Der politischen Unabhängigkeit der Medien wird in heutigen Demokratien höchste Bedeutung zugemessen. Doch weder die Demokratie noch unabhängige Medien sind selbstverständlich – und sie waren es auch ...noch nie.
An Beispielen aus Deutschland und Großbritannien beschreibt Ute Daniel, wie wechselhaft und unvorhersehbar die Beziehungen zwischen Politiker_innen und politischen Journalist_innen sind, wie kontextabhängig das Kräftespiel. Und sie zeigt, dass dessen vergangene Ausprägungen oft gar nichts an aktueller Relevanz eingebüßt haben.
Auch heute beschäftigen sich demokratische Gesellschaften mit journalistischem Informantenschutz und der Bedeutung von Whistleblowern, mit dem Einfluss der Medienmogule auf die Politik und den gesetzlichen Rahmenbedingungen für elektronische Massenmedien.
The "servant question" in the late nineteenth century led to the proliferation of debates and conflicts regarding domestic work. Were household servants to be viewed as workers or as members of the ...household? How should their work be regulated and assessed? This volume examines these debates from multiple perspectives and discusses how domestic service had changed by the time Austria entered into Anschluss with the National Socialist German.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gerieten die modernen Industriegesellschaften in eine tiefe Krise. Die Welt wurde vieldeutig, die sozialen Beziehungen schienen sich aufzulösen. Social Engineering war ...eine Möglichkeit, die negativen Folgen der »ambivalenten Moderne« zu überwinden. Durch die systematische Umgestaltung der Lebenswelt und der Alltagspraktiken sollten soziale Beziehungen rekonfiguriert werden. Der Band untersucht das Social Engineering als eine spezifisch transnationale Formation, die Moderne zu ordnen, indem es die Menschen einem biopolitischen Regime unterwarf - ohne notwendig in Vernichtung münden zu müssen.
Die Bonner Republik ist als Zeit des Wiederaufbaus und beginnender Prosperität in das regionale, politisch-nationale und kulturelle Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Teil dieses ...Bildes ist auch die Vorstellung einer spezifisch rheinischen Disposition und die daraus resultierenden positiven Einflüsse auf die Identitätsbildung der Bundesrepublik.
In diesem zweiten Band der Trilogie zur Bonner Republik stehen die 1960er- und 1970er-Jahre mit dem zentralen Kulminationsbegriff »1968« im Fokus. Die Beiträger_innen reflektieren Projekte und Debatten aus Architektur, Literatur, Kunst, Öffentlichkeit und der Universitätsgeschichte im Verhältnis zur Region.
,,Lese-Buch - ein merkwürdiger Name; was soll er bedeuten?", fragt der Elberfelder Seminarlehrer Hermann Wendt 1909 in den Deutschen Blättern für erziehenden Unterricht. ,,Ein Buch, darin man liest?" ...Aber gelesen zu werden, sei doch die Bestimmung aller Bücher! Die Herausgeberinnen präsentieren Ausschnitte aus dem Quellenkorpus, mit dem sie der Frage nachgingen, wie sich das Wissen über Türken und die Türkei in früheren Epochen der deutschen Geschichte gestaltete und wandelte. Das Buch dokumentiert Ansichten über Türken und die Türkei bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg - insbesondere auf Seiten von Pädagogik und Lehrerschaft. Es lädt dazu ein, sich mit einem Kapitel der spannungsreichen, aber bisher kaum bekannten Verflechtungen von deutscher Kolonial- und Bildungsgeschichte bekannt zu machen. (DIPF/Orig.)
Der Globalisierungsschub um 1900 wurde durch das Aufkommen Neuer Medien mitgestaltet - und von Debatten über die Modernität von Trance begleitet. Insbesondere der Spiritismus und die moderne Esoterik ...lösten durch ihre kosmologischen Ansprüche Diskussionen über die Modernität von Trancemedien und ihre Verwendung Neuer Medien aus. Viele Diskurse und Praktiken um 1900 setzten Trance-Erfahrungen in Neue Medien um, legitimierten Trancemedien durch Neue Medien oder bezweifelten und bekämpften Trance-Erfahrungen durch Neue Medien, die seither - und genau deshalb - »Medien« heißen. Der Band führt in dieses neue Forschungsfeld ein und verbindet medienwissenschaftliche, religions- und medizinhistorische Perspektiven.
In this volume, the previously relatively unknown memoirs of the Austrian historian Albert Jäger (1801-1891) are published for the first time in a scholarly annotated edition. Through his long life, ...his multiple relationships and his various fields of activity as a clergyman, politician and scholar, Albert Jäger became a remarkable witness of his time. The memoirs offer special insights into the history of education and science, but also into the everyday, social and religious history of the Habsburg Monarchy in the 19th century.
In diesem Band werden die bisher unbekannt gebliebenen Lebenserinnerungen des österreichischen Historikers Albert Jäger (1801–1891) erstmals in Form einer wissenschaftlich kommentierten Edition veröffentlicht. Durch seine lange Lebenszeit, seine vielfältigen Beziehungen und seine verschiedenen Tätigkeitsfelder als Geistlicher, Politiker und Wissenschaftler wurde Albert Jäger ein bemerkenswerter Zeuge seiner Zeit. Die Erinnerungen bieten besondere Einblicke in die Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte, aber auch in die Alltags-, Sozial- und Religionsgeschichte der Habsburgermonarchie im 19. Jahrhundert.
Das 20. Jahrhundert als »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobsbawm) ist in starkem Maße durch kriegerische und genozidale Auseinandersetzungen geprägt. Bei deren Untersuchung nahm die ...Geschichtsschreibung jahrzehntelang mehrheitlich eine androzentrische Perspektive ein und ignorierte die in den 1980er-Jahren besonders im angelsächsischen Raum einsetzende Forschung zu Geschlecht, Militär und Krieg.
Die internationalen Beiträger*innen des Bandes widmen sich daher aus interdisziplinärer Perspektive der Geschlechterfrage in der Kriegsforschung. Ihre Analysen zu den Weltkriegen, zum Spanischen Bürgerkrieg sowie u.a. zu den Themen Mobilisierung, Wissenschaft und Kultur liefern einen wichtigen Beitrag zur geschlechtergeschichtlichen und -theoretischen Durchdringung der Kriegsgeschichte.
Lynch mobs in late nineteenth- and early twentieth-century America exacted horrifying public torture and mutilation on their victims. InLynching and Spectacle, Amy Wood explains what it meant for ...white Americans to perform and witness these sadistic spectacles and how lynching played a role in establishing and affirming white supremacy. Lynching, Wood argues, overlapped with a variety of cultural practices and performances, both traditional and modern, including public executions, religious rituals, photography, and cinema, all which encouraged the horrific violence and gave it social acceptability. However, she also shows how the national dissemination of lynching images ultimately fueled the momentum of the antilynching movement and the decline of the practice. Using a wide range of sources, including photos, newspaper reports, pro- and antilynching pamphlets, early films, and local city and church records, Wood reconfigures our understanding of lynching's relationship to modern life.Wood expounds on the critical role lynching spectacles played in establishing and affirming white supremacy at the turn of the century, particularly in towns and cities experiencing great social instability and change. She also shows how the national dissemination of lynching images fueled the momentum of the antilynching movement and ultimately led to the decline of lynching. By examining lynching spectacles alongside both traditional and modern practices and within both local and national contexts, Wood reconfigures our understanding of lynching's relationship to modern life.
Hollywood moviemaking is one of the constants of American life, but how much has it changed since the glory days of the big studios? David Bordwell argues that the principles of visual storytelling ...created in the studio era are alive and well, even in today's bloated blockbusters. American filmmakers have created a durable tradition-one that we should not be ashamed to call artistic, and one that survives in both mainstream entertainment and niche-marketed indie cinema. Bordwell traces the continuity of this tradition in a wide array of films made since 1960, from romantic comedies likeJerry MaguireandLove Actuallyto more imposing efforts likeA Beautiful Mind. He also draws upon testimony from writers, directors, and editors who are acutely conscious of employing proven principles of plot and visual style. Within the limits of the "classical" approach, innovation can flourish. Bordwell examines how imaginative filmmakers have pushed the premises of the system in films such asJFK, Memento,andMagnolia. He discusses generational, technological, and economic factors leading to stability and change in Hollywood cinema and includes close analyses of selected shots and sequences. As it ranges across four decades, examining classics likeAmerican GraffitiandThe Godfatheras well as recent success likeThe Lord of the Rings: The Two Towers, this book provides a vivid and engaging interpretation of how Hollywood moviemakers have created a vigorous, resourceful tradition of cinematic storytelling that continues to engage audiences around the world.