Judith Butler fasziniert und verstört, ihr Werk ist gleichermaßen prägend, irritierend und herausfordernd. Diese Spannung findet sich auch deutlich in der Theologie: Für die einen ist ihre ...Gendertheorie ebenso bedeutsam wie ihre Öffentlichkeitstheorie, ihre Einlassungen zur Verkörperung der Versammlung, ihr Subjektdenken und ihre Reflexionen über Anerkennung. Die anderen scheinen abgestoßen durch ihren Kritikbegriff und ihre Delegitimierung überkommener Ordnungen, die mitunter als massive Kirchenkritik aufgefasst wird. Die Beiträge des interdisziplinären Bandes gehen grundsätzlicher den theologischen Rezeptionsmöglichkeiten und -grenzen der Butler'schen Philosophie im Spiegel der theologischen Einzeldisziplinen nach.
De unge rundt om i verden er igen begyndt at engagere sig i politiske problemstillinger og at deltage politisk i samfundet. Måske er det første gang siden det ikoniske ungdomsoprør i 68, at de unges ...politiske deltagelse på tværs af nationale grænser har fået så stor og bred politisk opmærksomhed. Men er der igen i dag tale om et ungdomsoprør, og hvordan og på hvilket grundlag ønsker nutidens unge at engagere sig? På baggrund af en række kvalitative interviews med unge i Danmark, som deltager i ukonventionelle politiske aktiviteter, ønsker artiklen at undersøge en række af de karakteristika, som former og driver unges politiske engagement. Med henblik på at fokusere, forstå og diskutere disse karakteristika vil artiklen anlægge et idéhistorisk perspektiv, som sammenligner unges politiske engagement fra perioden omkring 68 med unges engagement i dag. Analysen viser, at unge aktivister tager udgangspunkt i mange af de samme begrundelser som i 68, men også, at de transformerer disse. Dette kommer til udtryk ved, at de unges oprør ikke har som ambition at være gennemgribende, radikalt og larmende som i 68, og at oprøret i dag har fået en mere pragmatisk, ydmyg og stille karakter.
Als disruptive Technologie verändert und beeinflusst Künstliche Intelligenz fast alle menschlichen Lebensbereiche und stellt das Bild und die Bildung des Menschen auf die Probe. Dabei stellt gerade ...das Nichtwissen ein bedeutendes Unterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Maschine dar und treibt den Menschen in unsicheren Situationen zu Problemlösungen und Urteilen an. Diese Fähigkeiten machen die Einzigartigkeit des Menschen aus und bleiben auch in Zukunft eine wichtige Bildungsaufgabe. Medienpädagogik nimmt in dieser Konstellation eine Aufklärungs- und Gestaltungsfunktion für die Verbindung zwischen dem individuell bzw. sozial Kontingentem und den materiellen, technischen Umwelten ein. Im vorliegenden Beitrag werden diese Überlegungen anhand interdisziplinärer Theorieansätze begründet.
Digitale Bildung stellt einen zentralen Ansatz dar, um eine zeitgemässe Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung zu formulieren sowie zukunftsorientierte Handlungsfähigkeit und ...gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten. Dabei erweist sich das Zusammenspiel von Mensch und digitalen Technologien über einen instrumentell-qualifikatorischen Blick hinausgehend als überaus komplex, was die grundlegende Frage danach aufwirft, wie Bildung im Sinne der Menschwerdung unter den Bedingungen des Digitalen überhaupt gedacht werden kann. Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die besondere Qualität des Digitalen zu einem bildungstheoretisch fundierten Verständnis von Digitalität verhält und welche Bedeutung das Allgemeine im Zusammenspiel von Bildung und Digitalität spielt. Dabei wird das Verhältnis des Besonderen zum Allgemeinen vor dem Hintergrund digital vernetzter Infrastrukturen diskutiert, um so zu Aussagen über die meist unsichtbaren Abhängigkeiten und deren sichtbare Auswirkungen auf Bildung und den Menschen zu diskutieren.
Anerkennung markiert ein zentrales Strukturmoment pädagogischer Praktiken und gilt weithin unbestritten sowohl als Ziel als auch als Mittel pädagogischen Handelns. Die Fragen aber, was denn unter ...Anerkennung in pädagogischen Feldern – insbesondere in Schule und Unterricht – zu verstehen ist, wie Anerkennung praktiziert wird und zu welchen Effekten sie führt, sind hingegen weithin umstritten. Hier setzen nun die erziehungswissenschaftlichen Studien des Forschungsprojekts an und tragen in theoretisch, methodologisch und empirisch ausgerichteten Beiträgen zu einem umfassenden Verständnis von Anerkennung bei. Dabei werden an ausgewählten pädagogischen Praktiken jeweilige Anerkennungsmuster und -ordnungen herausgearbeitet und mithilfe eines adressierungsanalytischen Zugriffs auf ihre jeweiligen (Subjektivierungs-)Effekte hin untersucht. Dadurch gelingt es, den derzeitigen Diskurs der Anerkennung um eine eigenständige Perspektive zu bereichern.
Die Frage einer Ethik in pädagogischen Beziehungen, d.h., was als richtig oder falsch, angemessen oder unangemessen, geboten oder zu unterlassen zu bewerten ist, stellt sich zu jeder Zeit immer ...wieder neu. Das zeigt sich aktuell eindrücklich an den Ambivalenzen der Regulation von Nähe und Distanz sowie des intersubjektiven Anerkennungsgeschehens, die in der Folge der zahlreichen aufgedeckten Fälle gewaltsam aufgezwungener Nähe und anderer Formen von Gewalt in erschreckender Weise sichtbar geworden sind. Die Autor:innen beleuchten Fragen einer Ethik in pädagogischen Beziehungen aus unterschiedlichen Disziplinen und laden zum Nach- und Weiterdenken ein. (DIPF/Orig.)
Anthropocentrism and the fact that some animals are just considered a means to an end while others are loved are often subject to criticism in animal ethics. Drawing on the psychoanalytic theories of ...Jacques Lacan, the author examines how the apparent ambivalence in human–animal relationships is based on different forms of enjoyment. Referring to the Real, the Symbolic and the Imaginary, which according to Lacan define human reality, the author shows how enjoyment and its limits shape, for example, how we think about pets, farm animals or wild animals. This alternative perspective will contribute to a better understanding of the challenges in human–animal relationships.
Fake News beeinflussen die Aneignung politischer Informationen in Social Media und Internet sowie damit die Art und Weise der Konstruktion von Wirklichkeit und Erfahrung von Wahrheit. Der vorliegende ...Beitrag setzt sich mit dieser Beeinflussung auf Basis einer bildungstheoretischen Perspektive auseinander, die die Autonomie der Subjekte fokussiert. Ausgehend von der These, dass Autonomie auf sozialen Praktiken beruht, die Subjekte als Legitimation ihres eigenen Handelns anerkennen, wird das Phänomen der Fake News zunächst skizziert und mithin als Problemgegenstand beschrieben. Auf diese Weise kann ein medienpädagogisches Handlungsfeld abgesteckt werden. Innerhalb dieses Feldes werden auf der einen Seite Prinzipien der Autonomie unterlaufen, wodurch auf der anderen Seite neuartige Anforderungen an den Bildungsbegriff entstehen. Diese Anforderungen erwecken die Notwendigkeit eines sowohl affirmierenden als auch negierenden Welt- und Selbstbezugs der Subjekte, welches es anhand des Verhältnisses zwischen ‹Wahrheit› und ‹Unwahrheit› zu explorieren gilt.
Wenn wir Alltag als die immer schon gegebene Weise des In-der-Welt-Seins verstehen, stellt sich bildungs-, kulturtheoretisch und didaktisch die Frage, wie das Subjekt Zugang zu anderen Dimensionen ...von Selbst und Welt finden kann. Alltag ist schließlich gerade dadurch gekennzeichnet, Lernprozesse zu vermeiden und sich auf Bildungsprozesse nicht einzulassen. Mit der Philosophie der symbolischen Formen Cassirers können die Eigenarten anderer Modi des In-der-Welt-Seins (Kunst, Wissenschaft, Religion, ggf. Spiel) herausgearbeitet werden. Erst in diesen »symbolischen Formen« werden die Bildungsprozesse möglich, wie sie die transformatorische Bildungstheorie beschreibt. Aus verschiedenen klassischen subjektphilosophischen Analysen (Kant, Husserl, Hegel) lässt sich die These ableiten, dass Bildungsprozesse nicht nur auf symbolische Formung angewiesen, sondern zudem auf der Ebene des Selbstbewusstseins zu verorten sind, d.h. nicht schon auf der Wahrnehmungs- oder Verstandesebene. Eine Pädagogik, die sich der daraus erwachsenden Herausforderungen entledigt, indem sie auf eine immer schon vorauszusetzende Alltäglichkeit setzt, zieht daher die Diagnose von Banalisierung auf sich. (DIPF/Orig.)