Patients with initial stroke or transient ischemic attack (TIA) are at high risk for further strokes, death or cardiovascular events. Even the first-ever stroke is associated with a high chance of ...disability and need for assistance. The risk of long-term health care demands increases with each subsequent event. Although the inpatient sector already provides a high standard of care in Germany, it can be difficult to obtain cross-sectoral aftercare. Thus, the study investigated whether a structured case management program can avoid stroke recurrences.
The study was conducted with a quasi-experimental study design in three regions in North Rhine-Westphalia. Patients with first-ever stroke or TIA were eligible to participate. The intervention group was prospectively recruited and supported by a case manager during a one-year follow-up. Optimal Full Matching was used to generate a control group based on statutory claims data. The primary outcome was the stroke recurrence. Recurrence and mortality were analysed by using Cox regression; other secondary outcomes were examined with test-based procedures and with logistic regressions. Additionally, subgroup analyses were performed.
From June 2018 to March 2020, 1,512 patients were enrolled in the intervention group. Claims data from 19,104 patients have been transmitted for establishing the control group. After the matching process, 1,167 patients of each group were included in the analysis. 70 recurrences (6.0%) occurred in the intervention group and 67 recurrences (5.7%) in the control group. With a hazard ratio of 1.06 (95% CI: 1.42-0.69; p=0.69), no significant effect was found for the primary outcome. With regard to the secondary outcome mortality, 36 patients in the intervention group and 46 in the control group died (3.1% vs. 3.9%). Again, there was no significant effect (HR: 0.86; 95% CI: 0.58-1.28, p=0.46).
Based on the present findings, the case management approach for stroke patients evaluated here was unable to demonstrate an improvement in health care. Potential effects of case management might not be adequately depicted in short observation periods. Thus, future studies should consider longer observation periods.
A panel of experts should discuss whether the core approach of case management to support cost-intensive individual cases is contrary to a broad implementation with a one-size-fits-all intervention for stroke patients. In this case, further research should focus on more specific study populations.
Personen mit einem ersten Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) haben ein hohes Risiko für weitere Schlaganfälle, zu versterben oder für andere kardiovaskuläre Ereignisse. Schon der erste Schlaganfall ist mit einem hohen Risiko für Behinderungen und Unterstützungsbedarf verbunden. Das Risiko einer langfristigen Pflegebedürftigkeit steigt mit jedem weiteren Ereignis. Obwohl der stationäre Sektor in Deutschland bereits einen hohen Versorgungsstandard bietet, kann es schwierig sein, eine sektorenübergreifende Nachsorge zu erhalten. In der Studie wurde daher untersucht, ob ein strukturiertes Case-Management-Programm Schlaganfallrezidive vermeiden kann.
Die Studie wurde mit einem quasi-experimentellen Studiendesign in drei Regionen Nordrhein-Westfalens durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren Personen mit einem erstmaligen Schlaganfall oder einer TIA. Die Interventionsgruppe wurde prospektiv rekrutiert und während einer einjährigen Nachbeobachtungszeit durch einen Case Manager betreut. Mittels Optimal Full Matching wurde eine Kontrollgruppe auf der Grundlage von Abrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherungen gebildet. Als primäres Outcome wurde das Auftreten von Schlaganfallrezidiven untersucht. Rezidiv und Mortalität wurden mithilfe der Cox-Regression analysiert; andere sekundäre Endpunkte wurden mit testbasierten Verfahren und logistischen Regressionen untersucht. Zusätzlich wurden Subgruppenanalysen durchgeführt.
Von Juni 2018 bis März 2020 wurden 1.512 Patienten in die Interventionsgruppe eingeschrieben. Zur Ermittlung der Kontrollgruppe wurden die Abrechnungsdaten von 19.104 Patienten übermittelt. Nach dem Matching wurden 1.167 Patienten jeder Gruppe in die Analyse aufgenommen. In der Interventionsgruppe traten 70 Rezidive (6,0%) und in der Kontrollgruppe 67 Rezidive (5,7%) auf. Mit einer Hazard Ratio von 1,06 (95%-KI: 1,42-0,69; p=0,69) konnte kein signifikanter Effekt für das primäre Outcome ermittelt werden. Hinsichtlich des sekundären Ergebnisses Mortalität verstarben 36 Patienten in der Interventionsgruppe und 46 in der Kontrollgruppe (3,1% vs. 3,9%). Auch hier zeigte sich kein signifikanter Effekt (HR: 0,86; 95%-KI: 0,58-1,28, p=0,46).
Auf Grundlage der vorliegenden Auswertungen konnte der hier evaluierte Ansatz eines Case-Managements für Schlaganfallpatienten keine Effekte zur Verbesserung der Versorgung belegen. Die potenziellen Auswirkungen des Case-Managements lassen sich bei kurzen Beobachtungszeiträumen möglicherweise nicht angemessen darstellen. Folgestudien sollten daher längere Beobachtungszeiträume berücksichtigen.
Darüber hinaus sollte in einem Expertengremium diskutiert werden, ob der Grundansatz des Case-Managements, kostenintensive Einzelfälle zu unterstützen, einer breiten Implementierung mit einer „One size fits all“-Intervention für Schlaganfallbetroffene entgegensteht. In diesem Fall sollte sich die zukünftige Forschung auf spezifischere Studienpopulationen konzentrieren.