E-viri
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Walz, J. M.; Bemme, S.; Reichl, S.; Akman, S.; Breuß, H.; Süsskind, D.; Glitz, B.; Müller, V. C.; Wagenfeld, L.; Gabel-Pfisterer, A.; Aisenbrey, S.; Engelmann, K.; Koutsonas, A.; Krohne, T. U.; Stahl, A.
Der Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, 06/2018, Letnik: 115, Številka: 6Journal Article
Zusammenfassung Hintergrund Die Frühgeborenenretinopathie ist eine der häufigsten kindlichen Erblindungsursachen. Dennoch ist die Zahl behandlungsbedürftiger Kinder pro Zentrum gering. Eine sinnhafte Auswertung von Behandlungsverläufen ist daher nur im Verbund möglich. Hierfür wurde das Retina.net ROP-Register gegründet. Ziel der Arbeit Die vorliegende Arbeit analysiert Behandlungsmuster über 5 Jahre. Material und Methoden Ausgewertet wurden alle Kinder der Geburtsjahrgänge 2011 bis 2015, die an den teilnehmenden 12 Zentren behandelt und in das Register eingegeben wurden. Ergebnisse Insgesamt wurden 150 Kinder (292 Augen) ausgewertet. Die häufigste Behandlungsindikation war Stadium 3+ in Zone II. Gestationsalter und Geburtsgewicht blieben über die Jahre konstant. Allerdings änderte sich das Behandlungsmuster. Die Anti-VEGF-Behandlung mit Bevacizumab bzw. Ranibizumab machte im Jahr 2011 nur 10 % der Behandlungen aus, in den Jahren 2014 und 2015 dagegen 56 % bzw. 30 %. Nahezu alle Augen mit AP-ROP und Zone-I-Erkrankung wurden mit Anti-VEGF behandelt, die meisten Zone-II-Erkrankungen mit Laser. Rezidive traten nach Anti-VEGF-Therapie häufiger und später auf als nach Lasertherapie (23 %/60 Tage vs. 17 %/23 Tage). Perioperative Komplikationen waren gleich verteilt. Diskussion Die ausgewerteten Daten repräsentieren ca. 10–15 % der behandelten Frühgeborenen in Deutschland. Sie belegen einen Trend zur zunehmenden Verwendung von Anti-VEGF-Therapeutika. Sehr deutlich zeigt sich eine Selektion der Anti-VEGF-Therapie bei den aggressiven Formen der Frühgeborenenretinopathie. Dies muss bei der Interpretation der Daten, insbesondere der Rezidivhäufigkeit, beachtet werden. Von besonderer klinischer Relevanz ist das Risiko für späte Rezidive nach Anti-VEGF-Therapie.
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