NUK - logo
E-viri
Celotno besedilo
  • Mao, Mingchao

    08/2019
    eBook

    In einzelnen Werkvergleichen zwischen Friedrich Hebbel (1813-1863) und seinem groen Vorganger Friedrich Schiller (1759-1805) mangelt es in der Forschung keineswegs. Systematisch ist jedoch dieses fur manche gar selbstverstandliche Rezeptionsverhaltnis bisher nur selten behandelt worden. Das dramatische Werk Hebbels, der im letzten Lebensjahr den ersten Schiller-Preis erhielt, ist das Resultat seiner dauerhaften Auseinandersetzung mit Schiller, die von intendierter Kritik und faktischer Wahlverwandtschaft gekennzeichnet ist. Ausgehend von den historischen und theoretischen Schriften Hebbels untersucht diese Studie seine Asthetik und Dramatik in Bezug auf Schiller, und profiliert die Identitat der Leitgedanken in der Vielfalt individueller Pragung. Im Mittepunkt stehen neben seiner groen Rezension zum Schiller-Korner-Briefwechsel (1848) die drei Dramen Judith (1841), Maria Magdalene (1844) und das Demetrius -Fragment (1863). Beide Dichter arbeiten trotz unterschiedlicher Ausgangspunkte gemeinsam an den Aporien der Weiblichkeit, der Burgerlichkeit und der Autonomie der Subjektivitat. Es scheint, dass man, selbst wenn oder gerade weil man gegeneinander zu schreiben gedenkt, letztendlich doch miteinander geschrieben hat.