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  • Protinemški izgredi v Ljubl...
    Studen, Andrej

    Prispevki za novejšo zgodovino, 1998, Letnik: 38, Številka: 1-2
    Journal Article

    Die Frühlingsdemonstrationen 1903 in Kroatien, die dem zwanzigjährigem Regime des unterdrückerischen Bans Khuen Hedervary den Todesstoß versetzt hatten, lösten auch in Slowenien eine solidarische Bewegung aus. Im Mai und Juni 1903 gab es mehrere Protestversammlungen in Ljubljana, Celje, Slovenj Gradec, Triest, Gorz, Šempeter, Nabrežina (Aurisina), aber auch in kleineren slowenischen Ortschaften auf dem Land. Sie wurden gemeinsam von allen slowenischen Partein einberufen. Die Solidaritästsbewegung mit Kroaten in Slowenien beunruhigte die österreichische Regierung. Die Protestversammlungen kündigten nämlich der Regierung einen neuen Vorstoß jugoslawischer Bewegung in slowenischen Ländern. Die am 24. Mai 1903 in Ljubljana gehaltene Versammlung schlug in eine laute deutschfeindliche Demonstration um, die erst durch Gendarmen und Militär niedergedrückt wurde. Die Ljubljanaer deutschfeindlichen Demonstrationen hatten unerwartete Konsequenzen. Derentwegen entschloß sich nämlich der Ministerpräsident Körber, die Kaiseraudienz der Deputation dalmatinischer, istrischer und slowenischer Abgeordneter zu verhindern. Als die istrischen und slowenischen Abgeordneten im Parlament protestierten, antwortete Körber mit unverhüllten Drohungen, wobei er die Demonstrationen in Ljubljana erwähnte: "Zerbrochene Scheiben, Revolverkugel sind keine Zeichen der Sympathie der Nation und müssen bestraft werden. Es ist gefährlich mit dem Feuer zu spielen! Ich will keinen Alarm trommeln weil ich hoffe, daß das slowenische und kroatische Recht und Gesetz stark genug sind, um das slowenische und kroatische Volk auf dem rechten Weg zu behalten. Haben Sie vor Augen, daß Frieden im Staat erhalten bleiben muß; verlangen Sie nicht mehr von dem Staat, als er erfüllen kann!"