"Welche ist die Definition dessen, was den Namen 'Seele' trägt? Haben wir eine andere als die eben angegebene: 'die Bewegung, die sich selbst bewegen kann'?" (Lg. 895e). Die Seele gewinnt als Prinzip ...der Selbstbewegung und der Lebendigkeit in Platons Spätwerk und infolgedessen auch im Platonismus eine tragende Bedeutung. Ihre Verknüpfung mit dem Bewegungsursprung und der Unsterblichkeit weist ihr eine Mittlerfunktion zwischen dem intelligiblen und dem wahrnehmbaren Kosmos zu. Dieser Kongressband, der die gesammelten Beiträge einer im Oktober 2014 in Salerno organisierten Tagung enthält, widmet sich somit einem der zentralen Desiderate der Platonforschung: Ein adäquates Verständnis von Platons Begriff der Seele und ihres Verhältnisses zum nous, ihrer Definition als Selbstbewegung und ihre Verknüpfung mit der Lebendigkeit ist von großer Bedeutung für eine kohärente Gesamtinterpretation von Platons Spätwerk, die auch die lange vernachlässigten Nomoi integriert. Die Autoren des Bandes beschäftigen sich mit der Frage nach der Seele mit Blick auf ihre Verbindung zur intelligiblen Welt, ihre Erkenntnisfunktion, ihre kosmische und ihre politisch-soziale Dimension sowie aus der Sicht der Rezeption der Thematik in der Antike und Moderne.
Die Beiträge zur Altertumskunde enthalten Monographien, Sammelbände, Editionen, Übersetzungen und Kommentare zu Themen aus den Bereichen Klassische, Mittel- und Neulateinische Philologie, Alte ...Geschichte, Archäologie, Antike Philosophie sowie Nachwirken der Antike bis in die Neuzeit. Dadurch leistet die Reihe einen umfassenden Beitrag zur Erschließung klassischer Literatur und zur Forschung im gesamten Gebiet der Altertumswissenschaften.
Die Beiträge zur Altertumskunde enthalten Monographien, Sammelbände, Editionen, Übersetzungen und Kommentare zu Themen aus den Bereichen Klassische, Mittel- und Neulateinische Philologie, Alte ...Geschichte, Archäologie, Antike Philosophie sowie Nachwirken der Antike bis in die Neuzeit. Dadurch leistet die Reihe einen umfassenden Beitrag zur Erschließung klassischer Literatur und zur Forschung im gesamten Gebiet der Altertumswissenschaften.
This study examines the radical critique of wealth and moneymaking that permeates Plato's works from the early dialogues to theRepublicand theLaws. The author shows that Plato's position on wealth ...should not be ascribed to aristocratic prejudices, but instead brought into relation with one of his core philosophical beliefs: the establishment of an original conception ofaretê(virtue) that conflicts with money making.
In der deutschsprachigen Forschungsliteratur herrscht die Auffassung vor, dass Aristoteles als der »Entdecker« der partikularen Gerechtigkeit anzusehen ist. Der Aufsatz zeigt, dass diese Ansicht vor ...allem deshalb unzutreffend ist, weil Platon in der Politeia und den Nomoi bereits die Lehre von der distributiven Gerechtigkeit und der für sie charakteristischen geometrischen oder proportionalen Gleichheit entwickelt. According to the prevailing opinion in German-speaking research Aristotle is to be understood as the »discoverer« of particular justice. The essay demonstrates that this view is incorrect, especially given that Plato had previously developed the doctrine of distributive justice and its principle of geometric proportion in the Republic and the Laws.
In the Laws, Plato theorizes citizenship as simultaneously a political, ethical, and aesthetic practice. His reflection on citizenship finds its roots in a descriptive psychology of human experience, ...with sentience and, above all, volition seen as the primary targets of a lifelong training in the values of citizenship. In the city of Magnesia described in the Laws erôs for civic virtue is presented as a motivational resource not only within the reach of the 'ordinary' citizen, but also factored by default into its educational system. Supporting a vision of 'perfect citizenship' based on an internalized obedience to the laws, and persuading the entire polity to consent willingly to it, requires an ideology that must be rhetorically all-inclusive. In this city 'ordinary' citizenship itself will be troped as a performative action: Magnesia's choral performances become a fundamental channel for shaping, feeling and communicating a strong sense of civic identity and unity.