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  • Der tragbare Kardioverter/D...
    Deneke, T.; Bosch, R.; Eckardt, L.; Nowak, B.; Schwab, J. O.; Sommer, P.; Veltmann, C.; Helms, T. M.

    Der Kardiologe, 09/2019, Letnik: 13, Številka: 5
    Journal Article

    Zusammenfassung Der tragbare Defibrillator (WCD, Defibrillatorweste) ist eine temporär einsetzbare, nichtinvasive Option zur Rhythmusdetektion und Therapie bei Patienten mit erhöhtem Risiko für das Auftreten von lebensbedrohlichen ventrikulären Tachyarrhythmien (VT/VF)/plötzlichem Herztod (PHT). Ziel dieses Positionspapiers ist es, vor dem Hintergrund der aktuellen Datenlage eine Bewertung der Indikationen zum WCD vorzunehmen. Der WCD ist eine effektive Therapie zur Prävention des PHT, bedingt durch anhaltende VA. Das Indikationsspektrum des WCD kann in 2 Bereiche eingeteilt werden: (1) Patienten mit zeitlich abgrenzbarer, höhergradiger Funktionsstörung des linken Ventrikels bis zur Erholung der linksventrikulären Funktion oder Entscheidung für oder gegen einen dauerhaft implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD). Hierbei kann der WCD in der Zeitspanne bis zur Re-Evaluation einer definitiven ICD-Indikation helfen, Patienten bezüglich ventrikulärer Arrhythmien zu überwachen und vor dem PHT zu schützen. (2) Patienten mit etablierter Indikation für einen ICD mit temporärer Kontraindikation zur Implantation. Aktuelle Studien und Registerdaten belegen die Effektivität des WCD in der Terminierung von anhaltenden VT/VF. Zusätzlich konnte eine hohe Sicherheit ohne relevante erkennbare Risiken (inadäquate Schockrate <1 %) dokumentiert werden. In der kürzlich publizierten randomisierten VEST-Studie zeigte sich, bei allerdings geringer Therapieadhärenz, kein Vorteil des WCD hinsichtlich der Verhinderung des plötzlichen Herztodes. Insgesamt ist insbesondere bei Post-Infarkt-Patienten mit höhergradig eingeschränkter LV-Funktion die Inzidenz durch den WCD therapiebedürftiger ventrikulärer Arrhythmien gering (<3 % innerhalb von 3 Monaten). Auf der Basis der aktuellen Datenlage bleibt die Entscheidung zur WCD-Therapie eine Einzelfallentscheidung. Die Nutzen-Risiko-Bewertung zeigt im Einzelfall einen Vorteil für den WCD, zumal relevante Risiken nicht erkennbar sind. Deshalb kann aufgrund individueller Erwägungen durch den behandelnden Facharzt in begründeten Fällen mit erwartet hohem, zeitlich begrenztem Risiko eines PHT aufgrund VT/VF der WCD angewendet werden, wenn der Patient ein Kandidat für eine dauerhafte ICD-Therapie nach erfolgter Re-Evaluation ist. Der Patienten- und Angehörigenschulung kommt eine zentrale Rolle zu. Der WCD sollte nur eingesetzt werden, wenn ein kontinuierliches Tragen erzielt werden kann. Ein Monitoring der Therapieadhärenz sollte mittels „Remote Monitoring“ (LifeVest-Network) erfolgen.