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Celotno besedilo
  • Wann ist die operative Vers...
    Heidenreich, A.; Paffenholz, P.; Haidl, F.; Pfister, D.

    Urologe. Ausgabe A, 05/2017, Letnik: 56, Številka: 5
    Journal Article

    Zusammenfassung Die Metastasenchirurgie stellt beim testikulären Keimzelltumor (KZT) einen integralen Bestandteil der kurativen Therapieoptionen dar. Dabei muss zwischen der primären retroperitonealen Lymphknotenchirurgie bei niedriger Metastasenlast in den klinischen Stadien I–IIB sowie der teils extensiven postchemotherapeutischen Residualtumorresektion (pRTR) unterschieden werden. Im klinischen Stadium I spielt die primäre, nervschonende retroperitoneale Lymphadenektomie (nsRPLA) beim nicht-seminomatösen Keimzelltumor (NSKZT) zumindest in Europa eine untergeordnete Rolle. Im klinischen Stadium IIA/B ist die nsRPLA eine leitlinienempfohlene Therapieoption bei negativen Tumormarkern, die mit einer Kurationsrate ohne weitergehende Chemotherapie assoziiert ist. Im klinischen Stadium IIA/B der Seminome stellt die retroperitoneale Metastasenresektion ein individuelles, noch experimentelles Vorgehen dar. Postchemotherapeutische Residualtumoren beim Seminom werden der Resektion bei einer Größe >3 cm und einer positiven Fluordesoxyglucose-Positronenemissionstomographie/Computertomographie- (FDG-PET/CT-)Aktivität zugeführt, um durch die komplette Resektion vitaler Residuen eine Kurationsrate von nahezu 100 % zu erreichen. Beim NSKZT ist die pRTR bei Residuen >1 cm indiziert, um die in bis zu 60 % der Patienten vorhandenen Teratom- und Karzinomanteile unter kurativer Intention entfernen zu können. Es ist eine komplette Resektion aller betroffenen lymphonodulären, vaskulären, viszeralen oder skeletalen Organstrukturen anzustreben, die aufgrund der Komplexität und der geringeren Morbiditäts- und Mortalitätsraten an tertiären Referenzzentren erfolgen sollte. In dem vorliegenden Artikel werden Indikation, Durchführung und Ergebnisse der Metastasenchirurgie beim KZT kritisch beleuchtet.