Zusammenfassung
Dieser Beitrag befasst sich mit Ansätzen der
Kommunikation für Sozialen Wandel
(
Communication for Social Change,
auch
Entwicklungskommunikation
). Gemeint ist damit die Beschäftigung ...mit der Rolle von Kommunikation und Medien in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die Nachhaltigkeit auf ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Ebene anstreben. Dieser Forschungszweig wird oftmals immer noch auf Länder bezogen, die ökonomisch weniger entwickelt sind, zum Beispiel Länder des globalen Südens. Im Gegensatz dazu setzen wir voraus, dass gesellschaftliche Transformation für alle Nationen relevant ist, da strukturelle Formen von Marginalisierung auch in wirtschaftlich starken Nationen auftreten.
In der deutschen Kommunikationswissenschaft fand das Feld der
KSW
in den letzten drei Jahrzehnten nur vereinzelt Beachtung, obwohl es angesichts globaler Metaprozesse und internationaler Konflikte an Bedeutung zunimmt und sich inzwischen auch angrenzende Disziplinen für den Zusammenhang von Medien und gesellschaftlichen Transformationsprozessen interessieren. In Anlehnung an Kritiken des internationalen Feldes formuliert dieser Beitrag einen Ansatz der
KSW
als Forschungs- und Praxisfeld, das zunehmend soziale Bewegungen und in der Gesellschaft auftretende Formen von Teilhabe und Ausgrenzung von Personengruppen untersucht. Das bedeutet, verstärkt zivilbürgerliche Selbstorganisationen als zentrale Agenten gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu betrachten, da diesen zunehmend Einfluss auf Politik und Gesellschaft zukommt. Zudem wird anhaltend gefordert, die Menschen, über die geforscht wird, in den Forschungsprozess einzubeziehen. Die Idee der partizipativen Forschung liegt auch diesem Beitrag zugrunde.
Abschließend plädieren wir sowohl für mehr empirische Forschungen als auch für die Etablierung eines Studienganges zu
KSW
in Deutschland.
ZusammenfassungDieser Beitrag befasst sich mit Ansätzen der Kommunikation für Sozialen Wandel (Communication for Social Change, auch Entwicklungskommunikation). Gemeint ist damit die Beschäftigung ...mit der Rolle von Kommunikation und Medien in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die Nachhaltigkeit auf ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Ebene anstreben. Dieser Forschungszweig wird oftmals immer noch auf Länder bezogen, die ökonomisch weniger entwickelt sind, zum Beispiel Länder des globalen Südens. Im Gegensatz dazu setzen wir voraus, dass gesellschaftliche Transformation für alle Nationen relevant ist, da strukturelle Formen von Marginalisierung auch in wirtschaftlich starken Nationen auftreten.In der deutschen Kommunikationswissenschaft fand das Feld der KSW in den letzten drei Jahrzehnten nur vereinzelt Beachtung, obwohl es angesichts globaler Metaprozesse und internationaler Konflikte an Bedeutung zunimmt und sich inzwischen auch angrenzende Disziplinen für den Zusammenhang von Medien und gesellschaftlichen Transformationsprozessen interessieren. In Anlehnung an Kritiken des internationalen Feldes formuliert dieser Beitrag einen Ansatz der KSW als Forschungs- und Praxisfeld, das zunehmend soziale Bewegungen und in der Gesellschaft auftretende Formen von Teilhabe und Ausgrenzung von Personengruppen untersucht. Das bedeutet, verstärkt zivilbürgerliche Selbstorganisationen als zentrale Agenten gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu betrachten, da diesen zunehmend Einfluss auf Politik und Gesellschaft zukommt. Zudem wird anhaltend gefordert, die Menschen, über die geforscht wird, in den Forschungsprozess einzubeziehen. Die Idee der partizipativen Forschung liegt auch diesem Beitrag zugrunde.Abschließend plädieren wir sowohl für mehr empirische Forschungen als auch für die Etablierung eines Studienganges zu KSW in Deutschland.
In diesem Beitrag wird das Vorhaben Entwicklungskommunikati on – Communication for Social Change (EC4SC) vorgestellt, das im Institut für Kommunikations- und Medienwissen- schaft der Universität ...Leipzig angegliedert und durch das Bundesministerium für Bildung und For- schung (BMBF) gefördert ist. Dieses langfristig au sgerichtete Vorhaben, das im Januar 2019 starte- te, zielt darauf ab, das Forschungsfeld „Communica tion for Social Change“ (C4SC), auch unter dem Namen „Entwicklungskommunikation” bekannt, sowohl in der Forschung, als auch in der Lehre der deutschen Kommunikationswissenschaft aufzubauen und zu etablieren. Dafür wird als Teil des Vorhabens das gleichnamige Forschungszentrum EC4SC etabliert. Entwickl ungskommunikation ist in anderen Ländern (etwa USA, Großbritannien, Schweden und Norwegen) bereits seit Langem entweder als Studienprogramm oder als Forschungsfeld etabliert.