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  • Existenz ist eine selektive...
    Schaller, Nicolas

    Soziale Systeme, 06/2023, Letnik: 28, Številka: 1
    Journal Article

    Philosophische Arbeit an der Form bedeutet zunächst, nicht die Idee der Unterscheidung als gegeben anzunehmen, sondern den Unterschied zwischen unserer Kenntnis von der Innen- und jener von der Außenwelt. Denn ihr Inhalt mag asymmetrisch sein, ihre Form aber scheint durchaus vergleichbar. Während sich nach Überzeugung Spencer-Browns die Kenntnis der Außenwelt in den physikalischen Wissenschaften zeige, erbringe von der Innenwelt allein die Mathematik Kenntnis von vergleichbarer Form. Das aber bedeute, so Spencer-Brown, dass uns ein gewisses mathematisches Einsehen eigen sei, nämlich das in die ursprünglichste arithmetische Operation; in die Operation der Unterscheidung. Die philosophische Arbeit an der Form hat dabei, das soll im Folgenden deutlich werden, nicht mit den „Laws of Form“ begonnen. Während Spencer-Brown mit der „Idee der Unterscheidung“ in Widerspruch zu Bertrand Russells Logizismus die Arithmetik als fundamentale Disziplin auszeichnete und vor ihm Edmund Husserl im „Akt der Unterscheidung“ das Primat der Psychologie bestätigt sah, war Alexius Meinong der Überzeugung, dass der „Akt“ selbst eine neue Wissenschaft, die Gegenstandstheorie, unverzichtbar mache. Dabei war Spencer-Brown wohl zunächst nicht von philosophischen, sondern durchaus praktischen Motiven geleitet.