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  • Korrelathaltige und korrelatlose Satzgefüge im Rahmen des NT-Modells starker und schwacher syntaktischer Varianten
    Petrič, Teodor, 1959-
    Im Aufsatz wird die Hypothese geprüft, ob abhängige Sätze mit Korrelat vom synchronen Standpunkt aus als starke Varianten eingeordnet werden können. Abhängige Sätze ohne Korrelat wären dann als die ... entsprechenden schwachen Varianten anzusehen. Beispiele: (1) Ich bin (davon) überzeugt, daß wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. (2) Sie wurden (dazu) gezwungen, sich die Ergebnisse genauer anzusehen. Die folgenden Merkmale sind im Einklang mit der bisherigen Grundannahme über die Eigenschaften verstärkter Konstruktionen und könnten unsere Ausgangshypothese stützen: 1) Ein abhängiger Satz mit Korrelat ist formal aufwendiger als ein abhängiger Satz ohne Korrelat, denn durch die Einfügung eines zusätzlichen Lexems in die Oberflächenstruktur des Matrixsatzes wird eine zweiteilige (oft diskontinuierliche) Konstituente realisiert. Ein leeres Element in der zugrundeliegenden Matrixsatzstruktur wird durch ein lexikalisches Element ersetzt, das im Lexikoneintrag des Matrixsatzprädikats gesucht werden muß. 2) Ein abhängiger Satz mit Korrelat kann eine spezifischere Bedeutung (oder eine Bedeutung, die im aktuellen Kontext im Vordergrund steht) aufweisen als ein entsprechender abhängiger Satz ohne Korrelat. 3) Dem Sprecher bereitet das Produzieren eines abhängigen Satzes, der mit Korrelat auftritt, größere Schwierigkeiten. Diese Annhme berücksichtigt, daß das entsprechende Korrelat im Lexikoneintrag des Matrixsatzprädikats gesucht werden muß und muß die Lexeme, die als Korrelate zu abhängigen Sätzen auftreten, als kataphorische sprachliche indices verwendet werden. 4) Dem Hörer erleichtert das Korrelat als kataphorisches sprachliches Zeichen das Verständnis des abhängigen Satzes und dessen Funktion in der Äußerung. Das Korrelat kann nämlich die Valenzstruktur eines Matrixsatzprädikats verdeutlichen. Nach unserer Grundannahme ist zu erwarten, daß Korrelate mit markierteren Typen von abhängigen Sätzen auftreten, d.h. vor allem mit Infinitivsätzen, seltener mit konjunktional eingeleiteten Verb-Lezt-Sätzen und am seltensten mit abhängigen V1- und V2-Sätzen. Die grammatischen Parameter in abhängigen Sätzen sollten gemäß unserer Grundannahme markiertere Werte aufweisen, d.h. einen größeren Anteil von Negationen, von Subjunktoren, die für Nicht-Aussagesätze typisch sind, einen größeren Anteil von markierteren verbalen Formen u.a. Entsprechendes kann für die übergeordneten Trägersätze vermutet werden Alternativ kann jedoch auch davon ausgegangen werden, daß starke Varianten aufgrund von Kompensationstendenzen in einfacheren grammatischen Umgebungen auftreten als die entsprechenden schwachen Varianten. Abhängige Sätze mit Korrelat müßten gemaß der Kompensationshypothese in einfacheren Matrixsätzen auftreten als die entsprechenden korrelatlosen abhängigen Sätze. Die Vorhersagen werden an authentischen Gesprächsabläufen überprüft und mit statistischen Mitteln ausgewertet
    Source: Vestnik. - ISSN 0351-3513 (Letn. 35, št. 1/2, 2001, str. 269-281)
    Type of material - article, component part ; adult, serious
    Publish date - 2001
    Language - german
    COBISS.SI-ID - 11410696

source: Vestnik. - ISSN 0351-3513 (Letn. 35, št. 1/2, 2001, str. 269-281)

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