Zusammenfassung
Die Metastasenchirurgie stellt beim testikulären Keimzelltumor (KZT) einen integralen Bestandteil der kurativen Therapieoptionen dar. Dabei muss zwischen der primären ...retroperitonealen Lymphknotenchirurgie bei niedriger Metastasenlast in den klinischen Stadien I–IIB sowie der teils extensiven postchemotherapeutischen Residualtumorresektion (pRTR) unterschieden werden. Im klinischen Stadium I spielt die primäre, nervschonende retroperitoneale Lymphadenektomie (nsRPLA) beim nicht-seminomatösen Keimzelltumor (NSKZT) zumindest in Europa eine untergeordnete Rolle. Im klinischen Stadium IIA/B ist die nsRPLA eine leitlinienempfohlene Therapieoption bei negativen Tumormarkern, die mit einer Kurationsrate ohne weitergehende Chemotherapie assoziiert ist. Im klinischen Stadium IIA/B der Seminome stellt die retroperitoneale Metastasenresektion ein individuelles, noch experimentelles Vorgehen dar. Postchemotherapeutische Residualtumoren beim Seminom werden der Resektion bei einer Größe >3 cm und einer positiven Fluordesoxyglucose-Positronenemissionstomographie/Computertomographie- (FDG-PET/CT-)Aktivität zugeführt, um durch die komplette Resektion vitaler Residuen eine Kurationsrate von nahezu 100 % zu erreichen. Beim NSKZT ist die pRTR bei Residuen >1 cm indiziert, um die in bis zu 60 % der Patienten vorhandenen Teratom- und Karzinomanteile unter kurativer Intention entfernen zu können. Es ist eine komplette Resektion aller betroffenen lymphonodulären, vaskulären, viszeralen oder skeletalen Organstrukturen anzustreben, die aufgrund der Komplexität und der geringeren Morbiditäts- und Mortalitätsraten an tertiären Referenzzentren erfolgen sollte. In dem vorliegenden Artikel werden Indikation, Durchführung und Ergebnisse der Metastasenchirurgie beim KZT kritisch beleuchtet.
Zusammenfassung
Der testikuläre Keimzelltumor (KZT) ist der häufigste bösartige Tumor des jungen Mannes im Alter von 20–40 Jahren mit steigender Inzidenz in den Industrienationen. Aufgrund der hohen ...Kurationsrate von ca. 90% ist eine strenge Beachtung der stadienspezifischen und leitliniengerechten Therapieempfehlungen unbedingt notwendig, um einerseits die Heilungsrate nicht zu gefährden und andererseits Langzeittoxizitäten durch inadäquate Therapie zu vermeiden.
Die Therapieoptionen des Seminoms im klinischen Stadium I umfassen in Abhängigkeit von der Präsenz der Risikofaktoren Tumorgröße >4 cm und Rete-testis-Invasion die aktive Surveillance, die retroperitoneale Radiatio mit 20 Gy oder der Carboplatin-Monotherapie. Das Stadium IIA wird durch perkutane Radiatio mit 30 Gy therapiert, im Stadium IIB stehen mit der Radiatio mit 36 Gy bzw. der primären Chemotherapie 2 Behandlungsalternativen zur Verfügung, während für die Stadien ≥IIC die primäre Chemotherapie mit 3–4 Zyklen PEB (Cisplatin, Etoposid und Bleomycin) die Therapie der Wahl darstellt. Die Therapieoptionen des Nichtseminoms im klinischen Stadium I umfassen in Abhängigkeit von der Präsenz der Risikofaktoren vaskuläre Invasion, ≥50% embryonales Karzinom, MIB-1-Proliferationsindex >70% die aktive Surveillance sowie die primäre Chemotherapie mit 1–2 Zyklen PEB. Die nervschonende RPLA (retroperitoneale Lymphadenektomie) spielt lediglich eine untergeordnete Rolle und ist für die wenigen Patienten mit reinem maturen Teratom und ungünstigen Prognosefaktoren reserviert.
Die Therapie der metastasierten Nichtseminome orientiert sich an der IGCCCG-Klassifikation und umfasst die Applikation von 3–4 Zyklen PEB mit nachfolgender Residualtumorresektion (RTR) als Standardtherapie. Die RTR stellt einen integralen Bestandteil der multimodalen Therapie fortgeschrittener Nichtseminome dar. Ziel der RTR ist die komplette Resektion aller metastatischen Läsionen unabgängig ihrer Lage und Größe, was bei 25% der Patienten die Resektion von Nachbarstrukturen notwendig macht. Aufgrund der besonderen chirurgischen Anforderungen gehört die RTR ebenso wie die Behandlung von Patienten mit intermediärer und ungünstiger Prognose entsprechend der aktuellen Leitlinien der Europäischen Konsensusgruppe in die Hände entsprechend ausgewiesener Zentren.
Zusammenfassung
Beim Hodentumor können heute exzellente Heilungsraten erzielt werden, welche selbst bei den weit fortgeschrittenen Stadien um 70% liegen. Dies ist auf die konsequente Durchführung von ...Studien zurückzuführen. In den niedrigen Stadien liegt inzwischen das Augenmerk auf einer Therapiereduktion, um Langzeittoxizitäten zu reduzieren. Für das Nichtseminom betrifft diese Diskussion besonders das Stadium I, wo verschiedene Therapievarianten zur Verfügung stehen. Bei den fortgeschrittenen Tumoren möchte man die Therapieergebnisse noch weiter verbessern. Hierzu sind Chemotherapie und operative Maßnahmen gleichermaßen von Bedeutung. Bei ausgedehnten Residualtumorresektionen sollte immer bedacht werden, dass der Eingriff evtl. intraooperativ ausgedehnt werden muss, z. B. im Sinne einer Cavaresektion. Daher sollten solche Eingriffe nur dort durchgeführt werden, wo entsprechende Fachdisziplinen unmittelbar greifbar sind.
Der testikuläre Keimzelltumor gilt als das Paradebeispiel einer durch interdisziplinäre Anstrengungen heilbaren soliden Krebserkrankung. Die Heilungsraten in den Erkrankungsstadien mit guter und ...intermediärer Prognose betragen 95% bzw. 80-85%; selbst bei ungünstiger Prognose beträgt die Heilungsrate durch interdisziplinäre und multimodale Therapieansätze noch etwa 50%. Die Standardisierung der Diagnostik und Therapie durch die nationalen und europäischen Leitlinien sollte zu einer weiteren Optimierung der Behandlung führen. Dennoch erfordern komplexe Kasuistiken neben der reinen Kenntnis der Leitlinien, umfassende Erfahrungen in der konservativen und operativen Therapie, die nur an speziell ausgerichteten Zentren zu finden sind. Patienten mit komplexen Befundmustern bei testikulären Keimzelltumoren, insbesondere Patienten mit ungünstiger Prognose nach IGCCCG, sollten frühzeitig an Zentren überwiesen werden, da die Kuration neben der Berücksichtigung der Leitlinien von der Erfahrung des onkologischen Therapeuten (>10 Patienten/Jahr) sowie von der Expertise des Operateurs bei notwendiger Residualtumorresektion abhängig ist. Bei der Therapie dieser Patienten ist zu bedenken, dass eine inadäquate Chemotherapie (Dosierung, Zykluslänge, Anzahl der Zyklen) nicht durch eine optimale Resektion und eine inadäquate retroperitoneale Lymphadenektomie nicht durch eine Chemotherapie kompensiert werden können. Testicular germ cell tumors represent the classic example of a curable solid cancer even in the metastatic stage. Cure rates are as high as 95% and 80-85% in patients with good and intermediate prognosis; even in patients with poor prognosis cure rates of 50% have been achieved by interdisciplinary collaboration of all specialties involved in the management of testis cancer. Standardization of diagnosis and therapy should be further optimized due to the recently published interdisciplinary national and European guidelines. Besides realization of standardized guidelines, treatment of patients with extensive primary disease or recurrent germ cell tumors following standard therapy requires comprehensive knowledge in conservative and surgical management, which is basically only available at specialized cancer centers. Patients with complex findings, especially if associated with a poor prognosis according to IGCCCG, should be referred to specialized tertiary referral centers at a very early stage, since the cure rates depend not only on the consideration of guidelines but also on the expertise of the attending oncologist and surgeon. When treating these patients, one has to consider that inadequately administered chemotherapy (dosage, length of cycles, number of cycles) cannot be compensated for by surgery and that inadequately performed retroperitoneal lymphadenectomy or residual tumor resection cannot be compensated for by chemotherapy. In any case, suboptimal primary therapy will result in inferior cure rates and an unnecessarily increased mortality rate.PUBLICATION ABSTRACT
Provider: - Institution: - Data provided by Europeana Collections- Ausgehend von Beispielen aus den verschiedenen Anfragen von Medienvertretern an Psychologen werden Überlegungen zur Rolle von ...Psychologen in den Medien angestellt. Dabei wird auf die folgenden Fragen eingegangen: (1) Welche gesellschaftlichen Hintergründe können solche Anfragen von Medienvertretern haben? (2) Welche Kriterien lassen sich finden, um unsinnige bzw. nicht zu beantwortende Anfragen von sinnvollen zu trennen? (3) Welche Form der Antwort lässt sich mit den Standards der Psychologie als Wissenschaft vereinbaren?- All metadata published by Europeana are available free of restriction under the Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication. However, Europeana requests that you actively acknowledge and give attribution to all metadata sources including Europeana