"Friedrich Hölderlin’s only novel, Hyperion (1797–99), is a fictional epistolary autobiography that juxtaposes narration with critical reflection. Returning to Greece after German exile, following ...his part in the abortive uprising against the occupying Turks (1770), and his failure as both a lover and a revolutionary, Hyperion assumes a hermitic existence, during which he writes his letters. Confronting and commenting on his own past, with all its joy and grief, the narrator undergoes a transformation that culminates in the realisation of his true vocation. Though Hölderlin is now established as a great lyric poet, recognition of his novel as a supreme achievement of European Romanticism has been belated in the Anglophone world. Incorporating the aesthetic evangelism that is a characteristic feature of the age, Hyperion preaches a message of redemption through beauty. The resolution of the contradictions and antinomies raised in the novel is found in the act of articulation itself. To a degree remarkable in a prose work of any length, what it means is inseparable from how it means. In this skilful translation, Gaskill conveys the beautiful music and rhythms of Hölderlin’s language to an English-speaking reader."
Hölderlins Gedicht ,,Hälfte des Lebens" von 1803 fordert mit seiner bestürzenden Aktualität die Leser und Übersetzer immer neu heraus. Im vielfachen Echo seiner französischen und englischen ...Übertragungen, die hier erstmals dokumentiert und analysiert werden, erscheinen neue Facetten des Originals. Peter Utz zeigt in dem vorliegenden Band, wie Hölderlins Bildsprache die Übersetzer herausfordert, vom ,,heilignüchternen Wasser" bis zu den ,,klirrenden Fahnen". Doch das Gedicht enthält auch schon in sich eine Poetik des Übersetzens. In seinen vielfachen fremden Lesarten erscheint das Verhältnis von Original und Übersetzung - im Licht von Walter Benjamins Übersetzer-aufsatz - als dynamisch und komplementär: Die Übersetzungen realisieren die implizite ,,Übersetzbarkeit" des Originals und zeigen sich so als seine ,,Nachreife", seine andere, ver-borgene ,,Hälfte".
Während utopische Romane zum Kanon der Literatur(-wissenschaft) gehören, steht utopische Lyrik selten im Fokus. Wie Björn Hayer zeigt, ist eine neue Lesart der poetischen Werke von Friedrich ...Hölderlin, Rainer Maria Rilke und Paul Celan, denen man bislang nicht unbedingt eine optimistische Sicht auf die Moderne bescheinigt hat, im Lichte der Zukunftsgerichtetheit lohnenswert: Zum einen werden darin politische und kulturelle Visionen ersichtlich, die vom Traum einer egalitären Gesellschaft bis hin zu einer die Grenze des Jenseits überschreitenden Erinnerungskultur reichen. Zum anderen fördert die Untersuchung sprachästhetische Entwürfe zutage, die unmittelbar an die Dynamik der Utopie als Denkprozess gekoppelt sind.
Die traditionsreiche Reihe QUELLEN UND FORSCHUNGEN ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE gehört zum festen Bestand renommierter Publikationsforen der Deutschen Literaturwissenschaft. Von Mark-Georg ...Dehrmann und Christiane Witthöft herausgegeben, präsentiert die Reihe hochwertige wissenschaftliche Arbeiten, die literarische Texte im Zusammenhang mit kulturhistorischen Phänomenen untersuchen.
Harmonisch entgegengesetzt ist ein Grundwort der Hölderlinschen Poetologie und als das Verhältnis von Einheit und Differenz zugleich die Grundstruktur von "Darstellung" in der abendländischen ...Philosophie und Dichtung. Die Monographie arbeitet dieses zentrale Verhältnis in Bezug auf sämtliche theoretische Schriften sowie bedeutende poetische Texte Hölderlins (Hyperion oder Der Eremit in Griechenland, Wie wenn am Feiertage…und Hälfte des Lebens) heraus und bestimmt es in Rückgriff auf Platon und Heraklit in seiner spezifisch Hölderlinschen Ausprägung. Diese originäre Deutung des Darstellungsverhältnisses kommt ab der Endfassung des Hyperion in ihrer vollen Reichweite zum Tragen und hält sich in ihrer Hauptstoßrichtung bis in die Sophokles-Anmerkungen und die späten Gesänge hinein durch. In ihr liegt der Zielpunkt der poetologischen Erörterungen wie der Dichtungen Hölderlins, nämlich die Begründung und das ›Fühlbarmachenlsaquo; der Überlegenheit eines poetischen gegenüber einem diskursiv-philosophischen Sprechen.
Friedrich Hölderlin must be considered not only a significant poet but also a philosophically important thinker within German Idealism. In both capacities, he was crucially preoccupied with the ...question of tragedy, yet, surprisingly, this book is the first in English to explore fully his philosophy of tragedy. Focusing on the thought of Hegel, Nietzsche, Heidegger, and Reiner Schürmann, Véronique M. Fóti discusses the tragic turning in German philosophy that began at the close of the eighteenth century to provide a historical and philosophical context for an engagement with Hölderlin. She goes on to examine the three fragmentary versions of Hölderlin's own tragedy, The Death of Empedocles, together with related essays, and his interpretation of Sophoclean tragedy. Fóti also addresses the relationship of his character Empedocles to the pre-Socratic philosopher and concludes by examining Heidegger's dialogue with Hölderlin concerning tragedy and the tragic.
Die Untersuchung leistet einen Beitrag zur Frage, was die Klarheit eines Textes sei. Zu diesem Zweck werden zwei Manuskripte Friedrich Hölderlins, die bislang so genannten »Pindar-Fragmente«, die ...selbst als notorisch unklar gelten, einer minutiösen philosophischen Interpretation unterzogen. Dabei erweisen sich zunächst die vorhandenen Editionen dieser Blätter als unbrauchbar; anstelle einer Neunergruppe von undeutlich zusammenhängenden Texten stellt die Arbeit sowohl den systematischen Bezug der beiden Manuskripte untereinander als auch ihren jeweiligen strukturierten Aufbau als Einzeltexte heraus. Beide Texte, »Untreue der Weisheit.« und »Die Asyle.« zusammen, werden so als eines, wenn nicht das systematische philosophische Hauptwerk Friedrich Hölderlins aus der Zeit nach 1800 lesbar gemacht. Nicht zuletzt im illustrativen Vergleich mit Platon, konkret seinem »Kriton«, wird damit einmal mehr Hölderlins herausragender Beitrag zur Geschichte der abendländischen Philosophie und deren Grundproblemen sichtbar, fern aller 'Privatmythologisierung' dieses Autors. Sein Konzept sprachlicher Klarheit erweist sich dabei als dialektische Verknüpfung sprachmystischer und dekonstruktivistischer Positionen - brauchbar für die angebrochene Zeit nach dem Ende der Postmoderne.