Auf dem Konzil von Basel (1431-1449) trafen sich die wichtigsten Kirchengelehrten ihrer Zeit. Sie wollten die Westkirche reformieren, Frieden schaffen und das Schisma mit den Ostkirchen überwinden. ...Sollten sie die bedrängende Herausforderung des Islam, der schon seit geraumer Zeit vor der Haustür stand, dabei völlig vernachlässigt haben? Jacob Langeloh zeigt in seiner Studie erstmals auf, wie präsent der Islam auf dem Konzil war: Wenn die Beschäftigung der lateinischen Kirche mit dieser Religion nach dem Fall Konstantinopels 1453 einen Hochpunkt erreichte, dann nur, weil in Basel dafür die Grundlagen gelegt wurden. Gezielt wurden Informationsquellen über den Islam gesucht, nach Basel gebracht und dort weiterverbreitet. Selbst innerkirchliche Diskussionen etwa in der Ekklesiologie und Mariologie griffen auf dem Islam basierende Argumente auf. In Form des Osmanischen Reichs erschien der Islam auch als politisch-militärische Bedrohung. Wie dieses Feindbild zur Beschäftigung mit der Religion führte, zeigt sich besonders an Johannes von Ragusa OP, der 1435-1437 als Abgesandter des Konzils in Konstantinopel weilte. Seine Lageberichte und Informationen u. a. über eine zum Martyrium bereite Gruppe Franziskaner inspirierten nachweislich die Konzilsväter. Hervorzuheben sind zwei an Muslime gerichtete Bekehrungsschreiben. Diese und weitere Texte werden hier erstmals als Edition und Übersetzung vorgelegt und in ihren Kontext eingeordnet.
Mit der Gründung Konstantinopels an der Stelle der römischen Stadt Byzantium verbindet sich in der Rückschau die Vorstellung eines zweiten Roms. Dabei war der Vorgang der Einweihung nur der erste ...Schritt auf dem langen Weg von einer Residenzstadt neben anderen zu einer Metropole und zur Hauptstadt des Oströmischen Reiches. Im Verlaufe der zwei auf die Gründung folgenden Jahrhunderte wurde die Stadt Konstantins mit allen Bauten und Institutionen ausgestattet, die sie zu einer würdigen Hauptstadt machen sollten.
Wie begann die Geschichte der blühenden Stadt am Bosporus? Eine Antwort auf diese Frage ist nur möglich, wenn man eine Reise durch die Überlieferungsschichten antritt und diese im jeweiligen ...Zeitkontext analysiert. Während die Mythen zur Gründung von Byzantion durch Siedler aus der griechischen Polis Megara nur in römischen bzw. byzantinischen Versionen überliefert sind, erlaubt sowohl eine Einordnung in die Zeit der «Großen Kolonisation» als auch eine Betrachtung der geographischen Vorzüge des Ortes Rückschlüsse auf die Umstände der Siedlungsgründung im 7. Jh. v. Chr., deren Bedeutung sich schon bald erweisen sollte.
Das Jahr 1453 bildet ein Epochendatum globalen Ausmaßes. Die Eroberung der Hauptstadt des Oströmischen Reiches durch die muslimischen Osmanen löste im christlichen Abendland allgemeines Entsetzen ...aus. Das Ende des byzantinischen Staates hatte sich jedoch schon seit den Bürgerkriegen in der Mitte des 14. Jhs. angekündigt. Der eigentliche Vorgang der Belagerung und Einnahme ist dabei ausgesprochen gut dokumentiert und lässt sich en détail rekonstruieren.
John of Brienne's progress, from mid-ranking knightly status to king of Jerusalem and, later, Latin emperor of Constantinople, traces one of the most remarkable careers in the entire medieval period. ...But how and why did he achieve such heights? This biographical study of aristocratic social and geographical mobility in the 'Age of the Crusades' reassesses John's fascinating life, and explores how families and dynasticism, politics, intrigue, religion and war all contributed to John's unprecedented career. John was a major figure in the history of the thirteenth-century Mediterranean, and yet very much a product of the workings of the society of his day. This book reveals how John's life, and its multifarious connections to France, Italy, the German empire and the papacy, can illuminate the broad panorama of the early thirteenth-century world, and the zenith of the crusading movement.
Das kaiserzeitliche Rom, die Hauptstadt des Imperium Romanum, war die erste Weltstadt des Okzidents. Diese Megalopolis als Herrschaftsraum, Ort der Konsensfindung und des Zusammenlebens von ...vielleicht einer Million Menschen zu strukturieren, war eine für die Zeit einmalige Herausforderung. Der Band untersucht die von oben gelenkten Reaktionen auf die ,,Herausforderung Rom" in ihren jeweiligen Wechselwirkungen. Um eine Gesamtschau der sozialen, rechtlichen und räumlichen Dimensionen des hauptstädtischen Lebens zu erreichen, versuchen die Beiträge zu klären, wie viel Administration unter den Bedingungen der Zeit notwendig und möglich war, nach welchen Prinzipien Aufgaben verteilt wurden, wie sich Administration innerhalb der Stadt konkretisierte und wie sich die Kaiserrolle und die republikanischen Traditionen zueinander verhielten. Imperial Rome, capital of the Imperium Romanum, was the first cosmopolitan city of the West. The construction of this megalopolis as a space of power, a place of consensus-building, and a physical home for the coexistence of some one million people presented a unique challenge for its period. This volume seeks to investigate the centrally directed reactions to the challenge of Rome, considering both the interplays between the responses and their divergences.
1) Ausführlich eingeleitete und kommentierte Edition und Übersetzung der sog. Consularia Constantinopolitana (251-468 n. Chr.). 2) Ausführlich eingeleitete und kommentierte Edition und Übersetzung ...der aus Sokrates' Kirchengeschichte rekonstruierten 'Konstantinopolitanischen Chronik'. Beide Texte ergänzen sich und bilden eine bedeutende, oftmals die einzige Quelle für wichtige Daten der Geschichte des römischen Reiches des 3.-5. Jahrhunderts. 3) Ausführlich eingeleitete und kommentierte Edition und Übersetzung der Reste einer auf einem Papyrus des 6. Jh. greifbaren Weltchronik mit einigen Bezügen zu Alexandria. zu 1) Bei den anonym verfassten Consularia Constantinopolitana handelt es sich um eine nahezu lückenlose römische Konsulliste von 509 v. Chr. bis 468 n. Chr., die zusätzlich kurze Nachrichten aus der römischen Geschichte enthält. Besonders für die Spätantike erweist sich diese in mehreren Redaktionsphasen auf Latein verfasste Chronik als wertvolle Quelle. Die neue Edition umfasst den Abschnitt vom 3. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr., der wichtige und oftmals nur hier belegte Daten zur Reichsgeschichte sowie zur Lokalgeschichte der neuen Hauptstadt am Bosporus liefert. zu 2) Reste der wohl ursprünglich in Konstantinopel verfassten lateinischen Chronik, die Vorlage der Consularia ist, finden sich auch in der griechischen Kirchengeschichte des Sokrates. Diese Edition stellt die Fragmente bei Sokrates erstmals zusammen und erlaubt zugleich eine vergleichende Benutzung der erhaltenen lateinischen Version. Beide Chroniken sind von erheblicher Bedeutung für die Genese der chronistischen Geschichtsschreibung. Der Text beider Quellen liegt erstmals in deutscher Übersetzung vor. Der Text der Consularia wird erstmals ausführlich kommentiert.
This volume presents a new critical edition of John Kananos' account of the unsuccessful siege of Constantinople by the Ottomans in 1422. An eye-witness to the siege, Kananos celebrates the defense ...of the City and its miraculous liberation at the hand of the Mother of God. This book offers a new critical text of Kananos' passionate narrative alongside a new analysis of the manuscripts, an English translation, and a linguistic commentary.