The Encyclopaedia of Slovenian cultural history in Carinthia (Austria) is conceaved as a pluridisciplinary and intercultural reference work with over 160 authors, some 1000 entries and in total over ...2100 conceptual entries covering areas such as history, legal history, sociology, linguistics, dialectology, literature, ethnology, art history, biographic studies, terminology. It provides a cross-linked understanding of the geographical area as well as of the cultural and societal processes in the region from an innovative perspective.
Eine pluridisziplinäre und interkulturell konzipierte Enzyklopädie der regionalen Kulturgeschichte der Kärntner Slowenen in Österreich mit Beiträgen von über 160 Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen und ca. 1000 Schlagwörtern und insgesamt über 2100 konzeptuellen Einträgen aus den Bereichen Geschichte, Rechtsgeschichte, Soziologie, Sprachwissenschaft, Dialektologie, Literaturgeschichte, Ethnologie, Kunstgeschichte, Biographien, Terminologie u.a.m., das ein vernetztes Verständnis der geographischen und kulturhistorischen Räume und gesellschaftlichen Prozesse im Land aus einer innovativen Perspektive ermöglicht
Der vorliegende Beitrag thematisiert nach einer Einführung in klassische und gegenwärtigere Konzepte zur Erinnerung und zum Gedächtnis prägnante Schnittstellen zwischen der Konstitution von Gruppen ...und ihrem Gedächtnis. Praktisch veranschaulicht wird dies im Text anhand zweier ›sich diametral‹ gegenüberstehender Narrative in Kärnten: dem dominanten "offiziellen" geschichtlichen Narrativ und der Sichtweise der Kärntner slowenischen Minderheit auf die Zeitgeschichte. Nach Bezügen zur Identität von Jugendlichen Minderheitenangehörigen und Großgruppenidentität wird schließlich unter Miteinbezug einer mehrgenerationalen Sichtweise auf innerfamiliäre bewusste und unbewusste Aufträge in Familien der Opfer des Nationalsozialismus eingegangen, wobei diese in Verbindung mit »gewählte« und realen Traumata gesetzt werden. Im letzten Kapitel werden die einzelnen Themen nochmals zusammengeführt und Schlussfolgerungen gezogen.
After an introduction in classical and concurrent concepts of memory and remembrance, the following article focuses on interfaces between formations of large groups and their memories. Two opposite narratives in the region of Kärnten/ Carinthia in southern Austria are presented in order to provide practical examples: an official dominant historical narration and viewpoints of members of the Slovene speaking minority. "Real" traumata as well as "chosen traumata" are being connected with transgenerational aspects on intra-familial dynamics. Identity concepts of young members of the minority as also concepts of large group identities widen the topic.
Dieser Beitrag gibt einen historischen Hintergrund für die Ursachen, die bei Kärntner SlowenInnen zu Traumatisierungen führen konnten. Dabei zeigt sich, dass zwar die Jahre zwischen 1938 und 1945 ...einen gewissen Höhepunkt darstellen, dass aber Ausgrenzung und Diskriminierung aber auch Verfolgung Konstanten im 20. Jahrhundert darstellten.
This contribution gives a historical background to the causes which could lead to traumatisation. It appears that for Carinthian Slovenes the years between 1938 and 1945 show a certain climax, but exclusion and discrimination, however, also pursuit are constants in the 10th century.
In diesem Artikel wird der aktuelle Stand der Beforschung des Schicksals psychisch kranker Menschen an der psychiatrischen Abteilung des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee während des ...Nationalsozialismus skizziert. Sterilisationen basierend auf dem Erbgesundheitsgesetz, Deportation und Tötung im Schloss Hartheim bei Linz, aber auch Transporte nach Klagenfurt und Tötungen in Krankenhausabteilungen sind dokumentiert. Der Autor beschreibt die diesbezügliche Tätigkeit der letzten Jahre analog zum Therapieansatz von traumatisierten Menschen: Sichern, Durcharbeiten und Wiederanknüpfen. Sichern des historischen Archivs, Sichern der bisherigen Forschungsergebnisse, Sichern der bisher gesetzten Zeichen, Durcharbeiten der Krankenakten, aber auch Begleitung der Familien, die Opfer zu beklagen haben. Das Vorgehen der rekonstruktiven Biographiearbeit gemeinsam mit Angehörigen zeigt, wie Trauerprozesse unter Berücksichtigung der transgenerationalen Weitergabe psychischer Strukturen von psychiatrischen Abteilungen aus proaktiv gestaltet werden können. Das Wiederanknüpfen wird repräsentiert durch Schritte in die Gegenwart und in die Zukunft: Aktuelle Forschungsprojekte und das Ringen um Entstigmatisierung und Schritte in eine Modernisierung der psychiatrischen Versorgungslandschaft in Kärnten runden das Thema ab.
This article traces the current state of research concerning the treatment of mentally ill people within the psychiatric section of the Klinikum Klagenfurt am Wörthersee under the Nazi regime. It documents sterilizations based on the genetic-health law, deportations and killings at the Schloss Hartheim bei Linz, transports to Klagenfurt, and killings in hospital units. The author describes the recent research activities as analogous to the therapeutic work with traumatized patients: To save, to work through and to reconnect. To save the historic archives, the previous research findings, and acts of remembrance, to work through the medical records, but also to support the victim families. The experience with reconstructive biographical work with relatives shows how the psychiatric institutions can proactively create mourning processes while taking the trans-generational transmission of psychic structures into consideration. The reconnection is represented by steps in the present and the future: The article closes with an overview on recent research projects, the struggle to de-stigmatize the victims, and attempts to modernize the psychiatric care service in Kaernten.