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  • Gesundheitskompetenz bildun...
    Quenzel, Gudrun; Schaeffer, D.; Messer, M.; Vogt, D.

    Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2015/9, Letnik: 58, Številka: 9
    Journal Article

    Zusammenfassung Ziel Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die ungleiche Verteilung von Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu verdeutlichen und Ursachen und Folgen niedriger Gesundheitskompetenz bei bildungsfernen Jugendlichen zu analysieren. Material und Methoden Datengrundlage ist eine an den European-Health-Literacy-Survey anschließende vertiefende Erhebung in Nordrhein-Westfalen, in der die Gesundheitskompetenz von bildungsfernen Jugendlichen, älteren Menschen und von Menschen mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt stand ( n  = 1000). Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass bildungsferne Jugendliche im Durchschnitt eine deutlich niedrigere Gesundheitskompetenz haben als die Allgemeinbevölkerung. Liegt ein Migrationshintergrund vor, steigt das Risiko für eine niedrige Gesundheitskompetenz noch einmal deutlich. Eine Analyse sozio-ökonomischer Einflussfaktoren deutet darauf hin, dass die Gesundheitskompetenz der befragten bildungsfernen Jugendlichen weniger vom Migrationshintergrund als von der Bildung der Eltern und dem Wohlstand der Herkunftsfamilie abhängt. Gefragt wird weiter nach Zusammenhängen zwischen der Gesundheitskompetenz und gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen. Für die Annahme, dass die Gesundheitskompetenz das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie den Unfallschutz beeinflusst, finden sich Belege; der Alkohol- und Tabakkonsum scheint dagegen kaum mit der Gesundheitskompetenz zusammenzuhängen. Diskussion und Schlussfolgerung Insgesamt spiegelt sich in der Höhe der Gesundheitskompetenz bildungsferner Jugendlicher die Ungleichverteilung von Bildung und ökonomischen Ressourcen wider. Die Autorinnen des Beitrags leiten daraus die Schlussfolgerung ab, dass Unterschiede in der Gesundheitskompetenz ein wichtiger Erklärungsfaktor dafür sein könnten, wie aus sozialer Ungleichheit gesundheitliche Ungleichheit entsteht.