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Celotno besedilo
  • Krankheitsvorstellungen von...
    Hansen, Andreas; Wilke Annika; John Swen Malte; Anna-Sophie, Buse

    Prävention und Gesundheitsförderung, 01/2024, Letnik: 19, Številka: 2
    Journal Article

    ZusammenfassungHintergrundBerufsbedingte Hauterkrankungen treten in vielen Berufen auf. Häufig handelt es sich um irritative und/oder allergische Handekzeme. Zu den häufigsten betroffenen Berufsgruppen zählen z. B. Pflegekräfte und Metallarbeiter*innen. Hinsichtlich soziodemografischer Merkmale (Alter, Berufe, Geschlecht) ist das Patientenklientel insgesamt sehr heterogen. Individualpräventive ambulante und stationäre Maßnahmen zielen u. a. darauf ab, das Selbstmanagement mit der Erkrankung zu verbessern (z. B. Veränderung des Hautschutzverhaltens) und ein erkrankungsbedingtes Ausscheiden aus dem Beruf zu verhindern. Subjektive Krankheitstheorien spielen bei der Erreichung dieser Ziele eine wichtige Rolle, so dass es das Ziel der Studie war, diese subjektiven Theorien unter besonderer Beachtung soziodemografischer Merkmale zu erfassen und zu analysieren.MethodeEs wurden 36 leitfadengestützte qualitative Interviews mit Patient*innen einer stationären Individualpräventionsmaßnahme geführt. Die Auswertung erfolgte mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse. Hauptkategorien wurden deduktiv anhand des theoretischen Rahmens (Common-Sense-Modell) gebildet, Subkategorien anhand des Materials (induktiv).ErgebnisseInterviewtranskripte von 35 Patient*innen wurden analysiert (Geschlecht: weiblich = 18, männlich = 17/Alter: minimal: 22 Jahre, maximal: 63 Jahre). Dabei ließen sich alle Dimensionen des Rahmenmodells mit verschiedenen Subkategorien abbilden. Die vermuteten bzw. wahrgenommenen Ursachen waren überwiegend komplex. Hinsichtlich der Altersgruppen und Berufe konnten teilweise Unterschiede festgestellt werden. So waren z. B. Aussagen, die auf eine höhere Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Kontrollierbarkeit des Handekzems hindeuteten eher bei interviewten Pflegekräften zu finden, als bei den Befragten der Metallberufe.SchlussfolgerungenDie Wahrnehmung komplexer Ursachen spiegelt die oftmals multifaktorielle Krankheitsentstehung wider (z. B. irritative Handekzeme bei atopischer Disposition). Die z. T. vorgefundenen Unterschiede zwischen Berufs- und Altersgruppen verdeutlichen, dass involvierte Berufsgruppen (z. B. Ärzt*innen, Therapeut*innen) bei der Berücksichtigung der subjektiven Krankheitsvorstellungen auch ein Zusammenspiel mit soziodemografischen Aspekten erwägen sollten.