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  • Die Architektur Stalins. Bd...
    Bohn, Thomas M

    Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 01/2010, Letnik: 58, Številka: 1
    Journal Article

    Die zentralen Fragestellungen des Buches lauten (S. 18): War die kunstlerische Umorientierung zu Beginn der 30er Jahre die Folge einer kunsttheoretischen Diskussion oder liegen ihr andere Faktoren zugrunde?" Und: Ist der sozialistische Realismus tatsachlich kein Stil, sondern eine Methode?" Indem der Autor bei der Lekture programmatischer Texte zwischen den Zeilen zu lesen gewillt ist und sich bei der Interpretation architektonischer Formen von seiner kunstlerischen Auffassungsgabe inspirieren lasst, kommt er zu dem Schluss, die Entwicklung der stalinistischen Architektur sei das Resultat folgender Faktoren (Bd. I, S. 455): a) der kulturellen und sozialen Diktate Stalins, b) der Losungen der Aufgaben, die Stalin den sowjetischen Architekten vorschrieb, und c) gewisser Wandlungen der personlichen und kunstlerischen Vorstellungen Stalins." Auch wenn er diesen Begriff keinesfalls fur so sinnentleert und anekdotisch halt, wie es der in Architektenkreisen kolportierte Ausspruch des Akademiemitgliedes Scusev - der einen Monatslohn fur eine Definition geboten haben soil - nahelegt (Bd. I, S. 187), unterlasst es der Verfasser, sich urn diesbezugliche Verdienste zu bemuhen. Formal kann die kyrillische Schrift bei den biblio-graphischen Angaben in den Anmerkungen akzeptiert werden, doch erscheint die Vermischung von Dudenumschrift und angloamerikanischer Transliteration bei den Personennamen und im Literaturverzeichnis bedenklich, in asthetischer Hinsicht handelt es sich urn ahnliche Hybride wie die konstruktivistisch begonnenen und neoklassizistisch umgestalteten Gebaude in der Sowjetunion der DreiBigerjahre.