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  • Ökologische Optimierungspot...
    Reinhardt, G. A.; Rettenmaier, N.; Münch, J.

    Environmental sciences Europe, 09/2008, Letnik: 20, Številka: 3
    Journal Article

    Zusammenfassung Hintergrund und Ziel In den letzten Jahren hat Palmöl als Bioenergieträger immer mehr an Bedeutung gewonnen, da es aufgrund seines hohen Flächenertrags äußerst kostengünstig produziert werden kann. Gleichzeitig gerät Palmöl vermehrt in die Kritik, weil neue Studien die ökologisch nachteiligen Folgen des Anbaus höher einschätzen als ursprünglich vermutet. Aufgrund der großen Nachfrage nach Palmöl werden die ökologisch verträglichen Anbauflächen zunehmend knapp. Daher wird Naturwald gerodet, um neue Plantagen anzulegen, was zu einem Verlust an Biodiversität und zur Emission von Treibhausgasen führt. Mithilfe einer Ökobilanz können die gesamten Umweltauswirkungen, die sich bei der Produktion und Nutzung von Palmöl ergeben, erfasst werden. Ein Teilaspekt der Ökobilanz ist die Treibhausgasbilanz, die aufgrund des Klimawandels zurzeit besonders gründlich betrachtet wird. Bei Palmöl ließe sich diese Treibhausgasbilanz entscheidend verbessern, wenn die Palmölgewinnung optimiert würde. Das Ziel des Artikels ist es daher, die Optimierungspotenziale für Palmöl hinsichtlich Ressourcenschonung und Klimaschutz im Einzelnen darzustellen. Ergebnisse und Diskussion Sowohl bei bestehenden Plantagen als auch bei Neuanlagen können enorme Mengen an Treibhausgasen gegenüber heute eingespart werden, indem zum einen die Plantagen effektiver betrieben und die anfallenden Reststoffe vollständig genutzt werden, und zum anderen eine Neuanlage von Plantagen auf Brachflächen erfolgt, anstatt Regenwald zu roden oder andere Plantagen umzuwidmen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Gesamtpotenzial zur Optimierung hoch ist. Zum einen erhält man eine bessere Treibhausgasbilanz, wenn das Plantagenmanagement effizienter gestaltet wird. Zum anderen können große Mengen an Reststoffen, die bei der Palmölherstellung anfallen, genutzt werden. Vor allem die Fasern und Schalen der Ölpalmenfrüchte sowie die Nutzung des bei der Aufbereitung der Ölmühlenabwässer entstehenden Biogases können zur Stromerzeugung verwendet werden und so die Ökobilanz entscheidend verbessern. Bei optimierter Bewirtschaftung lassen sich auf bestehenden Plantagen jährlich etwa 4,8 t an Treibhausgasen pro Hektar und Jahr auf der Basis von CO 2 -Äquivalenten einsparen, was sich vor allem auf die Reduktion von Methan aus den Ölmühlenabwässern zurückführen lässt. Emissionen werden ebenfalls entscheidend gesenkt, wenn neue Plantagen auf vorhandenen Brachflächen anstelle von Naturwaldflächen angelegt werden. Damit ist eine weitere Einsparung von 4,8 t CO 2 -Äquivalenten pro Hektar und Jahr möglich. Die Errichtung einer Plantage auf Brachflächen ist zwar kostenintensiver als die Errichtung auf Naturwaldflächen, trägt aber nicht nur zu einer positiveren Treibhausgasbilanz von Palmöl, sondern auch zum Schutz der Biodiversität bei. Nutzt man also das gesamte Potenzial vollständig aus, so lassen sich jährlich 10,2 t mehr an CO 2 -Äquivalenten pro Hektar einsparen als bei der heute üblichen Produktion und Nutzung von Palmöl. Schlussfolgerungen und Ausblick Da die ökologisch verträglichen Anbauflächen aufgrund der großen Nachfrage nach Palmöl auf dem Weltmarkt zunehmend knapp werden, ist eine Optimierung der bislang ungenutzten Potenziale aus ökologischer, aber auch aus ökonomischer Sicht unbedingt erstrebenswert. So sollte auf das Errichten von Neuplantagen auf Naturwaldflächen zugunsten einer Anlage auf Brachflächen verzichtet werden. Zudem sollte das Plantagenmanagement optimiert und ein effizientes Konzept zur Reststoffverwertung und Abwasserbehandlung erstellt werden. Eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Palmölproduktion ist, die vorhandenen Optimierungspotenziale auch auszuschöpfen. Da dies aufgrund hoher Anfangsinvestitionskosten zur Zeit nicht geschieht, ist es ratsam, entsprechende Maßnahmen zur Realisierung der genannten Optimierungspotenziale zu ergreifen, so z. B. möglichst rasch ein international gültiges Zertifizierungssystem zu verabschieden und damit Anreize zu bieten, ökologisch verbessert zu produzieren.