Does the German mixed electoral system produce two types ol representatives – a primarily locally oriented district-MP and a primarily party- or interest group-oriented list-MP? This article applies ...a sequence-analysis in order to identify the typical political career-paths of Bundestag-members. How frequent are parliamentary careers that could clearly be classified as 'district-' or 'list-careers'? In its second part the article replicates a study on committee-membership of different types of Bundestag-members. The original study claimed to find an over-proportionate number of district-MPs in so-called 'district committees' and an over-proportionate share of list-MPs among the members of so-called 'policy-committees'. The replication's main finding is: there is strong evidence that the high number of list-MPs who at the same time contested a district represent district interests in their parliamentary behavior, too. The article therefore cannot find much support for the assumption that different electoral rules lead to 'role differentiation' between those elected into the Bundestag via the district and those elected via the party-list. Produziert das deutsche Mischwahlsystem zwei Typen von Abgeordneten – einen vornehmlich an der Repräsentation von Wahlkreisinteressen orientierten Typus des Direktabgeordneten und einen vornehmlich parteiloyalen und/oder an ‚funktionalen‘ Interessengruppen orientierten Typus des Listenabgeordneten? Der Beitrag untersucht zunächst mit Hilfe einer Sequenzanalyse die ‚typischen Wege in den Bundestag‘. Die leitende Frage lautet: Wie häufig finden sich überhaupt politische Karrierewege, die wir eindeutig als Karrieren von Listen- bzw. Direktabgeordneten klassifizieren könnten? Im zweiten Teil repliziert der Aufsatz eine Studie, die für Listenabgeordnete eine Überrepräsentation in sogenannten ‚Politik-Bundestagsausschüssen‘ und für Direktabgeordnete eine Überrepräsentation in sogenannten ‚Wahlkreis-Bundestagsausschüssen‘ erwartet. Der zentrale Befund dieser Replikation lautet: Für die hohe Zahl an Listenabgeordneten mit gleichzeitiger Wahlkreiskandidatur findet sich Evidenz für ein (auch) an Wahlkreisinteressen orientiertes parlamentarisches Handeln. Es gibt mithin wenig Hinweise auf eine deutliche parlamentarische Rollendifferenzierung zwischen denjenigen Abgeordneten, die über den Wahlkreis, und denjenigen, die über die Landesliste in den Bundestag eingezogen sind.
Argentina y Brasil ilustran cómo distintos diseños electorales impactan en la selección de candidaturas para cargos electivos subnacionales. En Argentina, la autonomía de las provincias para ...establecer sus propias normas electorales se extiende a la selección de candidaturas, pues es opcional la adhesión a la ley nacional. En Brasil, si bien la legislación electoral es común para todos los estados, las reglas al elegir candidaturas, ya sea a nivel nacional o subnacional, son establecidas por cada partido. En este artículo se analiza cómo las reformas políticas llevadas a cabo en ambas naciones han tenido efectos sobre la selección de candidaturas subnacionales. Utilizando el abordaje top-down para el análisis multinivel, argumentamos que las reformas políticas en estos dos países han planteado tensiones multinivel con impactos en sus sistemas electorales y partidarios que afectaron el grado de pluralidad y la transparencia de la oferta electoral. En Argentina, el proceso fallido de homogeneización vertical de la selección de candidaturas a través de las primarias, abiertas, simultáneas y obligatorias (PASO) ha impactado en las reformas electorales subnacionales y en las prácticas de los actores políticos provinciales. En el caso brasileño, la jurisprudencia y las reformas nacionales surgen para fomentar la coordinación entre los partidos en ambos niveles de gobierno. Los dos casos muestran una tendencia a las nominaciones de candidaturas cerradas y verticalistas.
Der mediale Attraktivitätsbonus Maurer, Marcus; Schoen, Harald
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,
06/2010, Letnik:
62, Številka:
2
Journal Article
Recenzirano
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht die Berichterstattung sechs regionaler Tageszeitungen über 25 Wahlkreiskandidaten in den letzten sechs Wochen vor der Bundestagswahl 2005 mithilfe einer ...quantitativen Inhaltsanalyse. In einer vorgeschalteten Studie wurde die physische Attraktivität der 25 Kandidaten ermittelt. Die Analysen zeigen, dass die Zeitungen über attraktive Wahlkreiskandidaten deutlich häufiger und deutlich positiver berichtet haben als über unattraktive. Dies gilt auch dann, wenn man andere für die Berichterstattung relevante Kandidatenmerkmale (Parteizugehörigkeit, Rolle als Amtsinhaber oder Herausforderer usw.) kontrolliert. Die Befunde deuten darauf hin, dass Journalisten denselben Attraktivitätsstereotypen unterliegen wie andere Menschen. Dies hat jedoch vermutlich weitreichende Folgen, weil politische Kandidaten ihre Wahlchancen durch häufige und positive Berichterstattung erheblich verbessern. Die Ursachen und Konsequenzen der Befunde werden diskutiert.
Wahlkämpfe im Wahlkreis stellen einen wichtigen Gegenstand in der neueren Wahl-, Parteienund Kommunikationsforschung dar. Dort werden sie als adressatenbezogene Strategien politischer Parteien zur ...effizienten Mobilisierung von Wählerstimmen in zentralisierten und hochtechnisierten Kampagnen gedeutet. Wir schlagen in analytischer Absicht ein anderes Verständnis von lokalen Wahlkämpfen vor. Wir sehen lokale Wahlkämpfe als akteursbezogene Strategie, in der sich die Unabhängigkeit der Kandidaten im Wahlkreis nach amerikanischem Vorbild abzeichnet. Wir kennzeichnen diese Deutung auch mit dem Begriff des individualisierten Wahlkampfes. Wir argumentieren, dass individualisierte Wahlkämpfe einerseits durch die Veränderung von „Wählermärkten“ erklärt werden können und deshalb in den westlichen etablierten Demokratien zunehmend wahrscheinlich werden. Andererseits argumentieren wir, dass wahlsystemische Anreize und damit verbundene Wettbewerbskonstellationen wichtige institutionelle Bestimmungsgründe für individualisierte Wahlkämpfe darstellen. Diese These prüfen wir am Beispiel des deutschen Mischwahlsystems auf der Basis einer schriftlichen Befragung der Kandidaten zur Bundestagswahl von 2005. Constituency campaigns are an important subject matter for students of political parties, voting behavior and political communication. In all three fields, constituency campaigns are perceived as elements of centralized high-tech campaigns strategically targeting particular segments in electoral markets. In this paper, we propose an alternative understanding of local campaigns and use the case of the German Parliamentary Elections in 2005 to provide empirical evidence for this view. We analyze constituency campaigns from an actor-centred perspective, which assumes local campaigns to signal independence of individual candidates from their parties. We label this phenomenon individualized campaigning. We argue that individualized campaigning is, on the one hand, driven by changing electoral markets. On the other hand, we argue, however, that electoral incentives and particular types of electoral competitiveness foster individualized constituency campaigning. We test this latter hypothesis with regard to the German mixed-member electoral system and on the basis of a survey of all candidates standing for election in 2005.
Das biographisch-statistische Handbuch „Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898-1918“ ging von der zentralen Bedeutung der Reichstagskandidatur für die Partei aus. Die ...SPD war die einzige Partei im Kaiserreich, die im Rahmen des bestehenden Mehrheitswahlrechtes (nur für Männer) in allen 397 Wahlkreisen durch einen eigenen Reichstagskandidaten präsent war. Die Reichstagskandidatur galt als höchstes Parteiamt im Wahlkreis und wurde für viele Sozialdemokraten zur notwendigen Bedingung einer politischen Karriere. Entsprechend enthält das Handbuch die Lebensläufe fast aller sozialdemokratischen „Spitzenpolitiker“ auf nationaler, regionaler und in Auswahl auch auf lokaler Ebene für die beiden letzten Jahrzehnte des Kaiserreichs. Die 700 Kurzbiographien werden durch eine statistische Dokumentation der Reichstagswahlen ergänzt und durch mehrere Register inhaltlich erschlossen. — Im ersten Teil des Beitrages werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Relevanz sowie die Rekrutierung der Reichstagskandidaten beschrieben und analysiert. — Im zweiten Teil werden 17 analytische Fragen an den kollektivbiographischen Lebenslauf der Reichstagskandidaten gestellt und beantwortet, so u.a. Fragen nach Geburt, soziale und regionale Herkunft, Religion/Konfession, Schul- und Hochschulausbildung, Militärdienst, Familienstand, politische/berufliche Karriere bis hin zu den Todesumständen. Abgeschlossen wird der Beitrag mit einem „typischen Lebenslauf“ der Reichstagskandidaten.
Das Wahlverhalten kann durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen die Zugehörigkeit eines Wählers zu bestimmten sozialen Gruppen oder eine subjektiv empfundene Nähe zu einer Partei ...in Form einer Parteiidentifikation. Zwei weitere mögliche Annahmen sind inhaltlicher Natur: Wähler sollten sich fiir die Partei entscheiden, die ihnen programmatisch am nächsten steht oder von der sie erwarten, dass sie die wichtigsten Probleme am besten lösen kann. Des Weiteren kann die Wahlentscheidung auch von der Kandidatenpräferenz abhängen. Auch die wahrgenommene wirtschaftliche Lage kann das Wahlverhalten beeinflussen. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass in Deutschland Parteiidentifikation, Problemlösungskompetenz, sozialstrukturelle Merkmale und auch die Kanzlerpräferenz einen entscheidenden Einfluss auf das Wahlverhalten ausüben. Die Analyse basiert auf dem Modell von Adams, Merrill und Grofman (2005) und verwendet die Daten der Deutschen Nationalen Wahlstudien von 1987, 1998 und 2002. According to theories of voting behaviour, a number of factors can influence a voter's decision. This is, first, the affiliation of a voter to a specific social group. Second, the existence of a subjective closeness to a political party can determine voting behaviour. A third and fourth account focus on the ideological or policy-area specific position of voters and political parties and the problem-solving competence of a political party, respectively. Fifth, voting behaviour could be candidate-driven so that a voter chooses the party that nominates his favorite candidate. Finally, the felt economic situation by the voters could affect their behaviour at the polls. This paper shows that party identification, problem-solving capacity, the belonging to social groups and the preference for a chancellor candidate are decisive factors for the explanation of voting behaviour in Germany. The analysis extends a model developed by Adams, Merrill and Grofman (2005) and uses data from the German national election studies of 1987, 1998 and 2002.