Zielsetzung:
Für Patientinnen mit Beckenendlage im letzten Trimenon besteht neben der Option des geplanten Kaiserschnitts oder des Versuches einer Spontangeburt aus Beckenendlage auch die Möglichkeit ...einer äußeren Wendung. Nach einer durchgeführten erfolgreichen Wendung wird eine ähnliche Spontangeburtsrate wie bei primärer Schädellage antizipiert. Ziel dieser Studie ist es, diese Annahme anhand einer retrospektiven Analyse des eigenen Patientinnenkollektivs zu überprüfen.
Material & Methode:
Retrospektive Datenbankauswertung der Jahre 2010 – 2013 von Patientinnen der Universitätsfrauenklinik Ulm mit erfolgreicher Wendung und spontanem Geburtsversuch im Vergleich zu Patientinnen mit einer primär in Schädellage befindlichen Einlingsschwangerschaft mit jeweils 37+ SSW.
Patientinnen mit primärer Sectio oder erfolgreicher Wendung, jedoch Geburt in einem peripheren Haus wurden von der Auswertung ausgeschlossen. Als Vergleichsparameter wurden Geburtsmodus (Sectio/vaginal), mütterliches Alter, Parität, fetales Geschlecht, Geburtsgewicht, Schwangerschaftsalter, APGAR und Nabelschnur pHs sowie Basenüberschuss (base excess) verwendet.
Ergebnisse:
Für das Zeitintervall lagen von 47 Patientinnen auswertbare Datensätze nach erfolgreicher äußerer Wendung vor. In die Kontrollgruppe konnten 7456 Patientinnen aufgenommen werden. Die Charakteristika zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen für Alter der Mutter, Parität, Schwangerschaftsalter bei Entbindung, kindliches Geschlecht und Geburtsgewicht, Nabelschnur pH, APGAR Werte und Basenüberschuss. Allerdings war bei Patientinnen nach einer Wendung die Spontangeburtsrate signifikant niedriger als bei Frauen der Kontrollgruppe (72,3% vs. 87,2%; p = 0,002).
Zusammenfassung:
Auch nach einer erfolgreichen Wendung ist die Erfolgsrate für einen Spontanpartus geringer. Dies muss in die Beratung der Schwangeren mit einbezogen werden.
Einleitung:
Eine HER2-Diskordanz zwischen Primärtumor und zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) könnte eine Bedeutung bei der Entscheidung über eine Therapie sowie das Ansprechen darauf haben. Ziel ...dieser Studie war es, prädiktive Faktoren zu identifizieren, die eine Vorhersage bezüglich der Diskordanz des HER2-Phänotyps zwischen Primärtumor und CTCs bei Patientinnen mit HER2-negativem metastasiertem Mammakarzinom (MBC) ermöglichen.
Methodik:
CTC-Prävalenz (Bestimmung mittels CellSearch® System; Janssen Diagnostics, LLC) und HER2-Status von CTCs wurden bei 1123 Patientinnen mit HER2-negativem MBC, welche im Rahmen des DETECT-Studienprogramm gescreent worden waren, analysiert. Die HER2-Positivität der CTCs erforderte den Nachweis mindestens einer CTC mit starker immuno-zytochemischer HER2-Färbung (IHC +++). Prädiktivfaktoren für eine Diskrepanz des HER2-Phänotyps wurden mittels multivariater logistischer Regression mit Diskrepanz (ja/nein) als binärer abhängigen Variablen untersucht.
Ergebnisse:
Mindestens eine HER2-positive CTC wurde in 134 von 711 HER2-negativen Patientinnen mit MBC mindestens einer CTC gefunden (median 2 HER2-positive CTCs); somit wiesen 18,8% der Patientinnen mit CTCs eine Diskrepanz im HER2-Phänotyp zwischen Primärtumor und CTCs auf. Die multivariate Analyse ergab, dass die Diskordanz signifikant mit histologischem Tumortyp (lobulär vs. duktal, Odds Ratio OR 2,66, p < 0,001), Hormonrezeptor-Status (positiv vs. negativ, OR 2,89, p = 0,022) und CTC-Anzahl (5 oder mehr vs. 1 – 4 CTCs, OR 7,57, p < 0,001) assoziiert war.
Schlussfolgerung:
Bei 63,3% aller getesteten Patientinnen konnten CTCs gefunden werden. Eine Diskrepanz im HER2-Phänotyp zwischen Primärtumor und CTCs zeigte sich bei 19% der Patientinnen mit HER2-negativem MBC und CTCs. Prädiktive Faktoren hierfür waren neben dem histologischen Subtyp der Hormonrezeptor-Status des Primärtumors und die Anzahl der CTCs.
Zielsetzung:
Zahlreiche Untersuchungen beschreiben, dass schwangerschaftsbedingte Komplikationen mit zunehmendem mütterlichen Alter ansteigen. Ziel der retrospektiven Analyse war es, ...Altersentwicklung und Kaiserschnittrate der Jahre 2001 – 2013 an einer großen Kohorte von Erstgebärenden zu untersuchen.
Materialien/Methoden:
Zwischen 2001 – 2013 wurden in der Universitätsfrauenklinik Ulm insgesamt 16009, in der Frauenklinik Maistraße der Ludwig-Maximilians-Universität München insgesamt 16542 Nullipara entbunden. Wir evaluierten die Altersentwicklung sowie die Rate an Kaiserschnitten für alle 32551 Erstgebärenden in diesem Zeitraum.
Ergebnisse:
Das Alter der Erstgebärenden zeigte über den Untersuchungszeitraum einen signifikanten Anstieg (Rang-Korrelationskoeffizient nach Spearman rs = 0,072; p < 0,0001). Der Anteil an über 34-jährigen Erstgebärenden betrug über den gesamten Zeitraum im Mittel 25,5% und stieg von 20,7% im Jahr 2001 auf 28,5% im Jahr 2013 an, die Sectio-Rate bei Erstgebärenden unter 35 Jahren betrug 25,0% (6067 Sectiones bei 24245 Geburten) gegenüber 35,2% (2926 Sectiones bei 8306 Geburten) bei Erstgebärenden ab 35 Jahren. Die Kaiserschnittrate lag in allen Jahren bei Erstgebärenden unter 35 Jahren signifikant niedriger als bei Erstgebärenden ab 35 Jahren (Chi-Quadrat-Test; alle p < 0,01). Insgesamt zeigte sich eine signifikante Zunahme der Sectio-Raten über die Jahre (n = 13; rs = 0,724; p = 0,005).
Zusammenfassung:
In den letzten Jahren fanden wir in unserem Kollektiv eine deutliche Zunahme des Alters von Erstgebärenden, dessen Gründe in der sozialen und medizinischen Entwicklung liegen könnten. Die beobachtete Zunahme der Sectio-Rate bei Erstgebärenden über die Jahre bestätigt bisherige Untersuchungen und ist neben weiteren Faktoren möglicherweise mit einem steigenden Risiko für schwangerschaftsbedingte Komorbiditäten und einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis bei zunehmendem mütterlichem Alter assoziiert.
Purpose:
Recent data suggest that circulating tumor cells (CTCs) are of prognostic relevance in early and metastatic breast cancer (BC). However, there is a lack of information regarding the ...prognostic impact of detected CTCs during long-term follow-up.
Methods:
The multicenter, open label, Phase III trial SUCCESS A compared two adjuvant chemotherapy regimens followed by 2 versus 5 years of zoledronate in high-risk early BC patients. CTCs were assessed before and 2 years after chemotherapy using the FDA approved CellSearch System (Janssen Diagnostics, LLC). CTC-positivity was defined as ≥1 CTC in 7.5 ml whole blood. Overall survival (OS) and disease-free survival (DFS) were analyzed by univariate log-rank tests and multivariate Cox regressions. Overall and disease-free survival was measured from the date of follow-up CTC assessment.
Results:
Out of the 3754 patients randomized, data on CTC-status before and two years after chemotherapy were available in 1087 patients. Median follow-up was 37 months. Two years after chemotherapy 198 (18.2%) patients were CTC positive. Cox regressions including CTC-status before chemotherapy showed significant independent prognostic relevance of CTC-status 2 years after chemotherapy on OS (hazard ratio (HR) 3.82, 95% confidence interval (CI) 1.99 – 7.31,
p
< 0.001) and DFS (HR 2.28, 95% CI 1.48 – 3.50,
p
< 0.001).
Tumor specific analyses revealed that CTC-positivity during follow-up indicated poor prognosis particularly in luminal and triple-negative tumors.
Conclusion:
CTC-positivity two years after adjuvant chemotherapy was associated with decreased OS and DFS. Therefore, CTCs assessed during long-term follow-up may serve as a surveillance marker.
Zielsetzung:
Zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sind bei früher und fortgeschrittener Brustkrebserkrankung nachweisbar. Ihr prognostischer und prädiktiver Wert ist bereits beschrieben. Die Bedeutung ...der CTCs für Therapieentscheidungen in der metastasierten Situation soll innerhalb des DETECT-Studienprogramms systematisch analysiert werden.
Studiendesign:
In einem gemeinsamen Screeningprogramm für DETECT III und IV werden Patientinnen mit HER2-negativem, metastatiertem Brustkrebs (MBC) auf zirkulierende Tumorzellen getestet.
Bei Nachweis mindestens einer HER2-positiven CTC erhalten Patientinnen eine Standardchemo- oder endokrine Therapie ± Lapatinib, um die Effektivität dieser zusätzlichen HER2-gerichteten Therapie zu ermitteln (DETECT III).
Bei ausschließlich HER2-negativen CTCs erhalten postmenopausale Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem MBC eine Kombination aus Everolimus plus endokriner Therapie (DETECT IVa). Patientinnen mit triple-negativen Tumoren oder Hormonrezeptor-positivem MBC und Indikation zur Chemotherapie werden für eine Monochemotherapie mit Eribulin rekrutiert (DETECT IVb).
DETECT V/CHEVENDO bietet seit 2015 Behandlungsoptionen für Frauen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-positivem MBC. In dieser Phase III Studie wird die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombinationstherapie aus dualer HER2-Blockade mit Trastuzumab und Pertuzumab plus endokriner Therapie im Vergleich zur dualen HER2-gerichteten Therapie plus Chemotherapie untersucht. Die Lebensqualität (bestimmt durch das Auftreten von unerwünschten Ereignissen) ist dabei ein wichtiger Endpunkt dieser Studie.
Ausblick:
Im Rahmen des DETECT-Studienprogramms werden zahlreiche translationale Forschungsprojekte mit dem Ziel der Evaluierung weiterer Marker zur Charakterisierung von CTCs durchgeführt. Zudem soll die Bedeutung der CTC-Prävalenz und ihrer Dynamik im Verlauf der Therapie bei Patientinnen mit MBC analysiert werden.
Individualisierte Therapiekonzepte basierend auf Nachweis und Phänotyp von CTCs könnten die Behandlung des MBC optimieren und zu längerem Gesamt- bzw. progressionsfreien Überleben bei verbesserter Lebensqualität führen.
The function of the tumor suppressor RE1 silencing transcription factor (REST) is lost in colon and small cell lung cancers and is known to induce anchorage-independent growth in human mammary ...epithelial cells. However, nothing is currently known about the role of this tumor suppressor in breast cancer. Here, we test the hypothesis that loss of REST function plays a role in breast cancer. To assay breast tumors for REST function, we developed a 24-gene signature composed of direct targets of the transcriptional repressor. Using the 24- gene signature, we identified a previously undefined RESTless breast tumor subtype. Using gene set enrichment analysis, we confirmed the aberrant expression of REST target genes in the REST-less tumors, including neuronal gene targets of REST that are normally not expressed outside the nervous system. Examination of REST mRNA identified a truncated splice variant of REST present in the REST-less tumor population, but not other tumors. Histological analysis of 182 outcome-associated breast tumor tissues also identified a subpopulation of tumors that lack full-length, functional REST and over-express the neuroendocrine marker and REST target gene Chromogranin A. Importantly, patients whose tumors were found to be REST-less using either the 24-gene signature or histology had significantly poorer prognosis and were more than twice as likely to undergo disease recurrence within the first 3 years after diagnosis. We show here that REST function is lost in breast cancer, at least in part via an alternative splicing mechanism. Patients with REST-less breast cancer undergo significantly more early disease recurrence than those with fully functional REST, regardless of estrogen receptor or HER2 status. Importantly, REST status may serve as a predictor of poor prognosis, helping to untangle the heterogeneity inherent in disease course and response to treatment. Additionally, the alternative splicing observed in REST-less breast cancer is an attractive therapeutic target.