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Celotno besedilo
  • Der Kampf um Hongkong
    Opitz, Peter J.

    Zeitschrift für Politik, 01/1998, Letnik: 45, Številka: 3
    Journal Article

    In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1997 kehrte Hongkong nach mehr als anderthalb Jahrhunderten britischer Herrschaft unter chinesische Souveränität zurück. Statt jedoch sogleich wieder voll in den chinesischen Staatsverband integriert zu werden, wird Hongkong für die kommenden 50 Jahre den Status einer Sonderverwaltungsregion Chinas haben und während dieser Zeit sowohl sein bisheriges wirtschaftliches wie gesellschaftliches System im wesentlichen beibehalten dürfen. Der Beitrag analysiert den seit Beginn der achtziger Jahre ablaufenden Ubergabeprozeß, der zwar schon im Herbst 1984 mit der zwischen London und Peking ausgehandelten Gemeinsamen Erklärung zur Hongkong-Frage einen ersten formellen Höhepunkt erreichte, jedoch auch in den darauffolgenden 13 Jahren - insbesondere nach dem Amtseintritt von Governeur Chris Patten – wieder an Dramatik gewann. Die Analyse gelangt zu dem Ergebnis, daß die chinesische Regierung ungeachtet weitgehender Konzessionen ihre drei wichtigsten Ziele durchsetzen konnte. Sie erreichte zunächst die Rückführung des gesamten Hongkonger Territoriums unter chinesische Souveränität; sie vermochte sodann mit Hilfe der strategischen Formel »Ein Land, zwei Systeme« Hongkong als Wirtschaftsstandort zu sichern und für die eigene Modernisierungspolitik zu nutzen; und es gelang ihr schließlich, durch ein geschickt abgefaßtes Grundgesetz für Hongkong – ungeachtet des zugesicherten »hohen Maßes an Autonomie« – die politische Kontrolle über Hongkong zu bewahren und einige der von Gouverneur Patten eingeleiteten demokratischen Reformen wieder rückgängig zu machen. In the eve of June 30, 1997 Hongkong, after one and a half decades of British rule, returned under Chinese souvereignty. However, instead of becoming fully integrated into the People's Republic of China immediately, Hongkong, for the next 50 years, will keep the status of a special administrative region (SAR) and, during this time, preserve essential elements of its economic and social system. The essay analyzes the handover process. Though this process reached its first formal zenith in fall of 1984 when Hongkong and Bejing came to terms by a Joint Declaration, it continued to prevail in the 13 years to come, and gained a new dynamic after Governeur Chris Patten came into office. The analysis comes to the conclusion that the Chinese government was able to carry through the main three goals it had set itself. First of all, it was able to restitute the entire Hongkong territory under Chinese sovereignty, furthermore, by employing the strategic formula "One country, two systems", it was able to secure Hongkong as economic location, thus using it for its own modernization policy; finally, it succeeded in retaining political control over Hongkong by a dexterously formulated Basic Law and revert the democratic reforms introduced by Christopher Patten.