Der Jurist und Sprachforscher Matej Cigale (1819–1889) ging in die slowenische Kulturgeschichte vor allem als Redakteur der slowenischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes und als Vater der slowenischen ...Rechtsterminologie ein. Doch hat sich Cigale auch auf anderen Gebieten einen Namen gemacht: Wegen seiner ausgezeichneten Sprachkenntnisse wurde ihm die Herausgabe des deutsch-slowenischen Wörterbuches (1860) anvertraut, er legte eine gesammelte slowenisch-deutsche Wissenschaftsterminologie (1880) vor, wirkte als Aushilfskorrektor im k.k. Schulbücherverlag und gab selbst einige Schulbücher heraus. Im vorliegenden Beitrag wird vor allem seine Übersetzung des Heufler’schen Schulbuches für den Erdkundeunterricht (1861) untersucht: Es wird den Fragen nachgegangen, wie Cigales Übersetzung beim Zielpublikum aufgenommen wurde, auf welche Probleme Cigale beim Übersetzen gestoßen ist, welcher Strategien er sich bediente und wie sich die von ihm eingeführte Terminologie durchgesetzt hat.
Die dramatischen Werke des deutschen Dramatikers, Schriftstellers und Librettisten August von Kotzebue (1761–1819) gehörten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur zum festen Repertoire ...des Ständischen Theaters in Laibach (Ljubljana), sondern Kotzebue gehörte in den 1830er-Jahren, wie aus den Spielplänen ersichtlich, zu den meistgespielten Dramatikern auf der Laibacher Bühne. Es wurden sowohl seine ernsteren Schauspiele als auch Werke komischen Inhalts aufgeführt. Vor allem bei den Letzteren ist eine rege Vielfalt an komischen dramatischen Formen (z. B. Lustspiel, Schwank, Posse) zu verzeichnen, was bei den gespielten Werken anderer Autoren und Autorinnen zu dieser Zeit nicht der Fall war. Im vorliegenden Beitrag werden in Hinblick auf die in Laibach aufgeführten Stücke von Kotzebue die verschiedenen komischen dramatischen Formen dargestellt und erörtert.
Der vorliegende Beitrag setzt sich mit den essayistischen Skizzen Laybacher Typen (Ljubljanske slike) aus der Feder des Publizisten, Dramatikers und Satirikers Jakob Alešovec (1842–1901) auseinander, ...wobei hier der Frage nachgegangen wird, ob es sich bei der Übersetzung der behandelten Texte aus dem Deutschen ins Slowenische um eine (Selbst)übersetzung handelt oder man in diesem Zusammenhang doch lieber von einer Adaption sprechen sollte. Anhand der Lebens- und Schaffensgeschichte des Autors wie auch im Hinblick auf die im 19. Jahrhundert geltenden Normen in der slowenischen Übersetzungskultur wird gezeigt, dass es sich bei dem deutschen Ausgangstext überwiegend um eine Textvorlage für die slowenische Version handelt, welche als eine Zwischenstation zur originalen Produktion im Slowenischen zu verstehen ist.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zog die belesene Hedwig von Radics Kaltenbrunner samt ihrer Familie von Wien nach Laibach (Ljubljana) und gründete im Jahr 1886 in der Krainer Hauptstadt ...ihre eigene öffentliche Leihbibliothek. Aufgrund der Archivquellen und des erhalten gebliebenen Bücherkatalogs der Leihbibliothek aus dem Jahr 1898 (Katalog der Leihbibliothek der Frau Hedwig von Radics) werden im Beitrag Lesegewohnheiten des Laibacher Bürgertums rekonstruiert, verschiedene Themenbereiche dargestellt, zu denen in der Leihbibliothek die Lektüre zur Verfügung stand wie auch die zahlenmäßige Präsenz der Bücher aus der Feder diverser AutorInnen analysiert; dadurch lässt sich indirekt die Rezeptionsgeschichte der fremdsprachigen Literatur im Land Krain rekonstruieren. Darüber hinaus ermöglicht die Recherche auch den Einblick in die interkulturellen Transferprozesse und Wechselbeziehungen auf dem kulturellen und literarischen Gebiet in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und sichert der Hauptstadt des Landes Krain den Platz auf der mentalen Karte der europäischen Lesekultur.
Pesnica Cvetka Lipuš je mednarodno uveljavljena in večkrat nagrajena pesnica, rojena na avstrijskem Koroškem. Po študiju v Avstriji je odšla v Združene države Amerike, nato pa se je po več kot ...desetletju bivanja čez lužo vrnila in se ustalila v Salzburgu. Doslej je izdala sedem pesniških zbirk in je ena izmed najpomembnejših ambasadork slovenske kulture v tujini. Svoje pesniške misli preliva na papir izključno v slovenščini, svojem prvem jeziku, medtem ko sta nemščina in angleščina jezika njene izobrazbe in poklicnega življenja. V prispevku se avtorji sprašujejo, kako se migracije in trije kulturni krogi, ki jo spremljajo, odražajo v njenem življenju in delu.
The aim of this article is to study the translation of Polish literature into Slovene to shed light on Polish literary (and cultural) diplomacy in Slovenia. Being acquainted with the culture of ...another nation is an important factor in forming closer political and economic relations, since literature is a source of “soft power,” which relies on attraction rather than on the power of explicit or implicit coercion. Using quantitative analysis, we surveyed how many and which works were translated from Polish into Slovene between 1865 and 2021. Our qualitative analysis based on semi-structured interviews with Slovene translators further explores who chose the texts and decided what to translate from Polish into Slovene. The key finding of the article is that strong cultural cooperation (in our case, translation of Polish literature into Slovene) can be an advantageous platform for enhancing and strengthening political and economic relations between the two countries, as well as for fostering better understanding between the two nations.
This paper analyses the 1838/39 season of the German Theatre of the Carniolan Provincial Estates (Ständisches Theater) in Ljubljana, focusing on its artistic output. The introductory section ...describes the archival material on the basis of which the theatre’s repertoire was reconstructed and then discusses the role of the theatre’s impresario, Ferdinand Funk, and the most important plays which were performed there. In addition to the works of the Austrian playwrights Ferdinand Raimund, Johann Nestroy, Carl Meisl, and Friederich Halm, those of Eugène Scribe and Shakespeare in German translation featured prominently; women playwrights were also noticeably represented in the theatre’s repertoire. Before the 1848 revolutions the Slovene intelligentsia also patronised the Theatre of the Carniolan Provincial Estates, which was the only theatre in Ljubljana at the time, and refined their taste for dramatic art there.
V prispevku je predstavljena gledališka sezona 1838/39, kot se je odvila na odru nemškega Stanovskega gledališča v Ljubljani. V uvodnem delu je nanizanih nekaj osnovnih podatkov o gledališkem impresariju Ferdinandu Funku in arhivskem gradivu, na podlagi katerega je bilo mogoče rekonstruirati repertoar, sledi pa podrobnejša analiza najpomembnejših uprizorjenih del. Poleg Raimunda in Nestroya so v ospredju predvsem dramska dela Carla Meisla in Friedricha Halma ter Shakespeara in Eugèna Scriba v nemški predelavi, opazen pa je tudi delež dramatičark. Dejstvo je, da je v ljubljansko stanovsko talijo, tedaj edino gledališče v mestu, v predmarčnem času zahajala tudi slovenska inteligenca, ki je tu ostrila svoj okus za dramsko umetnost in produkcijo.