Fakt, Fake und Fiktion Brendel-Kepser, Ina
Medien im Deutschunterricht,
2021, Volume:
3, Issue:
2
Journal Article
Peer reviewed
Mit der Einbindung von Fotografien in literarische Texte entstehen multimodale Texte, bei denen sprachliche und nicht-sprachliche Darstellungsmodi zusammenspielen. Die Kombination von Fotografie und ...Literatur erzeugt so einen intermedialen Spannungsraum; auf den ersten Blick scheint die Fotografie dem fiktionalen Charakter literarischer Texte entgegenzustehen; jedoch können Fotos mit ihren Realitätsbezügen gleichsam spielen, diese als Fiktion entlarven und so Teil der Fiktion selbst werden. Insofern Fotografien Vergangenes festhalten und konservieren, treten sie zudem häufig in literarischen Erinnerungs- und Gedächtnistexten auf. (Orig.).
Even before the COVID-19 pandemic, providing digital texts as learning material had become a common practice in academia. But little is known about who profits from and who loses out when moving from ...print to digital reading in higher education. In this study, we connect digital reading to digital divides, and draw on a unique data set of university students digital reading practices obtained by a quantitative survey during the lockdown semester in three European countries. Based on the statistical results for digital reading access, attitudes, motivation, skills, behavior, and support, we argue that varying digital reading experiences of students are linked to inequalities in higher education opportunities. In conclusion, our results contrast current digital policies of merely improving access to digital texts in academia to democratize higher education.
Mit der Einbindung von Fotografien in literarische Texte entstehen multimodale Texte, bei denen sprachliche und nicht-sprachliche Darstellungsmodi zusammenspielen. Die Kombination von Fotografie und ...Literatur erzeugt so einen intermedialen Spannungsraum; auf den ersten Blick scheint die Fotografie dem fiktionalen Charakter literarischer Texte entgegenzustehen; jedoch können Fotos mit ihren Realitätsbezügen gleichsam spielen, diese als Fiktion entlarven und so Teil der Fiktion selbst werden. Insofern Fotografien Vergangenes festhalten und konservieren, treten sie zudem häufig in literarischen Erinnerungs- und Gedächtnistexten auf. Ein Beispiel dafür ist der Kinderroman Der unvergessene Mantel (2012) von Frank Cottrell Boyce. In das Konstrukt einer fiktiven autobiografischen Erinnerungsgeschichte sind Polaroid-Fotos montiert, die ein gezieltes Verwirrspiel erzeugen und die Leser*innen zu folgenden Fragen veranlassen: Was ist Fakt und was Fiktion? Was ist wahr und was gefaket? Dass der Autor im Nachwort auf ein reales Migrationsschicksal Bezug nimmt, zeigt das Ineinander fiktiver, pseudo-realer und realer Elemente und macht den Roman auch thematisch zu einem geeigneten Gegenstand, um SchülerInnen anzuleiten, die mediale Konstruiertheit im Verhältnis von Fakt, Fake und Fiktion wahrzunehmen und zu reflektieren. Abstract (english): Facts, fakes and fiction. The construction of reality as a combination of photographic images and text in the multimodal novel The unforgotten Coat by Frank Cottrell Boyce Multimodal novels are characterized by word-based storytelling integrating visual images and semiotic languages. Photographic images, however, seem to be the opposite of fictional worlds because they are supposed to be realistic and authentic. But are they really realistic or do they fake reality? The multimodal novel The unforgotten coat by Frank Cottrell Boyce uses over 20 polaroid photos to play hide and seek in the intermediate space between photos and text. By pointing a camera on it, Liverpool is turning into Mongolia and the reader is shown and told the destiny of a young refugee. The stylistic devices between two media reveal the sign of medial constructions and may support students‘ capacity to distinguish between fiction, fake and reality and to reflect their mixing.
Digitales Lesen in der Hochschule Eiben-Zach, Britta; Schwabe, Annika; Brendel-Kepser, Ina ...
MedienPädagogik,
11/2021, Volume:
40
Journal Article
Peer reviewed
Digitale Lesefähigkeiten sind für Lehramtsstudierende in zweifacher Form bedeutsam: Sie werden im Rahmen der eigenen Ausbildung benötigt und stellen eine an Schülerinnen und Schüler zu vermittelnde ...Fähigkeit dar. Dass Lehramtsstudierende mit digitalen wissenschaftlichen Texten kompetent umgehen, gewann im Rahmen der digital organisierten ‹Corona-Semester› besondere Bedeutung. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, wie Lehramtsstudierende den Umgang mit digitaler Lektüre in Lehrveranstaltungen wahrnahmen, wie sie ihre eigene Arbeit mit diesen Texten – auch in emotionaler und motivationaler Hinsicht sowie mit Blick auf den Austausch über das Gelesene – einschätzten und welche Hilfestellung sie von Seiten der Universitäten und Hochschulen erhielten. Mithilfe einer online durchgeführten Umfrage wurden die Einschätzungen Lehramtsstudierender mit denen von Studierenden aus anderen Studiengängen (N = 4701) verglichen. Die Untersuchung hat gezeigt: Lehramtsstudierende berichteten nicht nur von grösseren Schwierigkeiten im effizienten Umgang mit Texten am Bildschirm, sondern schätzten auch ihre Konzentration und Stimmung beim Lesen negativer ein als Studierende anderer Fächer. Insgesamt stellten sich Lehramtsstudierende weniger selbstständig und intrinsisch motiviert dar als andere Studierende. Handlungsbedarf zeichnet sich insbesondere in dem Sinne ab, dass Studierenden verstärkt für das digitale Lesen adäquate Textformate bereitzustellen sind. Auch sollten Hochschulen Studierende insgesamt stärker im Umgang mit digitalen Texten unterstützen.
Digital reading skills are essential for teacher students in two ways: They are needed in the context of the students’ own education, and they represent a skill to be taught to pupils. The need for teacher students to be competent in dealing with digital scientific texts becomes particularly important in the context of the digitally organized ‹corona semesters›. In view of the above, this article examines how teacher students perceived the handling of digital texts in their courses, how they assessed their own work with these texts – also in emotional and motivational terms as well as with regard to the communication about what they read – and what support they received from their universities and colleges. With an online survey, the assessments of teacher students were compared with those of students from other fields of study (N = 4701). The study showed that teacher students seem to have greater difficulties in dealing efficiently with texts on the screen and rate their concentration and mood while reading more negatively than other students. Overall, teacher students were less self-reliant and intrinsically motivated than others. There is a need for action, particularly in the sense that students should be supplied with more adequate text formats for digital reading. Further, universities should provide students with more support in using digital texts.
Digitales Lesen in der Hochschule Britta Eiben-Zach; Annika Schwabe; Ina Brendel-Kepser ...
MedienPädagogik,
11/2021, Volume:
40
Journal Article
Peer reviewed
Open access
Digitale Lesefähigkeiten sind für Lehramtsstudierende in zweifacher Form bedeutsam: Sie werden im Rahmen der eigenen Ausbildung benötigt und stellen eine an Schülerinnen und Schüler zu vermittelnde ...Fähigkeit dar. Dass Lehramtsstudierende mit digitalen wissenschaftlichen Texten kompetent umgehen, gewann im Rahmen der digital organisierten ‹Corona-Semester› besondere Bedeutung. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, wie Lehramtsstudierende den Umgang mit digitaler Lektüre in Lehrveranstaltungen wahrnahmen, wie sie ihre eigene Arbeit mit diesen Texten – auch in emotionaler und motivationaler Hinsicht sowie mit Blick auf den Austausch über das Gelesene – einschätzten und welche Hilfestellung sie von Seiten der Universitäten und Hochschulen erhielten. Mithilfe einer online durchgeführten Umfrage wurden die Einschätzungen Lehramtsstudierender mit denen von Studierenden aus anderen Studiengängen (N = 4701) verglichen. Die Untersuchung hat gezeigt: Lehramtsstudierende berichteten nicht nur von grösseren Schwierigkeiten im effizienten Umgang mit Texten am Bildschirm, sondern schätzten auch ihre Konzentration und Stimmung beim Lesen negativer ein als Studierende anderer Fächer. Insgesamt stellten sich Lehramtsstudierende weniger selbstständig und intrinsisch motiviert dar als andere Studierende. Handlungsbedarf zeichnet sich insbesondere in dem Sinne ab, dass Studierenden verstärkt für das digitale Lesen adäquate Textformate bereitzustellen sind. Auch sollten Hochschulen Studierende insgesamt stärker im Umgang mit digitalen Texten unterstützen.