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  • Nemško manjšinsko šolstvo na Slovenskem v obdobju stare Jugoslavije
    Vovko, Andrej
    Die Frage der Schulen für die deutsche Minderheit in Slowenien in der Zeit zwischen den beiden Kriegen reicht über den Rahmen einer Geschichte des Schulwesens hinaus. Sie läßt sich nicht erforschen ... ohne daß man gleichzeitig die Verhältnisse im Blick hat, die auf dem Gebiet des Schulwesens in den slowenischen Ländern in der letzten Periode Österreich-Ungarns herrschten, sowie auch die breiteren politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und anderen Umstände. Der Germanisierungsdruck und der Vorzug, den Vertreter der deutschen Minderheit in Österreich-Ungarn genossen, wirkten sich ohne Zweifel auf das Verhältnis der Behörden und der Mehrheitsbevölkerung des neuentstandenen jugoslawischen Staates seiner deutschen Minderheit gegenüber aus. Der erste gesetzliche Akt, mit dem auf dem slowenischen Gebiet nach dem Zerfall Österreich-Ungarns die Frage der Minderheitsschulen geregelt wurde, war der Erlaß der Verordnung Nr. 109 am 16.11.1918 durch das Kommissariat für Unterricht und Kultus der Nationalen Regierung der SRS in Ljubljana. Dadurch wurden "bei genügender Zahl" Minderheitsschulen zugelassen, sowohl öffentliche als auch private mit dem Recht auf Öffentlichkeit. Als genügende Zahl wurden durch eine zweite Verordnung je 40 Kinder von Vertretern der deutschen Minderheit pro Klasse vorgeschrieben, in der dann das Deutsche Unterrichtssprache blieb und das Slowenische Pflichtfach wurde. Die untere Grenze für die Eröffnung einer Minderheitsabteilung wurde im Jahre 1925 durch einen Erlaß des Bildungsministeriums auf 30 Schüler herabgesetzt, während das Gesetz über nationale Schulen aus dem Jahre 1929 ausnahmsweise auch nur 25 Schüler je Abteilung zuließ. In einer vertraulichen Verfügung des Bildungsministeriums vom 1.9.1930 wurde betont, daß Schüler für Minderheitsabteilungen auf Grund von Aussagen ihrer Eltern über deren Nationalität eingeschrieben werden. Die Einschreibung soll durch eine vierköpfige Kommission erfolgen, die von zwei Vertretern des Staates und zwei Vertretern der Minderheit gebildet wird. Als Kriterium für die Einschreibung wird die Abstimmung und die zu Hause gesprochene Sprache angeführt. Grundschulen, die Abteilungen mit Deutsch als Unterrichtssprache hatten, gab es in der Zeit des alten Jugoslawien in drei Gebieten Sloweniens: an der Nordgrenze in Štajersko und Prekmurje, in einigen großeren Städten und auf dem Gebiet der Gottschee. Die Zahl dieser Abteilungen an den Grundschulen schwankte, hauptsächlich aber ging sie zurück. Im Schuljahr 1924/25 gab es auf dem Gebiet des alten Jugoslawien an 36 Schulen 59 Abteilungen für die Schüler der deutschen Minderheit. Im Schuljahr 1930/31 hatten die Vertreter der deutschen Minderheit auf 36 Grundschulen 54 Abteilungen mit 1841 Schülern. Bis zum Ende der dreißiger Jahre wurden die meisten Minderheitsabteilungen in großen Städten (Ljubljana, Maribor) aufgelöst, so daß es im Schuljahr 1940/41 lediglich 18 solcher Abteilungen auf 14 Schulen mit 700 Schülern gab. Diese Schulen befanden sich vornehmlich im Bezirk Kočevje, außerdem noch im Bezirk Novo mesto (Črmošnjice und Poljane), in Maribor, im Bezirk Ljutomer (Apače und Stogovci) sowie in dem von Murska Sobota (Fikšinci und Kramarovci). Auf Grund gesetzlicher Bestimmungen erfolgte der Unterricht in den Grundschulabteilungen für die deutsche Minderheit in den ersten vier Klassen auf deutsch, auf slowenisch wurden - neben Slowenisch als Pflichtfach - gewöhnlich noch Geographie, Geschichte, Gesang und Turnen erteilt. In den höheren Klassen von Minderheitsschulen bzw. -abteilungen erfolgte der Unterricht in der Regel in slowenischer Sprache, während das Deutsche Pflichtfach war. Das Verhältnis der beiden Unterrichtssprachen zueinander war von Schule zu Schule unterschiedlich. Minderheitsabteilungen mit Deutsch als Unterrichtssprache gab es einige Zeit nach dem Jahr 1918 an Hauptschulen in Celje, Maribor und Ljubljana, an der Hauptschule in Krško war Deutsch Wahlfach, im Jahre 1925/26 dagegen bereits Pflichtfach. Ähnlich existierten nach dem Jahr 1918 Abteilungen für die deutsche Minderheit auch an Gymnasien und Realschulen, die jedoch infolge "zu geringer Schülerzahl" stufenweise aufgelöst wurden. Deutsche Minderheitsabteilungen existierten z.B. einige Zeit am III. Gymnasium in Ljubljana, an der Realschule in Ljubljana, am Gymnasium Celje und Kočevje; ferner am Gymnasium in Maribor, das im November 1918 aufgeteilt wurde in einen deutschen und einen slowenischen Zweig, sowie noch an der Realschule in Maribor. Mit dem Schuljahr 1925/26 gab es an slowenischen Mittelschulen keine Abteilungen mit Deutsch als Unterrichtssprache mehr, dafür wurde das Deutsche neben dem Französischen die erste Fremdsprache
    Vrsta gradiva - članek, sestavni del
    Leto - 1986
    Jezik - slovenski
    COBISS.SI-ID - 6447880