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  • Ines Kinga Krause

    Chronotopos : a journal of translation history, 08/2023, Letnik: 4, Številka: 1
    Journal Article

    Das translatorische Handeln literarischer Übersetzer rückt immer mehr in den Vordergrund moderner translationswissenschaftlicher Studien. Am Beispiel des Übersetzers Curt Meyer-Clason, der insgesamt über 150 Romane und unzählige Gedichte aus dem Englischen, Französischen, Portugiesischen und Spanischen übersetzte und als einer der größten Kulturvermittler Lateinamerikas des 20. Jahrhunderts gilt, soll eine mögliche Vorgehensweise zur Rekonstruktion seiner (impliziten) Übersetzungstheorie vorgestellt werden. Für diesen Zweck werden die Peritexte und Fachzeitschriftenbeiträge des Übersetzers ausgewertet. Die theoretischen Äußerungen zum Thema Übersetzen sollen anderen Übersetzungstheoretikern gegenübergestellt werden, um Meyer-Clason bestimmten Übersetzungsparadigmen zuordnen zu können. In der Übersetzungskritik wird auf einige Übersetzungsstrategien des Übersetzers eingegangen, um zu überprüfen, ob Diskrepanzen zwischen den theoretischen Ansprüchen und dem praktischen Übersetzen festzustellen sind. Für eine gerechte, akteursorientierte Übersetzungskritik spielt – neben den theoretischen Ansprüchen des Translators – auch seine Topobiografie und die damit einhergehende Individualität des Übersetzers eine wichtige Rolle. Am Beispiel Curt Meyer-Clasons soll exemplarisch dargestellt werden, wie bedeutend der biobibliografische Hintergrund für die Übersetzer- und Übersetzungsforschung ist.