UNI-MB - logo
UMNIK - logo
 
(UM)
  • Die stilistische Funktion von Fluchwörtern in autobiographischen Texten - eine translatologische Analyse anhand der Autobiographie von Miles Davis : Diplomarbeit = Stilistične funkcije kletvic v avtobiografskih besedilih - translatološka analiza na podlagi avtobiografije Milesa Davisa : diplomsko delo
    Praprotnik, Matjaž, 1987-
    Fluchen ist eines der Phänomene, deren Herkunft bis heute unerklärt bleibt. Einige behaupten, Fluchwörter seien so alt wie die Menschheit selbst. Aber für ein Phänomen, das uns schon so lange ... begleitet, ist es interessant, dass es bis heute noch nicht ganz definiert ist. Definitionen in Wörterbüchern wie Duden geben uns den Eindruck, Fluchen sei eine Folge von Wut. Zwar können wir das nicht leugnen, wir können dem aber auch nicht ganz zustimmen: Am Beispiel von Miles Davis werden wir sehen, dass Fluchwörter oft eine Folge von Begeisterung, Bewunderung und einfacher Betonung von momentanen, nicht unbedingt negativen Gefühlen sind. Fluchen kann sogar eine Angewohnheit sein oder eine Strategie, die eine Person einsetzt, wenn ihm oder ihr die Wörter fehlen, mit denen er seine Gedanken, Gefühle usw. ausdrücken will. Obwohl in verschiedenen Sprachen aus diversen Bereichen Fluchwörter geschöpft werden, können zwischen dem Englischen, Deutschen und Slowenischen Parallelen aufgewiesen werden. In allen drei Sprachen sind Fluchwörter aus dem skatologischen, religiösen und sexuellen Bereich vorhanden. Sie unterscheiden sich nur darin, welcher von den Bereichen in einer Sprache besser vertreten ist. So dominieren im Slowenischen und Englischen Fluchwörter aus dem sexuellen Bereich, im Deutschen ist aber der Skatologische am meisten produktiv. Fluchen war lange als eine Angewohnheit der niedrigen Gesellschaftsschichten angesehen. Sie sind aber nicht die einzigen, denn man kann auch Menschen aus den höheren Schichten fluchen hören. Zahlreiche Autoren machen heutzutage darauf aufmerksam, dass die klassische Aufteilung der Gesellschaft in schichten heute unzureichend ist. Wichtiger als Schichten sind heutzutage die Einflüsse von der Familie und (kleinen) Interessensgruppen. Eine solche Gruppe stellten die schwarzen Jazzmusiker in der goldenen Jazzepoche in New York dar. Unter sich haben sie einen besonderen Slang oder Jargon entwickelt, in dem es an Fluchwörtern nur wimmelte. Dieses Vokabular hat auch Miles Davis übernommen, und so kann man in seiner Autobiographie zahlreiche Fluchwörter finden, die auf verschiedene Art und Weise eingesetzt werden. Meine Analyse habe ich auf drei Fluchwörter beschränkt: motherfucker, nigger und bitch. Bei jedem habe ich erst die Funktion im Original analysiert, die ich danach mit den Übersetzungen verglichen habe. Am Ende habe ich noch einen Vergleich zwischen den Übersetzungen gemacht. Bei der Suche nach Argumenten habe ich mir mit dem Korpus Fidaplus und einem slowenischen (SSKJ) und deutschen (Duden) Universalwörterbuch geholfen. Das erste und häufigste Fluchwort in meiner Analyse war motherfucker. Es hat sich ergeben, dass es viele Funktionen einnimmt und mit verschiedenen Konnotationen vorkommt. Der slowenische Übersetzer hat versucht, eine Übersetzungslösung pro Funktion zu behalten. So benutzte er pizdun, wenn im Original Menschen gemeint waren, und pizdarija, wenn es um Objekte, Situationen usw. ging. So eine Einigkeit konnte in der deutschen Übersetzung nicht nachgewiesen werden, denn hier wurde motherfucker oft mit dem Fremdwort Motherfucker übersetzt, manchmal hat der Übersetzer aber entsprechende deutsche Wörter verwendet (z.B. Scheißkerl oder Arschloch). Oft hat er Fluchwörter sogar völlig ausgelassen und lieber neutrale Wörter benutzt, wie z. B. Typen oder Jungs. Interessant ist es, dass in dem Fall, in dem Davis motherfucker für seinen Vater benutzt hat, beide Übersetzer Fluchwörter ausgelassen haben. Wenn damit aber eine Frau gemeint war, haben sie beide behalten. Das zweite Fluchwort in meiner Analyse war nigger. Hier waren sich die Übersetzungen ziemlich ähnlich: Der slowenische Übersetzer hat das Wort črnuh benutzt (das Wort hat sich schon als eine prototypische Übersetzung dafür durchgesetzt). Der deutsche Übersetzer hat aber das Lehnwort Nigger benutzt, dass in dieser Form im Deutschen schon lexikalisiert ist. Das letzte Wort in meiner Analyse war bitch.
    Type of material - undergraduate thesis ; adult, serious
    Publication and manufacture - Maribor : [M. Praprotnik], 2012
    Language - german
    COBISS.SI-ID - 19483656

Library Call number – location, accession no. ... Copy status
Miklošič Library FPNM, Maribor M DIPL 80/81 PRAPROTNIK M. Stilistische
IN: 320120271
available - reading room
loading ...
loading ...
loading ...