Die Buchreihe Frühe Neuzeit - begründet 1987 von Jörg Jochen Berns, Gotthard Frühsorge, Klaus Garber, Wilhelm Kühlmann und Jan-Dirk Müller - dient der Grundlagenforschung in Editionen, Monographien ...und Sammelbänden. Dabei strebt sie nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge.
Im Zentrum vorliegender Untersuchung steht der Briefwechsel zwischen dem Bayreuther Leibarzt Peter Christian Wagner (1703–1764) und dem als städtischem Arzt in Nürnberg tätigen Christoph Jacob Trew ...(1695–1769). Die Korrespondenz wird als kommentierte Edition vorgelegt und unter medizin- und wissenschaftshistorischen Aspekten analysiert. Der die Briefe dominierende vielfältige medizinisch-naturwissenschaftliche Austausch ermöglicht einen Zugriff nicht nur auf die Zweierbeziehung der Korrespondenten, sondern auch auf das umgebende gelehrte Netz. Daher gilt das Augenmerk nach Vorstellung der Lebensläufe der Briefpartner und der Grundstruktur der Korrespondenz vor allem der vorrangig qualitativen Analyse organisatorischer und inhaltlicher Aspekte des medizinisch-naturwissenschaftlichen Austauschs. Es gelingt so, die Funktion einer Person wie Peter Christian Wagner im frühneuzeitlichen gelehrten Netz herauszuarbeiten und damit die Bedeutung von Netzvertretern, die selbst weder herausragende Wissenschaftler noch Wissenschaftsorganisatoren waren, verstärkt in den Fokus zu rücken. Dergestalt werden Einblicke in den bislang in der Forschung wenig beachteten 'Unterbau' frühneuzeitlicher gelehrter Netze gewährt.
Briefnetz Leopoldina Mücke, Marion; Schnalke, Thomas
2009, 2009-12-23
eBook, Book
Die Edition des Briefwechsels zweier führender Repräsentanten der Leopoldina um 1750 zielt darauf ab, interne Strukturen der Akademie der Naturforscher Leopoldina in jener Zeit zu erschließen und ...auszuwerten. Besonders durch die Einbeziehung Dritter kann dieses Brief-Netzwerk als eine virtuelle Welt (oder ein virtuelles Netzwerk) neben der realen Welt dargestellt werden. Neben Einblicken in die Wissenschaftsorganisation jener Zeit liefert das Buch einen singulären Quellenbestand zur Akademiegeschichte und dient der Wissenserweiterung in den Bereichen Medizin und Wissenschaftsgeschichte. On the one hand this book presents unique source material about the history of the Academy Leopoldina and on the other it serves to extend our knowledge in the fields of medicine and history of science. The reader is given an insight into the way the sciences at the time were organized and the book poses the question whether scientific communication through virtual networks started as early as the eighteenth century.