Welche Umstellungen und Anregungen ergeben sich aus einer vergleichenden Re-Lektüre der Neuen Politischen Theologie nach Johann Baptist Metz und den Theorien Judith Butlers für eine Praktische ...Theologie in der Spätmoderne? Ellen Geiser nimmt die sieben »Fährten« Anerkennung, Subjekt, Prekarität, Sprache, Verantwortung, kulturelle Verortung und Veränderung in den Blick und stellt Differenzen und Gemeinsamkeiten der Theorien heraus. Dabei eröffnen sich assoziative, diskursive und performative Räume, die auf der Suche nach einem (Denk-)Stil helfen, der die Frage »Wer zählt?« offenhält.
A core philosophical project is the attempt to uncover the fundamental nature of reality, the limited set of facts upon which all other facts depend. Perhaps the most popular theory of fundamental ...reality in contemporary analytic philosophy is physicalism: the view that the world is fundamentally physical in nature. The first half of this book argues that physicalist views cannot account for the evident reality of conscious experience and hence that physicalism cannot be true. However, the book also tries to show that familiar arguments to this conclusion—Frank Jackson’s form of the knowledge argument and David Chalmers’ two-dimensional conceivability argument—are not wholly adequate. The second half of the book explores and defends a radical alternative to physicalism known as “Russellian monism.” Russellian monists believe that (i) physics tells us nothing about the concrete, categorical nature of material entities, and that (ii) it is this “hidden” nature of matter that explains human and animal consciousness. Throughout the second half of the book various forms of Russellian monism are surveyed, and the key challenges facing it are discussed. Ultimately the book defends a cosmopsychist form of Russellian monism, according to which all facts are grounded in facts about the conscious universe.
Das Geheime ist ein Ort mannigfaltiger Beziehungen. An diesem Ort begegnen sich nicht nur Menschen, sondern zeigen sich auch ihre Verstrickungen in Macht-, Begehrens- und Wissensfelder. Lotte ...Warnsholdt legt einen Schwerpunkt auf die sozialen und historischen Effekte des Geheimen und adressiert die ambivalenten Wirkungsverhältnisse von Emanzipation und Ausgrenzung. Dazu bedient sie sich bei Theoretiker*innen wie Koselleck, Kittler, Horkheimer oder Hartman. Mit einem Fokus auf die Kulturtechniken des Schweigens und Zum-Schweigen-Bringens eröffnet sich so die Spannweite einer Semantik des Geheimen - und das Verhältnis von moderner Theoriegeschichte zur Verletzlichkeit moderner Subjekte.
Die Frage einer Ethik in pädagogischen Beziehungen, d.h., was als richtig oder falsch, angemessen oder unangemessen, geboten oder zu unterlassen zu bewerten ist, stellt sich zu jeder Zeit immer ...wieder neu. Das zeigt sich aktuell eindrücklich an den Ambivalenzen der Regulation von Nähe und Distanz sowie des intersubjektiven Anerkennungsgeschehens, die in der Folge der zahlreichen aufgedeckten Fälle gewaltsam aufgezwungener Nähe und anderer Formen von Gewalt in erschreckender Weise sichtbar geworden sind. Die Autor:innen beleuchten Fragen einer Ethik in pädagogischen Beziehungen aus unterschiedlichen Disziplinen und laden zum Nach- und Weiterdenken ein. (DIPF/Orig.)
Der wissenschaftliche Diskurs um ,,Professionalität und Professionalisierung von Lehrpersonen" hat sich in den letzten Jahren weiter ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund gibt der Band einleitend ...einen Einblick in die Pluralität professionstheoretischer Ansätze, in die Vielfalt von methodischen Zugangsweisen und in das Spektrum beforschter Inhalte. Es folgen zwölf empirische Beiträge zu aktuellen Forschungsprojekten, die im Band nach drei Schwerpunktbereichen geordnet werden: ,,Professionalisierung von Lehramtsstudierenden in Bezug auf das Praxisfeld Schule", ,,Auf die Professionalisierung von Lehramtsstudierenden einwirkende Akteur:innen" und ,,Professionalisierung und Professionalität von Lehrpersonen im Schulfeld". Mit dem Band wird das Anliegen verfolgt, den facettenreichen Diskurs um Professionalisierung und Professionalität studienbasiert anzureichern, eine Meta-Perspektive auf die Vielfalt des Diskurses zu ermöglichen sowie zur Reflexion dieser Vielfalt anzuregen. (DIPF/Orig.)
This book brings together a group of Judith Butler's philosophical essays written over two decades that elaborate her reflections on the roles of the passions in subject formation through an ...engagement with Hegel, Kierkegaard, Descartes, Spinoza, Malebranche, Merleau-Ponty, Freud, Irigaray, and Fanon. Drawing on her early work on Hegelian desire and her subsequent reflections on the psychic life of power and the possibility of self-narration, this book considers how passions such as desire, rage, love, and grief are bound up with becoming a subject within specific historical fields of power. Butler shows in different philosophical contexts how the self that seeks to make itself finds itself already affected and formed against its will by social and discursive powers. And yet, agency and action are not necessarily nullified by this primary impingement. Primary sense impressions register this dual situation of being acted on and acting, countering the idea that acting requires one to overcome the situation of being affected by others and the linguistic and social world. This dual structure of sense sheds light on the desire to live, the practice and peril of grieving, embodied resistance, love, and modes of enthrallment and dispossession. Working with theories of embodiment, desire, and relationality in conversation with philosophers as diverse as Hegel, Spinoza, Descartes, Merleau-Ponty, Freud, and Fanon, Butler reanimates and revises her basic propositions concerning the constitution and deconstitution of the subject within fields of power, taking up key issues of gender, sexuality, and race in several analyses. Taken together, these essays track the development of Butler's embodied account of ethical relations.
Wie machen sich nationalstaatliche Ein- und Ausgrenzungsmuster in der Schule bemerkbar? Welche Erfahrungen machen Schüler*innen in ihrem Schulalltag? Wie werden sie von diesen Erfahrungen geprägt? ...Die Autorin untersucht Subjektivierungsprozesse in Schulbildungsbiographien junger kurdisch positionierter Frauen in der Türkei daraufhin, wie sich - vermittelt über Schule - In- und Exklusionsverhältnisse im Nationalstaat in Subjekte einschreiben. Sie zeigt die Relevanz von Aneignungs- und Widersetzungsprozessen für die Ausbildung von Selbstverständnissen angesichts natio-ethno-kultureller (Nicht-)Zugehörigkeit und schließt Gedanken zu marginalisierter Handlungsfähigkeit an. Mittels einer qualitativ-empirischen Studie untersucht die Autorin Subjektwerden unter Bedingungen von symbolischen In- und Exklusionsverhältnissen im Nationalstaat, die mit dem Begriff outsiderness konzeptualisiert werden. Sie fragt nach schulbezogenen Erfahrungen und Selbstdeutungen solcher Subjekte, die innerhalb der nationalstaatlichen Zugehörigkeitsordnungen als nicht fraglos-zugehörig gelten und untersucht diese anhand von schulbildungsbiographischen Selbstauskünften junger sich als kurdisch positionierender Frauen in Istanbul. Mit der Verbindung aus biographischer Methode und subjektivierungsanalytischem Zugang wird re-konstruiert, wie Subjekte Eigenerlebtem rückblickend einen Sinn zuweisen und diese Sinngebungen soziale Normen und Diskurse aufrufen, die auf die Subjekte wirken und sie ermöglichen, die aber auch verschoben und unterwandert werden können. Anhand einer kontrastiven Betrachtung zweier Fälle aus einem Sample von insgesamt neun biographisch-narrativen Interviews werden unterschiedliche Dimensionen der Verhandlung von outsiderness herausgearbeitet, so etwa die Einbettung von Schulerfahrungen in gesellschaftliche Diskurse der Leugnung und Abwertung kurdischer Positionen, Praktiken der biographischen Widersetzung und Aneignung hegemonialer Diskurse, biographische Erschließungen von neuen Subjektpositionen als Muslimin bzw. als ,stolze' Kurdin, unterschiedliche Thematisierungsweisen von Schulerfahrungen zwischen Skandalisierung und Othering-Praktiken sowie Darstellungen im Interview selbst, die sich zwischen dem Modus der Korrektur und Bestätigung bewegen. Deutlich wird, dass sich nicht ,einfach' über outsiderness sprechen lässt, da angesichts eines diskursiv überformten und umkämpften Sprechens über Zugehörigkeitsverhältnisse im türkisch-nationalen Kontext jede (biographische) Thematisierung eine Positionierung darstellt. Ausgehend von den Analyseergebnissen wird diskutiert, wie Subjektwerden unter Bedingungen von outsiderness genauer erfasst werden kann: angesichts marginalisierter Handlungsfähigkeit wird insbesondere das Potenzial einer analytischen Fokussierung von subjektiven Souveränisierungsprozessen ausgelotet. (DIPF/Orig.)
Pädagogiken auf Probe Koch, Sandra; Schmidt, Melanie
Zeitschrift für Pädagogik,
2022
5
Journal Article
Peer reviewed
Aus einer kulturwissenschaftlich-praxeologischen Perspektivierung nehmen wir im Beitrag Aus- und Fortbildungen als Professionalisierungsgeschehen in den Blick. Fragen von Professionalisierung werden ...dabei insbesondere hinsichtlich der Konstitution pädagogischer Wissensfelder und der Möglichkeit einer Zugänglichkeit und Zugehörigkeit zu diesen pädagogischen Wissensfeldern für die sich professionalisierenden Subjekte diskutiert. Zentrales Anliegen des Beitrags ist es, diese Frage unter dem konzeptionellen Begriff der ‚Probe‘ zu systematisieren. Mit ‚Probe‘ werden Aus- und Fortbildungen als Räume kenntlich, in denen Wissen inszeniert, ausprobiert, geprüft und auf die Probe gestellt wird. Im Anschluss an diese Systematisierung werden zwei ausgewählte empirische Szenen aus Forschungsprojekten im Kontext pädagogischer Aus- und Fortbildungen zum Zwecke der illustrativen Erprobung des Probebegriffs analysiert. Dabei wird methodologisch auf Ansätze der Diskurs- und Autorisierungsforschung zurückgegriffen.
In this article we discuss teacher training and continuing professional development as settings for pedagogical professionalization from a practice-based perspective. In particular, questions of professionalization that refer to the possibility of accessibility and affiliation to the pedagogical field of knowledge are investigated in the context of authorization research. Pedagogical knowledge, its validity and potency will be examined in relation to the constitution of a recognisable pedagogical identity of all participants in the professionalization process. In this contribution, the debate about knowledge in the fields of pedagogical education and training is systematised as complex processes that are detached from the personal reference and analysed using selected empirical data material. Both approaches are linked by the concept of ‘Probe’: This German term combines several meanings including the probation period, a trial, or a sample. This concept serves as a heuristic for a comprehension of the authorization of knowledge.