'Den Vorgaben des von der OECD und dem Schweizerischen Bundesamtes für Statistik im Rahmen des Projektes Definition and Selection of Competencies (DeSeCo) folgend besteht die Aufgabe des vorliegenden ...Papiers in einer Zusammenschau und Analyse wesentlicher nationaler Diskurse, Strategien und Maßnahmen zur Definition von Grundkompetenzen als angestrebte Ergebnisse des Bildungssystems oder als Basis für die Überprüfung. Der zur Verfolgung dieser Aufgabenstellungen entwickelte methodische Rahmen beruht auf der Analyse von Literatur und ausgewählten Dokumenten aus der österreichischen Debatte und Politik zur Definition und Auswahl von Kompetenzen, sowie auf einer kleinen Zahl von gezielten Expertlnneninterviews aus den Bereichen der Interessenvertretungen und der Administration des Schulwesens. Als hervorstechende Aktivitäten im Bereich des Schulwesens sind vor allem zwei längerfristige Aktivitäten zu nennen: Die Entwicklung eines neuen Lehrplanes im Bereich der unteren Sekundarstufe (Lehrplan'99), in dem ein neuer Begriff von Kompetenzen im Sinne der Ergänzung der Sachkompetenz durch Selbstkompetenz und Sozialkompetenz für diese Phase der Schulpflicht verbindlich gemacht wurde. Auch aus dem Bereich der Industrie sind weitreichende Vorschläge im Hinblick auf die Definition von erforderlichen Kompetenzen vorgetragen worden, die sich auf die Ergänzung der Fachkompetenz durch Methoden- und Sozialkompetenz beziehen.' (Autorenreferat)
'Corresponding to the requirements launched by OECD and the Swiss Federal Statistical Office in the project Definition and Selection of Competencies (DeSeCo) the paper provides an analysis of salient discourses, strategies and steps found at the national level for the definition of key competencies as the desired outputs of the educational system or as a basis for assessment. The methodological framework of the report is based on an analysis of literature and selected documents covering the debate held and the policy adopted in Austria regarding the definition and selection of competencies, and on a small number of specific interviews with experts representing interest groups and the school administration. The most noteworthy activities found in Austria were two long-term measures: The development of a new curriculum for the secondary lower level (1999 curriculum), which introduced a new mandatory competency notion in the sense of a complementarity between subject-matter competence and self-competence/ social competence for this phase of compulsory schooling. Industry as well launched a process of several years that was designed to define the challenges and new requirements facing the system of education and submitted extensive suggestions for the definition of competencies needed, which are aimed at complementing subject-matter competence by methodological and social competence.' (author's abstract)|
'In modernen Gesellschaften hat neben der Familie oder der Gleichaltrigen-Gruppe insbesondere die Schule die Aufgabe, in Heranwachsenden jene Qualifikationen und Orientierungen zu erzeugen, ohne die ...Individuen nicht handlungsfähig und die Gesellschaft nicht funktionsfähig wäre. Im Schulalltag dominant und sichtbar ist dabei primär die Ausbildungsfunktion: die Schüler sollen fachspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Die im eigentlichen Sinne erzieherischen Prozesse dagegen sind weniger stark institutionalisiert und normiert und laufen häufig für die Beteiligten unbewußt ab. Dennoch gehen auch von diesen eher latenten Prozessen erzieherische Wirkungen im Sinne der Vermittlung fachübergreifender Kompetenzen und Wertorientierungen aus.' (Autorenreferat)
Im vorliegenden Aufsatz werden vier empirische Studien, die im Zentralarchiv für empirische Sozialforschung in Köln zur Verfügung gestellt werden können, vorgestellt und Auswertungsmöglichkeiten ...aufgezeigt. Vorgestellt werden: (1) die im Juni 1958 vom Divo-Institut durchgeführte Studie 'Bildung und gesellschaftliches Bewußtsein'; (2) die im November 1963 vom Divo-Institut durchgeführte Wiederholung eines Teils dieser Erhebung; (3) eine im Juni 1973 vom INFAS-Institut durchgeführte, von Schulenberg erweiterte Untersuchung zum gleichen Thema; (4) eine erneute Befragung im Juni 1979 von Meuelmann, die von ZUMA betreut und von GETAS (Bremen) durchgeführt wurde. Die Studien sind geeignet zur Beantwortung folgender Forschungsfragen: Wie wurden die objektiven Veränderungen im Bildungswesen subjektiv wahrgenommen? Wie kommt die Bildungsexpansion in der Bevölkerung an? Welche langfristigen Konsequenzen hat die Bildungsexpansion für die Realisierung subjektiver Lebensziele? Eigene Auswertungen des Autors zum Thema 'schulische Zielwerte in unterschiedlichen Bildungsgruppen' führten zum Ergebnis, daß eine 'Bildungsanfälligkeit' der schulischen Zielwerte nicht besteht. 'Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen. Aber die Unterschiede bleiben über die Zeit erstaunlich konstant; folglich findet man in beiden Bildungsgruppen (Hauptschulabschluß - höherer Abschluß) den gleichen Wertwandel.' (LO)