Der Beitrag fragt im Kern nach dem Sprachsubjektverständnis bei Searle. Mit einer geistphilosophisch grundierten Lesart wird der These nachgegangen, dass in Searles Ansatz eigentlich
...Sprachsubjektverständnisse enthalten sind. Das
Sprachsubjekt lässt sich aus der analogen Geist-Sprechakt-Beziehung ableiten und als eine Art botenmäßiges Subjekt fassen. Das
, von Searle selbst nicht ausbuchstabierte Sprachsubjekt wäre demgegenüber ein körperlicher Sprecher. Dieses erscheint dabei als das eigentlich konsequentere und folgerichtigere Subjekt, wenn man die Prämissen von Searles ‚biologischem Naturalismus‘ ernst nimmt.
Freiheit wird in Hegels Werk als das Im-Anderen-bei-sich-selbst-Sein aufgefasst. Diese paradoxe Konzeption soll exemplarisch an Hegels Verständnis vom menschlichen Handeln dargelegt werden: Die ...Handlung geht von der Absicht aus, die jedoch in der gemeinsamen Welt „zu Grunde“ geht, oder der Handelnde erkennt sich nie vollkommen in seiner ausgeführten Absicht. Für Hegel heißt das nicht, die Handlung wäre deshalb gescheitert: Stattdessen gewinnt sie erst hier ihre Wirklichkeit (oder Substanz), da sie in die intersubjektiv erfahrene Welt eingeht. Gegen Kant behauptet Hegel, nicht die Absicht sei in ihrer Reinheit Sitz des Guten. Ausschließlich in der Tat offenbart sich das Gute, und das nicht trotz dem Umstand, dass die Tat über die Tendenz verfügt, dem Handelnden die Absicht zu entfremden, sondern gerade aufgrund von dieser Tendenz, dasjenige zu bewirken, was der Handelnde in seinem Wollen nicht beabsichtigt hätte.
In diesem Beitrag wird der coronabedingte Berührungsentzug und der dadurch entstandene skin hunger aus phänomenologischer Perspektive beleuchtet. Dabei wird zunächst die Leiblichkeit des Subjektes ...thematisiert und erläutert, dass zwischen Leiblichkeit und Berührung ein gegenseitiges Konstitutionsverhältnis besteht. Darauf aufbauend, wird die Haut als Medium der Berührbarkeit und zugleich ihre identitätsstiftende Bedeutung vorgestellt. Die Auseinandersetzung mit dem Leib und dem Haut- Ich macht deutlich, dass das Subjekt ständig mit sich selbst, der Welt und potentiell mit seinen Mitmenschen in Berührung steht. Die Zwischenleiblichkeit und die in ihr grundgelegte Möglichkeit zur Fremdberührung, welche stets durch die Haut vermittelt ist, eröffnen ein Verständnis für die Gewichtigkeit der Haut-Nähe und Haut-Berührung für die intersubjektive Kommunikation und für die menschliche Vulnerabilität. Schließlich werden zentrale Gesichtspunkte des permanenten Berührungsentzuges, welcher einen erheblichen Vulnerabilitätsfaktor darstellt, vermittelt.
Die Simmel-Cassirer-Kontroverse behandelt den grundlegenden technikphilosophischen Gegensatz zwischen Kulturpessimismus und Kulturoptimismus. Diesen virtuellen Dialog beider Denker arbeitet Oliver ...Honer neu auf und entwickelt in einem aufsteigenden Reflexionsgang die Simmel'sche Rede von der »kulturellen Logik der Objekte« zum Begriff. Damit modelliert er das Verhältnis agierender Individuen zu ihren jeweiligen Möglichkeitsräumen und zeigt deren prekären Subjektstatus in diesen Räumen auf. Die dabei freigelegten Verhältnisse eröffnen angesichts technisch induzierter Eigenlogiken neue Wege einer dialektischen Kulturkritik.
U radu se analiziraju kulturni i medijski tragovi u poeziji Branka Čegeca. Istraženi su, opisani i protumačeni iz perspektive subjektne strukture u trima autorovim tekstovima triju pjesničkih zbirki ...objavljenih 80-ih godina 20. stoljeća – „Genesis (domovina): vazda i dovijeka“ iz Eros-Europa-Arafat, „Abcčćdđdžefghijklmnnjoprsštuvzž“ iz Zapadno-istočnoga spola i „Stanje stvari“ iz Melankoličnoga ljetopisa. Rad se oslanja na razlike između individualnoga i kolektivnoga pamćenja (J. Assmann) te dominantne i emergentne kulture (R. Williams), pri čemu tekst postaje poprištem njihove borbe. Tragovi kultura i medija najčešće se zamjećuju u motivskim slojevima, a njihovi su učinci vidljivi u otporima subjektnih struktura koje kritički rastvaraju prevladavajuće diskurse moći, ponajprije jezičnim i diskurzivnim igrama.
The article analyses cultural and media traces in Branko Čegec’s poetry. They are researched, described, and interpreted from the perspective of subject structure in the three texts from Čegec’s three poetry collections published in the 1980s – “Genesis (domovina): vazda i dovijeka” from Eros-Europa-Arafat, “Abcčćdđdžefghijklmnnjoprsštuvzž” from Zapadno-istočni spol, and “Stanje stvari” from Melankolični ljetopis. The article explores the differences between individual and collective memory (J. Assmann), and the dominant and emergent culture (R. Williams), whereby the text becomes the space in which they clash. Traces of cultures and media are most often observed among the motifs, and their effects are notably in the resistance of subject structures that critically undermine the prevailing discourses of power, primarily through linguistic and discursive games.
Was heißt "das Subjekt" denken? Ricken, Norbert
Zeitschrift für kritische Musikpädagogik,
2020, Volume:
19, Issue:
Sonderausgabe
Journal Article
Peer reviewed
Der Beitrag entstammt dem Tagungsband der Herausgeber Frauke Heß, Lars Oberhaus und Christian Rolle (Wissenschaftliche Musik-pädagogik, Bd. 9) "Subjekte musikalischer Bildung im Wandel", ...Sitzungsbericht des Symposions “Subjekte musikalischer Bildung im Wandel” der WSMP vom 10. und 11. Mai 2019 an der Universität zu Köln. Mit dem vorliegenden Band 9 erscheinen die Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Sozietät Musikpädagogik unter dem eingeführten Reihentitel Wissenschaftliche Musikpädagogik nicht länger als Druckpublikation im LIT-Verlag, sondern online in der Zeitschrift für Kritische Musikpädagogik. (DIPF/Orig.).
Tento přehledový článek se zabývá provozem a údržbou železničních vozidel v kontextu technických specifikací pro interoperabilitu (TSI). Pozornost je věnována zejména novému systému schvalování ...vozidel a rozšíření systému údržby subjektem zodpovědným za údržbu (ECM) i mimo oblast nákladních vozů, resp. obecně novinkám, které v dané oblasti zavádí tzv. technický pilíř 4. železničního balíčku.
Mit der Optimierung des Lehrens und Lernens durch Daten, Zahlen und Algorithmen nehmen die Nutzung digital erzeugter Daten oder automatisierte Auswertungsmethoden zu. Daten lassen sich nahezu ...beliebig miteinander verknüpfen und digitale Geräte, einzelne Plattformen und technische Ökosysteme befinden sich inzwischen im Dauerbetrieb. Scheinbare »Gewissheiten« und vermeintlich objektive(re) Rückmeldungen bestimmen so die pädagogische Praxis mit. Die Beitragenden des Bandes setzen sich kritisch mit (digitalen) Vermessungspraktiken in pädagogischen Kontexten und der allumfassenden Quantifizierung auseinander. Neben aktuellen Forschungsprojekten, die die dargelegten Ambivalenzen empirisch in den Blick nehmen, reflektieren darüber hinaus Forschende in Interviews die Erkenntnisse sowie eigene Erfahrungen für die Gegenwartsgesellschaft.
Welche Relevanz entfaltet die Subjektivierungsforschung in der Erziehungswissenschaft und in benachbarten Disziplinen? Der Band vereint grundlegende theoretische und methodologische Beiträge zur ...Subjektvierungsforschung mit Analysen, die verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit in den Fokus rücken und teilweise auch miteinander verbinden. Die vielfältigen Beiträge des Bandes diskutieren zum Beispiel Ent/Subjektivierung und Handlungsfähigkeit als zentrale Begriffe der Subjektivierungsforschung und beleuchten unter anderem Rassismus und Postkolonialität als subjektivierende Rahmungen. Sie bieten damit differenzierte Einblicke in die Subjektivierungsforschung und ihre Bedeutung zur Analyse sozialer Ungleichheit. (DIPF/Orig.)
Rassismus rückt als strukturelles Problem (in) der Pädagogik im deutschsprachigen Diskurs zunehmend in den Fokus der Erziehungswissenschaft. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden öffentlichen Debatte ...über Rassismus und Kolonialismus sowie der steigenden Prävalenz rassistischer Diskriminierung und Gewalt leistet dieses Jahrbuch einen bedeutenden Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung und Differenzierung. Sein Ziel ist es, die Komplexität rassistischer Verhältnisse, Mechanismen und Erfahrungen in den Bereichen Erziehungswissenschaft und Pädagogik zu beleuchten und zur Sprache zu bringen. Der Fokus liegt dabei dezidiert auf den deutschen Verhältnissen, die aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen werden. (DIPF/Orig.)
Racism increasingly comes into the focus of educational research as a structural problem in the German-speaking discourse. Against the backdrop of a growing public debate on racism and colonialism as well as the increasing prevalence of racist discrimination and violence, this yearbook makes an important contribution to critical debate and differentiation. Its aim is to shed light on the complexity of racist conditions, mechanisms and experiences in the fields of educational research and pedagogy. The focus is decidedly on German conditions, which are analysed from different perspectives. (Red.)