Drerup (2021) argumentiert dafür, dass Kontroversen im Unterricht eingesetzt werden sollten, um demokratische Grundbildung zu fördern. Als Bildungsziel ist die Förderung demokratischer Grundbildung ...in seiner Allgemeinheit sicherlich klar zu befürworten, ob der Einsatz von Kontroversen jedoch ein geeignetes und verhältnismäßiges Mittel dafür ist, kann pauschal nicht so leicht beantwortet werden. Schließlich hängt ihre Eignung und Verhältnismäßigkeit ganz maßgeblich davon ab, welche kontroversen Themen im Unterricht auf welche Weise diskutiert werden. Um hier zu einem fruchtbaren Ergebnis zu gelangen, muss zunächst allerdings eine grundlegende Frage beantwortet werden – nämlich, was es überhaupt heißt, konstruktiv zu diskutieren. Dann können nämlich mögliche Funktionen von kontroversen Diskussionen identifiziert und darauf aufbauend sowohl einzelne Ziele, geeignete Themen als auch die jeweiligen Rahmenbedingungen in eine konkrete Beziehung gesetzt werden. So sind die allgemeinen Leitlinien für eine gelingende Praxis, wie Drerup sie formuliert, zwar ausgesprochen hilfreich, aber ob eine Praxis tatsächlich gelingt, kann ohne eine solche Verzahnung zwischen Zielen, Themen und Bedingungen in den meisten Fällen kaum hinreichend geklärt werden. Wenn wir die pädagogisch-didaktischen Ziele jedoch allgemein in der Förderung von individueller und politischer Autonomie und demokratischer Grundbildung sehen, dann müsste man, so die zentrale These des vorliegenden Beitrags, sehr viel mehr zur Qualität von Diskussionen und insbesondere zur Güte von Argumentationen sagen, um dann geeignete Themen und passende Rahmenbedingungen genauer zu bestimmen. Nichtsdestoweniger ist Drerups Band eine enorme Bereicherung für die Debatte.
On postule que les auteurs des articles de la revue Paradigme maitrisent l’emploi des procédés argumentatifs qui jouent un rôle important dans la qualité de cohérence et de cohésion des textes, ...diversifier les procédés dans un discours scientifique permet d’influencer le destinataire et l’amener à adhérer à sa thèse. Abstract :
In Bildungsdebatten spielen historische Argumente eine wichtige Rolle. Die Beiträge des Bandes fokussieren explizite und implizite argumentative Bezugnahmen auf „das Historische“ in unterschiedlichen ...thematischen, räumlichen und zeitlichen Bildungsreformkontexten. Ihr Spektrum reicht vom deutschen Humanismus um 1500 über Debatten zur Schulreform des 19. und 20. Jahrhunderts und bildungspolitische Ambitionen in Sozialen Bewegungen bis zu aktuellen erinnerungs- und geschichtspolitischen Diskursen. Aus verschiedenen methodologischen Perspektiven wird beleuchtet, wie und als was „das Historische“ im argumentativen Geflecht erscheint.
Obwohl bekannt ist, dass viele Jugendliche Texte von unzureichender Qualität produzieren und damit in unserer literalen Gesellschaft benachteiligt sind, ist ihr Schreiben bislang wenig untersucht. ...Das gilt insbesondere für ihren Schreibprozess, welcher die Grundlage der qualitativ schwachen Textprodukte bildet und an dem eine gezielte Förderung in erster Linie ansetzen sollte. Diese Studie zielte daher darauf, den Schreibprozess schwach schreibender Jugendlicher im Detail zu ergründen. Dazu wurde zunächst die Schreibleistung von 178 Achtklässlerinnen und Achtklässlern anhand einer argumentativ-persuasiven Schreibaufgabe sowie einer Lehrpersoneneinschätzung erhoben. Auf dieser Basis wurden kriteriengeleitet 14 Jugendliche ausgewählt und ihr Schreibprozess bei einer weiteren Schreibaufgabe mittels der Methode des lauten Denkens, der Aufzeichnung durch einen digitalen Stift und durch Videobeobachtung erfasst und inhaltsanalytisch auf die ausgeführten Aktivitäten hin ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen im Schreibprozess zahlreiche verschiedene Aktivitäten mitunter in hoher Häufigkeit und mit der theoretisch erwartbaren Verteilung einsetzen. Schwierigkeiten werden allerdings bei Betrachtung der Qualität der Ausführung der Aktivitäten erkennbar. Daraus ergeben sich verschiedene Implikationen für die Schreibförderung. (DIPF/Orig.)
Michael A. Gilbert a apporté une contribution significative à la théorie contemporaine de l’argumentation. Ses apports les plus remarquables résident dans sa théorie multimodale de l’argumentation et ...dans sa théorie de l’argumentation dite « coalescente », des modèles novateurs qu’il a développés pour étudier la façon dont les interlocuteurs discutent réellement dans la vie courante. Ses idées n’ont pas toujours été comprises, appréciées ou reconnues par l’ensemble de la communauté des spécialistes d’argumentation. Néanmoins, récemment, le Centre for Research in Reasoning, Argumentation and Rhetoric (en Ontario, au Canada) a reconnu l’importance de sa contribution en organisant un institut d’une semaine entière consacré à ses travaux. Aussi provocantes que puissent paraître ses théories, les spécialistes de la rhétorique n’en peuvent pas moins trouver un certain terrain d’entente avec ses travaux.
Dans la perspective théorique de la Sémantique des Possibles Argumentatifs, l’article s’interroge sur la nature sémantique et le statut épistémologique des observables dans la matérialité du texte, ...tels qu’ils sont proposés par son traitement informatique : mots, associations de mots, environnements sémantique et syntaxique. La thèse défendue est que l’analyse de ces observables n’épuise pas le sens discursif et qu’elle doit s’appuyer sur une démarche de prise en compte dans l’interprétation du sens non seulement du contexte, mais aussi et surtout de la complexité du potentiel argumentatif des mots. Le corollaire de ce point de vue est une triangulation des méthodologies dans laquelle l’analyse qualitative sémantico-discursive des conceptualisations sémantiques offre un modèle conceptuel au traitement textométrique qu’elle précède.
In the theoretical perspective of the Semantics of Argumentative Possibilities, the article examines the semantic nature and epistemological status of the observables in the materiality of the text, such as they are proposed by its computational processing: words, word associations, semantic and syntactic environments. The thesis defended is that the analysis of these observables does not exhaust the discursive meaning and that it must be based on an approach that takes into account in the interpretation of meaning not only the context, but also and above all the complexity of the argumentative potential of words. The corollary of this point of view is a triangulation of methodologies in which the qualitative semantic-discursive analysis of semantic conceptualisations provides a conceptual model for the textometric processing that it precedes.
Wie kommt es, dass Sprachkompetenz und Bildungserfolg so eng mit dem Elternhaus zusammenhängen? Welche Rolle spielen Argumentieren und Erklären in Unterricht, Familie und Peergroup für die Entstehung ...unterschiedlicher Teilhabechancen? Auf Grundlage dreier großer empirischer Studien werden die unterschiedlichen diskursiven Erwerbskontexte von Kindern im Sekundarstufenalter mit Blick auf ihre Passung zu schulischen Anforderungen untersucht.
Cette contribution traite des questions d’images et d’émotions dans la rhétorique de Baaba Maal. Il met fondamentalement l’accent sur comment le parolier parvient-il à se servir des stratégies ...argumentatives, telles que l’ethos et le pathos pour rendre ses paroles persuasives ? Quels types d’ethos se crée-t-il ? Comment parvient-il à émouvoir son auditoire ? Comment, à travers une mise en scène calculée, l’éveilleur se positionne comme étant l’ambassadeur de la langue et de la culture pulaar ? Abstract This paper deals with issues of images and emotions in Baaba Maal's rhetoric. The focus is basically on how the lyricist manages to use argumentatives strategies, such as ethos and pathos, to make his lyrics persuasive? What kinds of ethos does he create for himself? How does he manage to move his audience? How does he position himself as an ambassador of the Pulaar language and culture through a calculated staging?