemente auf neue Weise integrierten, haben Postkarten ein noch kaum erschlossenes Potenzial zur Erforschung ...mehrsprachiger Kommunikationsräume. Die Beiträger*innen des Bandes nutzen die Vielschichtigkeit dieses Alltagsmediums, um Bild- und Sprachspuren aus der mehrsprachigen Habsburger Monarchie freizulegen. Wie haben Postkarten den öffentlichen Raum visuell und sprachlich mitgestaltet? Wie die Selbst- und Fremdbilder der dort lebenden Menschen geformt? Und was erzählen die konkreten Gebrauchsformen von Postkarten über Austausch und Sprachpraxis? Die Postkarte ermöglicht einen erhellenden Blick »von unten« auf mehrsprachige Gesellschaften.
Der slowenisch-deutsche Sprachkontakt in Krain und der deutsch-slowenische Sprachkontakt in Kärnten sind einander recht ähnlich. In beiden Ländern ist es dann vielfach zum Sprachwechsel gekommen, so ...z. B. in Zarz schon vor 1941/45. Der Sprachwechsel nördlich und südlich der Karawanken ging spiegelverkehrt vor sich: Zuerst setzte sich im Norden der deutsche Wortschatz und dann die deutsche Grammatik durch, im Süden zuerst die slowenische Grammatik und später erst der slowenische Wortschatz.
Die angeführten Beispiele zeigen, dass das Erlöschen des Deutschen in Krain und des Slowenischen in Kärnten sehr ähnlich erfolgt ist. Auf Grund der deutschen und slowenischen Sprachstruktur ergeben sich durchaus vergleichbare und gleichwertige Übergangsstadien, die man oft als „Mischsprachen“ bezeichnet hat, so in Kärnten als „Windisch“. Deren Sprecher hat man oft als „schwebendes Volkstum“ bezeichnet, doch dieses Wort hat allerdings auch andere (v. a. politische) Nebenbedeutungen. Doch realistisch gesehen handelt es sich hier um keine „Sprachen“, sondern um Sprachformen, die an Einzelpersonen gebunden sind, die sich im Status assimilationis befinden und im Grunde genommen „zweisprachig“ im wahr(st)en Sinn des Wortes sind, nicht aber um Gruppensprachen oder gar „Dialekte“ im engeren Sinn des Wortes. Somit ist der hier vorgestellte Dialekt ein gutes Beispiel für Sprachkontakt ganz allgemein, der letzten Endes zum Sprachwechsel führt.
In Kärnten steht man der katholischen Kirche distanzierter gegenüber als in anderen österreichischen Bundesländern. Vieles deutet darauf hin, dass dies eng mit den politischen und gesellschaftlichen ...Eigenheiten des Landes zu tun hat. So staunt man außerhalb Kärntens über ungewöhnliche Wahlergebnisse, den Konflikt um die slowenische Sprache oder den hohen Anteil an unehelichen Kindern. Johannes Thonhauser zeigt in seiner historischen Untersuchung, inwiefern diese Phänomene mit einer weitverbreiteten Kirchenskepsis zusammenhängen. Als Schlüsselphase dafür beschreibt er die Zeit vor dem „Anschluss" 1938, in der sich der Nationalsozialismus im Widerstand gegen eine autoritäre Kirche formierte. Zugleich verfestigten sich in dieser Zeit zentrale Erinnerungstraditionen des Landes, die bis heute die „Kärntner Seele" prägen. Als Belegmaterial dienen dem Autor nicht nur bislang unveröffentlichtes Archivmaterial, sondern auch zahlreiche Auszüge aus Literatur und Kunst des Landes.
Ludwig Jahne (1856–1937) Peternel, Mojca
Prispevki za novejšo zgodovino,
05/2020, Letnik:
60, Številka:
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The contribution presents the life and activities of Ludwig Jahne. The Austrian biographical lexicon describes him as a chemist, yet the results of our research indicate that his efforts outstripped ...the context of the chemical science by far. Ludwig Jahne held the leading positions at the Blei Bergbau Union (BBU) and authored a considerable opus of prose and lyric works. He was also very active in several mountaineering sections of the Austrian Tourist Club, and mountaineers knew him as the author of several guidebooks to the Karawanks mountain range and the Austrian state of Carinthia. All of Jahne’s work attests to his love of nature, history, and the German nation.
Die Verschränkung der beiden Landessprachen in Kärnten zeigt sich nicht nur im Namengut, sondern auch in der Volkskultur, so auch in der Sprache der Küche. Viele Speisenbezeichnungen sind von der ...einen zur anderen Sprache „gewandert“ und sind somit gemeinsames Kulturgut. Insgesamt werden hier 16 Speisenbezeichnungen in beiden Sprachen vorgestellt und deren Herkunft und Etymologie im Lichte des Sprachkontaks erläutert. Darunter finden sich sehr frühe Entlehnungen aus dem Slowenischen ins Deutsche (z. B. Munggen und Talggen, aber auch relativ junge (z. B. Sasaka und Potitze). Auch manche deutsche Lehnwörter im Slowenischen weisen auf frühe Entlehnung hin (z. B. majželj und krapi). Hier zeigt sich die Relativität von Sprachgrenzen, da die jeweilige Volkskultur ein verbindendes Element zwischen den Sprechern beider Sprachen darstellt, wofür gerade das zweisprachige (Süd-)Kärnten ein gutes Beispiel ist – trotz aller historischer Turbulenzen.
Die Fachhochschule Kärnten bietet neben regulären Studiengängen in den letzten Jahren vermehrt auch berufsbegleitende Weiterbildungslehrgänge an. Als ein Beispiel (erwachsenen-)pädagogischer ...Bildungsarbeit wird im vorliegenden Beitrag der berufsbegleitende Weiterbildungslehrgang "Pädagogik für Gesundheitsberufe" vorgestellt und es wird der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert hochschulische Weiterbildungsangebote im Kontext der Erwachsenenbildung haben. (DIPF/Orig.).
In addition to its regular full-time study programmes, the Carinthia University of Applied Sciences has started to offer more and more part-time continuing education programmes. This article presents an example of (adult) educational work in the part-time continuing education programme "Pädagogik für Gesundheitsberufe" (Pedagogy for Health Professions), asking what status university continuing education offerings have in the context of adult education. (DIPF/Orig.).