Campus Medius erforscht und erweitert die Möglichkeiten der digitalen Kartografie in den Kultur- und Medienwissenschaften. Simon Ganahl dokumentiert die Entwicklung des Projekts von einer ...historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. Ausgehend von der Frage, was eine mediale Erfahrung ist, werden die Konzepte des Dispositivs und des Akteur-Netzwerks in ein Datenmodell übersetzt. Als Labor dient ein Zeit-Raum von 24 Stunden im Mai 1933 in Wien, der von einer austrofaschistischen »Türkenbefreiungsfeier« geprägt ist. Diese Massenkundgebung wird multiperspektivisch kartografiert und in medienhistorische Netzwerke eingeflochten, die sich vom 17. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart aufspannen.
The book publishes for the first time private letters from an to Leo Thun-Hohenstein, minister of education 1849–1860. In this periode Thun profoundly reformed the Austrian educational system.
Der ...Band veröffentlicht erstmals ausgewählte Briefe von und an Leo Thun-Hohenstein, Unterrichtsminister von 1849–1860. In seine Amtszeit fielen tiefgreifende Reformen des österreichischen Bildungssystem. Die Korrespondenz ist mit einer ausführlichen Einleitung versehen.
The edition of Leo Thun-Hohenstein's diary allows an intimate look at the early years of the later reformer of Austrians education system. Dealing with foreign cultures and questioning social norms ...characterized Thun's adventurous youth as a high aristocrat and allowed him to grow into a socially committed politician who, after the revolutions of 1848, was to help determine the fate of the Habsburg Empire. A biography of Thun and a source-critical analysis provide additional information on the environment of this fascinating personality.
Die Edition des Tagebuches von Leo Thun-Hohenstein erlaubt einen intimen Blick auf die frühen Lebensjahre des späteren Reformers des österreichischen Bildungswesens. Die Beschäftigung mit fremden Kulturen und das Hinterfragen gesellschaftlicher Normen bestimmten Thuns abenteuerliche Jugend als Hocharistokrat und ließen ihn zu einem sozial engagierten Politiker heranwachsen, der nach den Revolutionen von 1848 die Geschicke des Habsburgerreiches mitbestimmen sollte. Eine Biographie Thuns sowie eine quellenkritische Analyse liefern Zusatzinformationen zum Umfeld dieser faszinierenden Persönlichkeit.
Frank-Lothar Kroll stellt in seinem Lehrbuch vor allem die Motive und Intentionen der Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsentwicklung vom späten Kaiserreich bis zum vereinigten Deutschland in den ...Mittelpunkt. Er geht dabei von einem weit gesteckten Kulturbegriff aus, der sich den klassischen Manifestationen der Hochkultur in Literatur, Bildender Kunst und Musik ebenso zuwendet wie den vom Aufkommen neuartiger Mechanismen der Massenkommunikation getragenen Erscheinungsformen der Alltags-, Populär- und Medienkultur. Sein Erkenntnisinteresse gilt vor allem den lebensweltlichen Verflechtungen von Kultur, Bildung und Wissenschaft. Enzyklopädischer Überblick und Forschungsdiskussion werden durch eine aus der umfangreichen Literatur sorgfältig zusammengestellte Bibliografie vervollständigt. Frank-Lothar Kroll ist Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte und lehrt derzeit an der Technischen Universität Chemnitz.
In 1918 according to the interior ministry in Vienna of the Republic of Austria there was no ‘Gypsy mischief’ anymore. The criminalization of poverty and the assumption about destitute persons would ...endanger the public order and security climaxed a new dimension in World War One, when more than one million refugees from the war zones arrived in the western regions of Austria-Hungary or were evacuated by the military forces. Following the internment camps for refugees and ‘political suspicious’ civilians, a ‘Gypsies camp’ was built in Hainburg an der Donau.
Das Wiener Innenministerium der Republik Österreich ging 1918 davon aus, dass die ‚Zigeunerfrage‘ im Zuge des Ersten Weltkriegs gelöst worden sei. Die Kriminalisierung von Armut und die Annahme, dass Mittellose eine Gefährdung für die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen würden, nahmen im Ersten Weltkrieg eine neue Dimension an, als über eine Million Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in den Westen Österreich-Ungarns kamen oder von den Militärbehörden evakuiert wurden. Infolge der Internierung von Flüchtlingen sowie von ‚politisch verdächtigen‘ Zivilisten und Zivilistinnen wurde das ‚Zigeunerlager‘ in Hainburg an der Donau errichtet.
Richly illustrated, two-volume catalogue of illuminated manuscripts and incunabula of the Austrian National Library from the collections of manuscripts and old prints as well as the music collection. ...lt is dedicated to the 15th century and includes a total of 164 objects from Bohemia, Moravia, Silesia and Hungary, which have been recorded and prepared for further research into book illumination from an explicitly art-historical perspective.
Reich bebilderter, zweibändiger Katalog der illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek aus den Sammlungen der Handschriften und alten Drucke sowie der Musiksammlung. Er umfasst insgesamt 164 Objekte des 15. Jahrhunderts aus Böhmen, Mähren, Schlesien und Ungarn, die für die weitere Erforschung der Buchmalerei aus einer explizit kunsthistorischen Perspektive erfasst und aufbereitet wurden.
Die 1948 im Auftrag der US-amerikanischen Militärregierung gegründete Zeitschrift Der Monat war ein intellektueller Brennspiegel der jungen Bundesrepublik, in dem die politischen Deutungskonflikte - ...mit Fokus auf den Nationalsozialismus, den Sowjetkommunismus und die Zukunft der westlichen Welt - ausgetragen wurden. Zu ihrem Renommee trug bei, dass sie zahlreiche prominente Autoren wie Hannah Arendt, Raymond Aron, Hans Kohn, Herbert Lüthy, George F. Kennan oder auch die Exkommunisten Arthur Koestler, George Orwell und Richard Löwenthal versammelte. Joachim Gmehling zeigt, welches Bild in der Zeitschrift vom nationalsozialistischen und sowjetkommunistischen Herrschaftssystem gezeichnet wurde und wie der Vergleich der beiden Diktaturen ausfiel. Dabei rekonstruiert er nicht nur den Einfluss der zeitgenössischen Totalitarismustheorien sowie die Imperative der US-amerikanischen Besatzungspolitik in Westdeutschland, sondern geht auch auf die CIA-Hintergründe des Periodikums ein. Eine Studie zu den Anfängen des Kalten Krieges, die angesichts der vielschichtigen Krise der westlichen Demokratien an Aktualität gewinnt.
Campus Medius explores and expands the possibilities of digital cartography in cultural and media studies. Simon Ganahl documents the development of the project from a historical case study to a ...mapping platform. Based on the question of what a media experience is, the concepts of the apparatus (dispositif) and the actor-network are translated into a data model. A time-space of twenty-four hours in Vienna in May 1933, marked by a so-called »Turks Deliverance Celebration« (Türkenbefreiungsfeier), serves as an empirical laboratory. This Austrofascist rally is mapped from multiple perspectives and woven into media-historical networks, spanning from the seventeenth century up to the present day.
The special issue of Romani Studies entitled “Romani people as object and subject of scientific inquiry: Scientification of Roma or RomaNization of science?” brings forward innovative approaches to ...critically revise the most disseminated epistemic platforms for studying the past and the presence of Romani people. This collection should be accepted as a step to overcoming the contemporary epistemic crisis in studying minorities which stems from opposition of two extremes, namely, relegating the specifics of social groups on the margins of research interest in order to avoid the risk of essentialization and privileging the voices of those on “periphery” as the exclusively endowed with the right to produce knowledge. Instead struggling with this clearly false dilemma, we offer the range of highly contextualized cases of epistemic neglect or injustice that Romani people expose and the strategies to reestablish justice in producing knowledge regarding this group.
Die Sonderausgabe von Romani Studies mit dem Titel „Roma als Objekt und Subjekt wissenschaftlicher Forschung: Verwissenschaftlichung der Roma oder RomaNisierung der Wissenschaft?“ stellt innovative Ansätze vor, um die am weitesten verbreiteten epistemischen Plattformen zur Erforschung der Vergangenheit und Gegenwart der Roma kritisch zu überarbeiten. Diese Sammlung sollte als ein Schritt zur Überwindung der gegenwärtigen epistemischen Krise bei der Erforschung von Minderheiten angesehen werden, die aus dem Gegensatz zweier Extreme resultiert, nämlich der Verbannung der Besonderheiten sozialer Gruppen an den Rand des Forschungsinteresses, um das Risiko einer Essentialisierung und Privilegierung der Minderheiten zu vermeiden Stimmen derjenigen an der „Peripherie“, die ausschließlich das Recht haben, Wissen zu produzieren. Anstatt mit diesem offensichtlich falschen Dilemma zu kämpfen, bieten wir eine Reihe stark kontextualisierter Fälle epistemischer Vernachlässigung oder Ungerechtigkeit an, die Roma aufdecken, und die Strategien zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit bei der Wissensproduktion über diese Gruppe.