Die Autorin stellt das Konzept der 'lernenden Organisation' von Chris Argyris und Donald A. Schön vor, für welche die auf Verbesserung des Handelns zielenden Schriften von John Dewey einen der beiden ...tragenden Pfeiler des theoretischen Gebäudes ihrer Interventionstheorie darstellen. Die Autorin beschreibt die Schlüsselkonzepte und einige wesentliche Determinanten der 'theory of action' von Argyris und Schön und zeigt, inwiefern diese weitreichender als bisher für eine sozialwissenschaftliche Organisationsforschung und Organisationsberatung genutzt werden können. Argyris und Schön identifizierten insbesondere Leitlinien eines Veränderungsprozesses, mit denen effektives Lernen initiiert werden kann. Hinter den einzelnen Parametern stehen im Wesentlichen eine kontinuierliche Nachforschungsorientierung, eine ausschließliche Verwendung von validen Informationen für Schlussfolgerungen und Handlungspläne sowie eine gesteigerte persönliche Übernahme von Verantwortung. (ICI2)
The author presents the concept of the “learning organization” of Chris Argyris and Donald A. Schön, for which John Dewey’s writings aimed at improving action are one of the two pillars of the theoretical building of her intervention theory. The author describes the key concepts and some important determinants of the theory of action of Argyris and Schön and shows how these can be used more extensively than before for social science organizational research and organizational consultancy. Argyris and Schön identified guidelines for a change process that can be used to initiate effective learning. The individual parameters are essentially based on continuous research orientation, an exclusive use of valid information for conclusions and action plans, and an increased personal assumption of responsibility. (ICI2)
Many postsecondary students who request academic accommodations for learning disabilities actually show no documentable learning disability but a discrepancy between their intellectual ability and ...their achievement aspirations (i.e., a "yearning disability") rather than a discrepancy between their ability and achievement (i.e., a learning disability). Identification and treatment of students with "yearning disabilities" are discussed. (LKS)
'Wissenschaftliche Forschung wird oft als streng rationaler Vorgang beschrieben, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen, um die Wahrheit zu entdecken oder um zumindest die faktische ...Natur ihrer Erkenntnisse zu untermauern. Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit Strategien, die Wissenschaftler einsetzen, wenn sie sich nicht darüber im Klaren sind, was momentan vor sich geht. Diese Strategien lassen sich mit der Metapher des 'Tappens im Dunkeln' beschreiben. 'Tappen im Dunkeln', also der Umgang mit Unsicherheiten und Unwägbarkeiten während des Forschungsprozesses, ist ein alltäglicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben diesbezüglich eine hohe Toleranzschwelle. Vermutlich ist dies ein Grund dafür, warum in den späteren Publikationen solche Schwierigkeiten in den Beschreibungen des methodischen Vorgehens keine Erwähnung finden. Die Metapher des 'Tappens im Dunkeln' wird auf allgemeine Lernprozesse angewendet - u.a. in den naturwissenschaftlichen Schulfächern.' (Autorenreferat)
'Scientific research is frequently presented in terms of a set of rational processes, which scientists enact to arrive at truth, or at least to construct the factual nature of their knowledge. This article focuses on the processes scientists engage in when they do not know what is going on; these processes resemble 'groping in the dark'. It is perhaps the everydayness of 'groping in the dark' and the particular resilience of scientists to this state that makes descriptions of the uncertainty associated with the process disappear in subsequent accounts of method (publications). 'Groping in the dark' is proposed as a metaphor for learning processes more broadly, including school science.' (author's abstract)|
"Diese interdisziplinäre Arbeit präsentiert eine Architektur sozial lernfähiger Agenten. Die theoretische Basis dieser Architektur bilden mikrosoziologische Ansätze, die von Mead, Blumer und Goffman ...entwickelt worden sind. Im soziologischen Theorieabschnitt der Arbeit werden einige Grundkonzepte des Interaktionismus erörtert: vor allem Interaktion, Identität und Rahmen. Diese Konzepte unterbauen im Weiteren das soziologische Fundament zur Entwicklung einer Architektur lernfähiger und situationsspezifisch rahmender Agenten. Die heuristische Leistungsfähigkeit der in diesem Text skizzierten interaktionistischen Sozionik wird an einem Forschungsgegenstand demonstriert, der für die beide beteiligten Disziplinen, die Soziologie wie die Informatik, gleichermaßen von zentralem Interesse ist: soziale Probleme und Konflikte. In einem kurzen Fazit werden zum Schluss die Potentiale dieses interdisziplinären Ansatzes eruiert sowie seine Weiterentwicklungsmöglichkeiten erläutert." (Autorenreferat)
"This interdisciplinary work presents an architecture of agents capable of social learning. Micro- sociological approaches developed by Mead, Blumer, and Goffman are the theoretical basis of this architecture. Some basic concepts, namely interaction, identity, and frame, are discussed in the sociological part of the paper. In the following, these concepts build the sociological fundament applied to the development of an architecture of learning and situation-specifically framing agents. The heuristic strength of this interactionist socionic approach sketched out in this text is demonstrated by referring it to a research subject that is of central interest for both disciplines, sociology and computer science, alike: social problems and conflict. In a short summary, the potency of this inter-disciplinary approach is determined as well as the potentials of its improvement." (author's abstract)
"Vieles deutet darauf hin, daß sich die Gesellschaften der Moderne in einer
umfassenden und tiefgreifenden Krise befinden, und zwar einer Krise, von der
nicht mehr nur einzelne, sondern zunehmend ...alle Organisationen der
Gesellschaft betroffen sind, und in der deren Existenzberechtigung nachhaltig
und von Grund auf in Frage gestellt wird. In dieser Situation ist Lernen für
Organisationen in doppelter Hinsicht ein zentrales Problem. Zum einen gewinnt
das Organisationslernen eine existenzielle Bedeutung, weil der Fortbestand einer
Organisation entscheidend davon abhängt, ob und inwieweit in ihr
Lernbereitschaft und Lernfähigkeit ausgeprägt sind. Zum anderen erweist sich
Organisationslernen speziell in Krisenzeiten als äußerst schwierig und fallweise
auch als unmöglich. Die vorliegende Studie ist darauf fokussiert, diese
Problemlage aus zwei sich ergänzenden theoretisch-konzeptionellen
Perspektiven zu analysieren, nämlich der Konventions- und der Leitbild-
Perspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei drei Fragen: erstens,
was sind Lernkonventionen; zweitens, wie bilden sie sich heraus; und drittens,
welche Rolle spielen Leitbilder bei ihrer Formierung. Diese Fokussierung
ermöglicht es, Lernprozesse und -Strukturen in den Blick zu bekommen, die
sowohl in der Theorie als auch in der Praxis des Organisationslernens bislang
kaum oder gar nicht beachtet wurden, die jedoch gerade im Hinblick auf eine
erfolgreiche Krisenbewältigung zunehmend bedeutsamer werden dürften." (Autorenreferat)
"The crisis of modernity which is being experienced by a significant number of contemporary societies has a severe impact not only on individuals, but also on nearly all organizations. Their function and the way they operate is being profoundly challenged. The longterm existence and wellbeing of many organizations, therefore, increasingly depends on their preparedness and ability to learn. Organizational learning has become a crucial issue. However, in times of deep crises, it is a very difficult, often an impossible task. This paper discusses the problems of organizational learning in crisis situations using two conceptual angles: the theory of conventions and the concept of 'Leitbilder' (guiding visions). It focusses on three central questions: the definition of conventions, their genesis, and the role of 'Leitbilder' in the formation of conventions. This approach serves as the basis for a new orientation in the study of organizational learning processes and those factors enabling or hindering it. The paper attempts to demonstrate that such a conceptual perspective is of specific relevance in an organization's struggle with the current crisis of modernity." (author's abstract)