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  • Systemimmanente Anreize im ...
    Horter, H.; Zapp, W.; Driessen, M.

    Nervenarzt, 07/2016, Letnik: 87, Številka: 7
    Journal Article

    Zusammenfassung Hintergrund Das PEPP (Pauschalierendes Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik) ist in der Kritik vieler Verbände, da durch betriebswirtschaftliche Anreize eine Verschlechterung der Patientenversorgung befürchtet wird. Zielsetzung Mittels Leistungsdaten des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB) aus dem Jahr 2014 und verschiedener Simulationen sollen am Beispiel der Alkoholabhängigkeit Anreize des PEPP (Version 2015) dargestellt und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Patientenversorgung beurteilt werden. Methodik Anhand klinischer Fallgruppen wurden die Daten gegliedert. Für die Gruppen wurden Parameter ausgewertet wie Verweildauer (VWD), PEPP-Kodierung, Erlöseinbußen durch Fallzusammenführungen (FZ) und Fallerlöse. Ergänzend zu diesen Daten wurden Veränderungen der VWD, der Behandlungs- und Betreuungsintensität simuliert. Ergebnisse In den Simulationen führte eine Verkürzung der Behandlungsdauer um 16,1 % zu einer Steigerung der Erlöse pro Behandlungstag um 1,9 %. Der kalkulierte Mehraufwand für 1:1- und Intensivbetreuungen wurde durch die zusätzlichen Erlöse unvollständig abgedeckt, während stationäre psychotherapeutische Behandlungen positive Deckungsbeiträge ermöglichten. Komplizierte Fälle mit vermehrten FZ zeigten geringere Erlöse bei überdurchschnittlichem Aufwand. Diskussion Das aktuelle PEPP führt zu (Fehl-)Anreizen bei der Versorgung der Patienten, u. a. da sich mit einigen Patientengruppen höhere Deckungsbeiträge realisieren lassen und die intensive pflegerische Betreuung von Patienten unzureichend abgebildet wird. Aufgrund des lernenden Systems bleibt jedoch abzuwarten, inwieweit diese Anreize bestehen bleiben.