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  • Gammablitz aus der kosmisch...
    Taylor, Andrew M.; Zhu, Sylvia J.; Konno, Ruslan; Ohm, Stefan

    Physik in unserer Zeit, March 2022, Letnik: 53, Številka: 2
    Journal Article

    Zusammenfassung Der Ursprung der hochenergetischen kosmischen Strahlung bleibt ein Rätsel der modernen Hochenergie‐Astrophysik. Auch wenn die Theorie der Teilchenbeschleunigung in relativistischen Schocks von Gammastrahlenblitzen es nicht verbietet, so war die bisherige theoretische Erwartung, dass diese Objekte Teilchen nur auf begrenzte Energien beschleunigen sollten. Die kürzlich mit dem Teleskopsystem H.E.S.S. gemachte Entdeckung von Teraelektronenvolt‐Gammastrahlung von einem Gammastrahlenblitz in der kosmischen Nachbarschaft stellt diese Überzeugung in Frage. Die theoretische Modellierung der mit H.E.S.S. gemessenen Gammastrahlung legt nahe, dass Gammablitze sehr viel effizientere Teilchenbeschleuniger sein könnten als gedacht. Unter Umständen sind Gammastrahlenausbrüche sogar die bislang vergeblich gesuchten Quellen der höchstenergetischen kosmischen Strahlung. Sollte sich diese Hypothese bestärken, würde das bedeuten, dass die etablierten Theorien der Teilchenbeschleunigung in relativistischen Schocks eine gründliche Überarbeitung benötigen. Seit ihrer Urgeschichte haben Menschen den Nachthimmel mit ehrfürchtigem Staunen bewundert. Auch wenn ein Großteil des Nachthimmels unveränderlich erscheint, weiß man schon seit langer Zeit, dass einige der hellsten Objekte nur temporär am Himmel aufleuchten. Das gilt insbesondere für Supernovae, die nun auch neues Licht auf eines der ungelösten Rätsel der Astrophysik werfen. Denn der Ursprung der höchstenergetischen kosmischen Strahlungsteilchen ist unbekannt. Können sterbende massive Sterne eine der lang gesuchten Quellen sein? Foto: B. Foucher